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Autor: Chris Ziegler

„Paula’s Lebkuchen“ oder die unglaubliche Geschichte der Familie Freund

Videokonferenz mit dem jüdischen Zeitzeugen William C. Freund am JEG

„Was Sie und ich tun können, ist, der Opfer zu gedenken, insbesondere derer, die im Holocaust starben, und dafür zu sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht.“ Dieser Appell von Nancy Freund-Heller an die Schülerinnen und Schüler der Q11 des Julius-Echter-Gymnasiums macht die Verantwortung deutlich, zu der sich das Fach Geschichte bekennen muss, sobald es um die Zeit des Nationalsozialismus geht. 78 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs bot sich dank Nancy und ihrem Vater, Dr. William C. Freund, am 16. Mai die einmalige Gelegenheit, einem der letzten noch lebenden Augenzeugen live zu begegnen. Per Videokonferenz aus New Jersey zugeschaltet, gab er gemeinsam mit seiner Tochter, die mit ihrem Mann gerade Deutschland besucht, einen anrührenden Einblick in die Geschichte der jüdischen Familie Freund, die vor den Nazis aus Deutschland in die USA fliehen musste.

Zur Einführung erläuterte Freund-Heller den Grund für ihren Besuch in der Region: Ihre Familie stammt nämlich aus Kleinwallstadt. Seit über 20 Jahren erforscht die New Yorkerin, die lange in der Finanzbranche tätig war, nun schon den Stammbaum der Freunds. Geweckt wurde ihr Interesse durch Großmutter Paula, die in New York echte Nürnberger Elisenlebkuchen gebacken hat. „Mich interessierte die Geschichte meiner Familie. Und so begann ich.“

Mit der Machtergreifung Hitlers beginnt der Terror

Anhand von Beispielen aus ihrer Familie machte Nancy die Schülerinnen und Schüler mit einigen Fakten zur jüdischen Geschichte in Deutschland vertraut. In diesem Zusammenhang müsse man auch über Antisemitismus sprechen und darüber, wieso den Juden so viel Leid widerfahren ist. Dann übergab sie das Wort an ihren Vater William C. Freund; der sei zwar schon 96 Jahre alt, aber immer noch „der Lausbub der Familie mit einem guten Sinn für Humor“. Diesen zeigt er gleich, indem er lächelnd seine Tochter korrigiert, denn er sei schließlich ein halbes Jahr älter. Gut gelaunt begrüßt er via Zoom die Zuhörerschaft am JEG: „Es ist jetzt 9.00 Uhr früh in New Jersey und die Sonne scheint.“ Dann erzählt er dem gebannt lauschenden Publikum seine Geschichte.

Für seinen Vater Hugo kam es 1933 nicht in Frage, die Heimat zu verlassen; er glaubte, dass Hitler nicht lange an der Macht bleiben werde. „Unsere Familie führte ein typisch deutsches Leben – das heißt, wir waren zuerst Deutsche und dann Juden“, charakterisiert Freund die damalige Einstellung, wie sie für einen Großteil der jüdischen Bevölkerung Deutschlands typisch war. Sofort setzte jedoch der Terror gegen sie ein: William Freund kann sich noch erinnern, wie eine fanatisierte Meute an seinem Wohnhaus in Nürnberg vorbeimarschierte und grölte: „Wenn´s Judenblut vom Messer spritzt, dann geht´s noch mal so gut“. Die Mutter zog ihn gleich vom Fenster weg und den Vorhang zu. Aus der Volksschule wurde er hinausgeworfen und musste eine jüdische Realschule besuchen.

