Braucht es ein Soziales Pflichtjahr? Schüler am JEG erhalten Preis für herausragende Projektarbeit
Im aktuellen Schuljahr nahm eine 11. Klasse des Julius-Echter-Gymnasiums unter der Leitung ihres Politiklehrers, Herrn Fischer, erfolgreich am Schülerwettbewerb zur politischen Bildung 2024 teil und wurde mit einem Preis in Höhe von 1500 Euro ausgezeichnet. Die 47-köpfige Jury der BpB (Bundeszentrale für politische Bildung) würdigte die Arbeit der jungen Erwachsenen, die bei über 1.200 Einsendungen hervorstechen konnte.
Die Schülerinnen und Schüler des Politikkurses setzten sich wochenlang mit der Frage auseinander, ob ein soziales Pflichtjahr nach der Schulzeit eingeführt werden sollte, so wie es zum Beispiel Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier fordert, und verarbeiteten ihre Erkenntnisse in mehreren Kurzvideos, sogenannten Reels. Es wurden Chancen und Herausforderungen für das einzelne Individuum sowie kollektiv für die Gesellschaft abgewogen. Hierfür interviewten die Elftklässlerinnen und Elftklässler zahlreiche Expertinnen und Experten aus der Politik und vor allem aus sozialen Arbeitsbereichen. So wurden Gespräche mit Pflegern, Leiterinnen von Pflegeeinrichtungen oder auch mit Bundesfreiwilligendienstlern geführt, um möglichst viele Erfahrungen und Meinungen aufzugreifen. Bevor die Klasse jedoch ein abschließendes Fazit zu der Frage nach einem verpflichtenden sozialen Jahr ziehen konnte, wurde Kai Hohmann, Bürgermeister von Elsenfeld, sowie Bernd Rützel, Mitglied des Deutschen Bundestags, zu ihren Positionen befragt. Neben den zahlreichen Vorteilen, die ein solches soziales Pflichtjahr mit sich bringen würde, wie das Sammeln von Berufserfahrung und eine Verständigung zwischen den Generationen, sahen die Jugendlichen aber vor allem die Nachteile eines solchen Pflichtjahres stärker gewichtet. Demnach könnten unmotivierte junge Erwachsene die sozialen Träger noch weiter belasten. Vor allem sah die Schulklasse aber die Einschränkung der persönlichen Freiheit kritisch, die ein solches Pflichtjahr zur Folge hätte.
Worauf sich die Jugendlichen jedoch stets sowohl mit den Politikern als auch mit den Experten aus dem sozialen Arbeitsumfeld verständigen konnte, war der zentrale Gedanke, dass soziale Arbeit deutlich mehr Wertschätzung verdient und dementsprechend auch stärker vom Staat gefördert werden sollte.
Die Schülerinnen und Schüler der Politikklasse 11ac am JEG sind sich nach der wochenlangen Auseinandersetzung mit dem Thema sicher: Der soziale Zusammenhalt muss gewährleistet werden und jeder in der Gesellschaft kann dafür seinen Beitrag leisten. Das betrifft aber altersunabhängig alle Teile der Bevölkerung.
Die Klasse 11ac bedankt sich bei allen Mitwirkenden und ist hochzufrieden, dass ihr Engagement so gewürdigt wurde.
Fischer