Vater Hugo Freund von der SS grausam misshandelt

Zwei Erlebnisse sind Freund besonders im Gedächtnis geblieben: Einmal stürmte plötzlich die SS ins Haus und verhaftete seinen Vater. Er wurde mit anderen Juden in eine Stadion getrieben und unmenschlich verprügelt. Darauf fasste Hugo Freund den Entschluss zur Auswanderung. Kein leichtes Unterfangen, da viele Länder nicht bereit waren, jüdische Flüchtlinge aufzunehmen. Dank eines Visums, das ihnen ein Cousin vermittelte, gelang im Jahr 1937 endlich die Ausreise nach New York. „Ohne ihn wären wir alle umgekommen“, bekennt Freund sichtlich bewegt.

Ein anderes Mal begegnete der etwa zehn Jahre alte William auf der Straße einer Gruppe ihm unbekannter Jugendlicher, die ihn einfach so als „jüdisches Schwein“ beschimpften. Dann packten sie ihn, zwangen ihn, in einen Streukasten zu steigen und schlossen den schweren Deckel. Freund bekam Panik. Es war dunkel, der Deckel ließ sich nicht öffnen. Er schrie verzweifelt um Hilfe. Zum Glück hörte ihn jemand und befreite ihn. Dieses traumatische Erlebnis lässt Freund bis heute nicht los: Oft träumt er noch davon, und seit dieser Zeit kann er sich kein Kleidungsstück mehr über den Kopf ziehen.

Paula’s Lebkuchen

In New York kamen die Freunds, also William, seine Schwester Margot und die Eltern Hugo und Paula, mit nur sieben Dollar in der Tasche und ohne Englischkenntnisse an. Die wirtschaftliche Situation in den USA war schwierig, das Land litt unter den Folgen der Großen Depression. Vater Hugo, eigentlich Kaufmann von Beruf, musste froh sein, dass er eine Stelle im städtischen Leichenhaus ergattern konnte. Mutter Paula fand Arbeit in einer Lippenstiftfabrik. Ihr Sohn erinnert sich noch daran, dass sie, wenn sie von der Arbeit kam, überall mit Lippenstift beschmiert war. Auch der junge William musste zum Unterhalt beitragen: Nach der Schule zog er mit einem Schuhputzkasten durch New York; pro Kunde verdiente er fünf Cent: „Bis heute tut es mir leid, dass meine Kindheit so vergangen ist.“

Jetzt zum Lebkuchenrezept seiner Mutter Paula: Noch in Nürnberg hatte ihr ein Nachbar, Angestellter einer alteingesessenen Lebkuchenfirma, gegen Bezahlung das Rezept verraten. Während des II. Weltkriegs kamen die Freunds auf die Idee, dieses geheime Wissen zu nutzen. Sie eröffneten in New York eine Bäckerei mit dem Namen „Paula‘s Lebkuchen“ und verschickten ihr Produkt in die ganze USA, mit großem Erfolg. Aus dieser Zeit stammt auch ein Foto, auf dem William Freund mit einem Backblech in der Hand abgebildet ist. „In Wahrheit hab ich aber nie mitgeholfen“, verrät er schmunzelnd. „Da ich in der Familie am besten Englisch konnte, erledigte ich im Büro die Korrespondenz.“ 1951 verkaufte die Familie dann Bäckerei und Rezept. William Freund machte später eine erstaunliche Karriere; nach seinem Studium der Wirtschaftswissenschaften brachte es der einstige Schuhputzjunge erst zum Professor und schließlich zum Vizepräsidenten der New Yorker Börse. Der American Dream wurde für ihn Wirklichkeit! Seinen Wurzeln als deutscher Jude ist er bis heute treu geblieben; nicht nur spricht er fließend Deutsch, bisweilen mit deutlichen Anklängen an den Dialekt seiner alten Heimat, sondern er rechnet im Kopf weiterhin mit deutschen Zahlen. Seinen Vornamen hat er allerdings amerikanisiert, denn eigentlich ist er als Kurt Wilhelm geboren.

„Jeder soll frei sein, Anderssein ist okay!“

Zeit ihres Lebens blieben Paula und Hugo Freund in der großen deutsch-jüdischen Gemeinde New Yorks verwurzelt und behielten ihre Muttersprache bei. Für ihre Enkelin Nancy Freund war es schlimm, dass sie sich mit Großmutter Paula kaum verständigen konnte. Deren letzten Worte waren Verse aus Heinrich Heines Gedicht „Loreley“. Dass Nancy heute so gut Deutsch spricht, obwohl sie bescheiden das Gegenteil behauptet, rührt von diesem Erlebnis her, das sie dazu anspornte, die Sprache des Herkunftslandes ihrer Familie zu erlernen.

Zum Schluss ihres Vortrags wartet Nancy mit einer Überraschung auf. Sie besitzt nämlich, wie ihre Kinder und Enkel, zusätzlich zum US-amerikanischen auch einen deutschen Reisepass, da sie als Nachfahrin vertriebener Juden einen gesetzlichen Anspruch auf die deutsche Staatsangehörigkeit besitze. „Nach dem letzten US-Präsidenten kann man ja nie wissen“, meint sie augenzwinkernd, obwohl sie bisher nicht wirklich an eine Rückkehr nach Europa gedacht habe. Als Jüdin fühle sie sich in den USA nach wie vor sehr sicher. Und auch wenn sie bereits viele Reisen nach Deutschland absolviert habe, seien ihre Empfindungen immer noch gemischt. Für jüdische Überlebende sei Deutschland voller Gespenster – die Erinnerungen an die Opfer des Holocaust. Natürlich sei keiner der Anwesenden schuld, so Nancy Freund-Heller, es sei aber wichtig, an das den Juden angetane Unrecht zu erinnern. Deswegen sollten sich die Schülerinnen und Schüler für Vielfalt und Inklusion einzusetzen: „Jeder soll frei sein, Anderssein ist okay!“

Eine Geschichtsstunde der ganz besonderen Art!

In der anschließenden Fragerunde kamen erneut die Themen Aufarbeitung und Erinnerungskultur zur Sprache. So betonte William Freund, dass er aus der Tatsache, dass er mittlerweile einer der letzten Überlebenden des Holocaust sei, für sich die Pflicht ableite, vor anderen darüber zu sprechen, solange er sich physisch dazu in der Lage fühle. Seine Tochter ergänzte, dass sie durch ihre historischen Recherchen viele weitere Familienmitglieder entdeckt habe, die, nach der Vertreibung durch die Nazis, auf der ganzen Welt verstreut leben. Einige Verwandte habe sie sogar über Facebook kennen gelernt. Ausgangspunkt ihrer Nachforschungen war dabei Kleinwallstadt als Herkunftsort der Familie. Auf diese Weise entstand übrigens der Kontakt zu Achim Albert, einem Experten für die jüdische Geschichte Kleinwallstadts, und zu Ronja Jung, seit ihrer Schulzeit am JEG ebenfalls ausgewiesene Kennerin der Materie. Ihnen ist es zu verdanken, dass Nancy und ihr Vater sofort bereit waren, in einem Vortrag von ihrer Familie zu berichten.

So sei aus dem Forschen über die Familiengeschichte ein Sprechen über die Familiengeschichte geworden, resümierte Nancy abschließend. Bevor William Freund die Zoomkonferenz verließ, erwähnte er, dass seine Tochter am Tag zuvor Geburtstag gehabt habe, worauf die Schülerinnen und Schüler der Q11 spontan mit Applaus gratulierten. Herzlich verabschiedete Nancy ihren Vater und setzte damit den Schlusspunkt dieser ganz besonderen Geschichtsstunde.

Thum

Eintauchen in verrückte, phantastische und abenteuerliche Welten

Die 5B zu Besuch im Buchhaus Elsenfeld

„Was für eine verrückte Familie!“, muss sich die Klasse 5B am Mittwochmorgen gedacht haben! Ein Klobürsten sammelnder Opa, eine sechsjährige Hochbegabte namens Lulu und ein Achtjähriger, der ausschließlich für die Kunst lebt. Die Familie Hackebart ist nicht nur außergewöhnlich ungewöhnlich, sondern gerät dann auch noch in Geldnöte!

Doch Brooklyn, die super vernünftige 13-jährige Tochter, findet einen Ausweg der besonderen Art: Die Familie Hackebart wird von Tochter Brooklyn prompt bei einer Quizsendung im Fernsehen angemeldet.

Ob die Quizshow die Geldnot lösen kann? Um das zu erfahren, muss auch die 5B künftig noch tiefer in Markus Orths‘ neu erschienenes Buch „Crazy Family“ eintauchen. Die Lust auf „mehr“ Buch ist auf jeden Fall geweckt!

Die 5B hat Dank des Buchhauses in Elsenfeld zum Welttag des Buches für ein paar Momente nicht nur in die sonderbare Welt der Hackebarts eintauchen dürfen. Auch eine kleine Reise in ferne Länder und zu leuchtenden Unterwassergräsern war dank des bebilderten Weltatlasses „Alle Länder dieser Welt“ möglich. Für alle Botanik-Liebhaber folgte zudem ein erster Einblick in Cornelia Funkes Roman „Das grüne Königreich“. Die lebendigen Erzählungen der Buchhändlerin Frau Welzbacher ließ die Protagonistin „Caspia“, die Briefe von einem blinden Mädchen entdeckt und auf diesem Wege die Welt der Pflanzen bereist, zum Leben erwecken.

Nachdem zahlreiche Buchwelten ergründet wurden, erhielten die Schülerinnen und Schüler der 5B zum Abschluss noch jeweils ein Exemplar des Comicromans „Volle Fahrt ins Abenteuer“ von Katharina Reschke.

Zum Welttag des Buchs wurde der Roman unter dem Motto „Ich schenk dir eine Geschichte“ deutschlandweit an Millionen von Schülerinnen und Schülern verschenkt, natürlich verbunden mit der Idee, dass noch viele weitere Buchwelten ergründet werden.

Ein herzlicher Dank geht an das Buchhaus Elsenfeld, welches den Besuch der 5B, unter der Leitung von Frau Schmitt und der Begleitung durch Frau Weigand, erst möglich gemacht hat!

Nach dem Abitur ins Handwerk? Na klar!

Diese Zahl erstaunt dann doch: In Deutschland bricht jede/r Dritte ein angefangenes Studium wieder ab, wenn man merkt, dass eine akademische Ausbildung doch nichts für einen ist. Oftmals stehen die jungen Menschen dann ohne Orientierung da, und der Ärger über die verlorene Zeit ist groß.

Um den Horizont der künftigen Abiturienten am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld zu erweitern, wenn es um die Berufswahl geht, kam am 11.05.2023 Frau Claudia Glas von der Handwerkskammer Aschaffenburg an die Schule und hielt einen Vortrag darüber, welche Chancen das Handwerk den jungen Menschen bietet.

Wer glaubte, sich 90 Minuten lang berieseln zu lassen, wurde bitter enttäuscht. In ihrem kurzweiligen und sehr informativen Vortrag verstand es Frau Glas, alle Schülerinnen und Schüler einzubinden und aus ihnen herauszulocken, was sie schon über das Handwerk wissen. Die Breite dessen, was möglich ist, war vielen so nicht bekannt. Vor allem das Duale Studium, das es den Menschen ermöglicht, anders als im Studium schon in der Ausbildung intensiven Praxisbezug zu erfahren und dafür auch gleich einen Lohn zu erhalten, sei bei den jungen Erwachsenen eine beliebte Art des Berufseinstieges.

Frau Glas räumte auch mit dem Vorurteil auf, dass das Handwerk nur etwas für Mittelschüler sei. In vielen Berufen sei mindestens ein Realschulabschluss erforderlich, und wer mit einem Abitur in der Tasche eine Meisterausbildung beginnt, könne diese auch um ein Jahr verkürzen. Der Lehrstellen-Radar, eine Onlineplattform und App für Praktika und Ausbildung, biete die Möglichkeit, einfach und schnell Lehrstellen in der Region zu finden, die zu einem passen.

Mit Beispielen und Anekdoten aus ihrem Alltag als Ansprechpartnerin im Team „Passgenaue Besetzung“ der IHK gestaltete Frau Glas ihren Vortrag zudem sehr anschaulich. So erzählte sie von einem Schüler, der eigentlich nur „chillen“ wollte, aber als Interesse den Weltraum angab. Aufgrund ihrer Beratung ist dieser nun glücklich in einem Praktikum bei einer Aschaffenburger Firma, die Teile für die NASA entwickelt. Ein anderer Aschaffenburger Gymnasiast nutzte die Wartezeit auf eine Pilotenausbildung dafür, eine Lehre zum Elektriker zu machen. Mit 28 erwarb dieser dann seinen Meister, machte sich selbstständig und beschäftigt nun sieben Angestellte und Azubis. Er könne sich „vor Aufträgen und Geld nicht retten“. Zudem entwickle er sehr clevere Dinge in Sachen Smart-Home und Automatisierung, was heutzutage in jedem modernen Gebäude Standard ist.

Die Frage, was denn wäre, wenn es all die Frauen und Männer in den Berufen Raumausstatter, Schreiner, Anlagenmechatroniker, Kaufleute, technische Systemplaner, Fliesenleger, Instrumentenbauer, Konditoren, Orthopädietechnikmechatroniker, Fotografen, Karosseriebauer, Goldschmiede und vielen mehr nicht mehr gäbe, beantwortete ein Film auf humoristische und zugleich plastische Art und Weise: Alles, was wir in unserer modernen Welt als alltäglich ansehen, würde zu Staub zerfallen, und wir würden leben wie Steinzeitmenschen.

All diese Impulse kamen bei unseren Schülerinnen und Schülern gut an und stimmten nachdenklich. Was sie aus der Veranstaltung mitnehmen konnten, war auf jeden Fall die Erkenntnis, dass es viele Wege gibt, wie man im Beruf glücklich und erfolgreich sein kann. Das Studium ist nur einer davon.

Benjamin Götzinger

Ich schenke dir eine Geschichte – Welttag des Buches 2023

Das Buchhaus Elsenfeld zu Gast in der Klasse 5C des Julius-Echter-Gymnasiums

Geschichten öffnen Wege in Abenteuer und erschließen Phantasiewelten. – Das stellte sich beim Besuch von Frau Welzbacher vom Buchhaus Elsenfeld am 12.05.2023 in der Klasse 5C ganz schnell heraus. Wichtig bei der Auswahl eines Buches sind vor allem das Cover und der Klappentext, aber für eine Buchhändlerin ist es gar nicht so einfach, den Geschmack der Kids zu treffen! Die Schüler*innen der 5C favorisieren vor allem Krimis, Mangas und Abenteuergeschichten. Frau Welzbacher erklärt hierzu, dass Verlage vor der Erscheinung Leseexemplare und Kataloge mit Leseproben an die Buchhandlungen ausgeben um Werbung für ihre Bücher zu machen.

Besonders viel Werbung wurde vom Verlag bereits vor dem Erscheinen des Buches für Daniel Heckmanns und Thomas Hussungs „Koboldkroniken“ gemacht – einer Freundschaftsgeschichte mit Kobold in einem Entdeckerskizzenbuch plus App und mit garantiertem Spaßfaktor. Markus Orths „Crazy Family. Die Hackebarts räumen ab“ ist ein Beispiel dafür, dass erfolgreiche Autoren für Erwachsenenromane auch witzige Jugendbücher schreiben können, wenn etwa Vater Hackebart seinem Hobby des Klobürstensammelns frönt oder die Familie die Namenalternativen Anakonda und Lulu für ihr jüngstes Kind ausdiskutiert.

In seinem Sachbuch „Wenn die Erde einen Tag alt wäre“ dampft Tom Jackson die gesamte Erdgeschichte auf nur 24 Stunden ein, um die enormen Zeiträume wenigstens ein bisschen in die Vorstellungswelt der Kinder zu rücken und eröffnet mit zusätzlichen Informationen einen informativen Einblick, zeigt das Buch doch, wie bedeutungslos der Mensch eigentlich in der Erdgeschichte ist. Alles andere als langweilig präsentiert sich hier Wissen über den Planeten!

Mit großen Augen und gespitzten Ohren lassen sich die Kinder aus diesen und anderen mitgebrachten Geschichten erzählen. Die von Frau Welzbacher vorgestellten Bücher sind aber auch zu witzig, zu spannend, zu fantasievoll, zu liebevoll illustriert, zu … um nicht gelesen und geliebt zu werden! Zum Glück gibt es zum Schluss die geschenkte Geschichte für alle, in der Katharina Reschke „Volle Fahrt ins Abenteuer“ verspricht!

Andrea Schneider

Magie und Fantasie im Klassenzimmer – Cornelia Funke begeistert virtuell

Einen wundervollen Blick in die Welt der berühmten Jugendbuch-Autorin Cornelia Funke durften die Klassen 6B und 6C des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld am 24. April werfen. Innerhalb von 60 Minuten begeisterte Cornelia Funke über 200 bayerische Schulklassen während ihrer virtuellen Schülerlesung in Form einer Videokonferenz. Anlässlich des Welttages des Buches wurde diese Veranstaltung von der Initiative #lesen-bayern.de angeregt und von den Deutschlehrerinnen Lina Müller und Laura Schöner für das JEG umgesetzt. Die Schriftstellerin, die sich gerade in der Toskana aufhält, konnte auf diesem Weg aus der Ferne alle mit einem Auszug aus ihrem Erfolgsroman „Tintenherz“ verzaubern.

Nach großer Vorfreude war es endlich so weit. Als die Live-Übertragung an den Smartboards in den jeweiligen Klassenzimmern begann, saßen die Schülerinnen und Schüler bereits gespannt auf ihren Plätzen. Nach einer kurzen Begrüßung stellte Cornelia Funke ihr Buch „Tintenherz“ vor und zog die Klassen mit ihrer fesselnden Vortragsweise in den Bann, als sie die wundervolle Geschichte über das Mädchen Meggie, ihren Vater und ein geheimnisvolles Buch mit einer unvorstellbaren Macht vorlas. Im Anschluss durften die neugierigen Zuhörerinnen und Zuhörer ihre Fragen zum Buch, zur Autorin und zum Entstehungsprozess eines Romans stellen, welche die Schriftstellerin persönlich beantwortete. Besonders beeindruckend fanden hierbei die Schülerinnen und Schüler Funkes Aussage, dass es ihrer Meinung nach nie so etwas wie Schreibblockaden gäbe. Sie verglich den Prozess des Schreibens eines Buches mit einem Labyrinth, in dem man sich manchmal verlaufen könne und falsche Wege wähle, bis man letztendlich zum Herzen des Buches komme.

Insgesamt war diese kurzweilige virtuelle Schülerlesung ein abwechslungsreiches Erlebnis, das den beiden beteiligten 6. Klassen des JEG in Erinnerung bleiben wird. Die Schülerinnen und Schüler konnten viel über die Arbeit einer erfolgreichen Schriftstellerin erfahren und wurden von ihren magischen Geschichten zum Lesen inspiriert.

Maria Schäfer, Greta Wengerter (6B) sowie Leni Bachmann, Mira Dotzel (6C)

Mül/ Schön