Skip to main content

Autor: Chris Ziegler

JEG bei Jugend präsentiert: Die Reise geht weiter

Ein guter Blockbuster braucht auch immer eine Fortsetzung.  Und wie beim Film „Der Herr der Ringe“ geht auch die Reise unserer neun Gefährten weiter, nachdem sie alle mit ihren Präsentationen im „Jugend präsentiert“ Länderfinale Bayern in Nürnberg/Hersbruck die Jury überzeugten. Mit ihrer herausragenden Präsentation zum Thema „Wie funktioniert ein Kühlschrank?“ bewies Maya Kroth aus der 10. Klasse ihr besonderes Präsentationskönnen und holte sogar den ersten Platz. Der Landessieg geht damit bereits zum dritten Mal in den letzten vier Jahren ans JEG. Das gesamte JEG Jugend präsentiert Team bot einen bärenstarken Auftritt und somit ist es auch nicht verwunderlich, dass von den 19 Präsentationen, die sich aus Bayern für das Bundesfinale in Berlin qualifizieren konnten, 8 Beiträge vom JEG kommen. Insgesamt haben in diesem Jahr in der ersten Runde über 8700 Schülerinnen und Schüler teilgenommen, von denen sich am Ende 120 für das Bundesfinale im September in Berlin qualifizieren.

Die Fähigkeit, komplexe wissenschaftliche Themen in einer Präsentation anschaulich und verständlich zu erklären, ist eine Schlüsselkompetenz, die „Jugend präsentiert“ fördert und Schülerinnen und Schülern es ermöglicht, ihre rhetorischen Fähigkeiten zu verbessern. Und genau diese Fähigkeiten wollen unsere neun Gefährten (Lisa Rauschenbach, Lilly Berninger, Vincenza Steinert, Anna Günther, Mirka Frank, Lisa Brand, Gheorghi Abbud, Maya und Melina Kroth) in Berlin unter Beweis stellen. Wir drücken schon jetzt fest die Daumen auf ihrer weiteren Reise!

Jörg Giegerich

Viva la musica! – Frühlingskonzert des JEG im Bürgerzentrum Elsenfeld

Am 11. April präsentierten Schüler und Schülerinnen des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld im gut gefüllten Bürgerzentrum unter Leitung der für das Fach Musik verantwortlichen Lehrkräfte Marie Rabenstein, Sebastian Tausch und Susanne Vogt ein buntes und abwechslungsreiches Programm, das für jeden Geschmack, egal ob Pop, Klassik oder Jazz, etwas zu bieten hatte. Das neue Moderatorinnen-Team, bestehend aus Mia Undesser (8B) und Tina Schüssler (9A), stellte sowohl die Solisten bzw. Ensembles als auch die einzelnen musikalischen Darbietungen mit viel Charme und ohne sichtbare Nervosität vor. Egal, ob es sich um den musikalischen Nachwuchs der Unterstufen-Big Band, den Unterstufenchor, die neu gegründete Schulband, das Vokalensemble der Q11/12 oder den Pop-Chor bzw. die Big Band (zwei Ensembles, die an der Schule schon eine lange Tradition haben), handelte, alle genannten Musiker und Musikerinnen präsentierten hoch motiviert ihre Beiträge mit viel frühlingshaftem Schwung und, wenn es das Thema erforderte, auch mit großem Ernst und großer Überzeugungskraft.

Dies trifft insbesondere auf den Lindenberg-Song „Wir ziehen in den Frieden“ zu, den Frau Rabenstein für den Pop-Chor, verstärkt durch den Unterstufenchor, arrangiert hatte und der eindringlich das Thema „Frieden“ in den Fokus nahm, das sich durch den ganzen Abend zog. Ein weiteres Beispiel dafür präsentierten drei Gesangstalente am JEG, deren Stimmen aufhorchen lassen, nämlich Tuana Yilmaz (8D), Sezin Bal (11A) und Luisa Heintze (Q12), die Bob Dylans Friedenshymne „Blowin’ in the wind“ gemeinsam so intensiv vortrugen, dass man eine Stecknadel fallen hören hätte können.

Dem Frühling am nächsten kam unter den solistischen Instrumentaltalenten Maria Schäfer (7B), die scheinbar ohne jedes Lampenfieber den „Primavera“ aus Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ hochvirtuos und hochkonzentriert vortrug. Denise Mirzoev (Q12) wagte sich an das berühmte hochromantische „fantaisie-impromptu“ op. 66 von Chopin und brachte bei ihrem couragierten Auftritt den Flügel des Bürgerzentrums an seine Grenzen, die auch Franziska Völker (Q12) auf der Querflöte mit einem titellosen Werk des britischen Flötisten Ian Clarke sehr gekonnt und überzeugend auslotete.

Für den „Rausschmeißer“ sorgte die glänzend aufgelegte Big Band unter Sebastian Tausch, die das Publikum mit Latinorhythmen und Partyrock zu „standing ovations“ hinriss.  Bei allen Ensembles spürte man die sehr engagierte Probenarbeit der Musiklehrkräfte des JEG, für deren Einsatz der Elternbeirat am Ende noch kleine Präsente überreichte, ebenso für die mitwirkenden Abiturienten und Abiturientinnen, deren Weggang immer schmerzhafte Lücken hinterlässt.

Insgesamt ein sehr gelungener Abend, der allen Beteiligten und Zuhörern sehr viel Freude bereitet hat!

Trosbach

Landessieg Jugend forscht

Wahnsinn… schon wieder geht der Landessieg bei Jugend forscht im Fachbereich Chemie an das JEG… und das zum 3. Mal in Folge!!!  Herzlichen Glückwunsch an Elisabeth (Lissi) Fischermann und Tom Kressbach aus der 10. Klasse, die sich mit ihrer Forscherarbeit „Wanted! Mit einer Blaulicht-Reaktion auf der Jagd nach freien Radikalen“ für das diesjährige Bundesfinale in Heilbronn qualifiziert haben. Eine tolle Leistung und ein großer Dank gilt wie immer Herrn Dr. Roland Full für die unermüdliche Betreuung des Projekts. Und auch ein Dankeschön an den Sponsorpool Jugend forscht Bayern, dem Fonds der chemischen Industrie und dem Freundeskreis vom JEG für die finanzielle Unterstützung. 

JEG siegt beim Dialektwettbewerb mit dem fränkischen Klassiker „Ommas Grumbernsalod mid Braadwöscht“

Im März 2024 fand zum 17. Mal der Schülertag des Unterfränkischen Dialektinstituts (UDI) zum diesjährigen Thema „Dialekt und Essen“ an der Universität Würzburg statt. Dieses Jahr nahmen insgesamt sieben Klassen aus fünf verschiedenen Gymnasien Unterfrankens teil, darunter auch die Klasse 8B des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld.

Nach einer Begrüßung durch Prof. Wolf Peter Klein und einem kurzen Vortrag zu den verschiedenen Dialekten in Unterfranken durch die Leiterin des UDI Dr. Monika Fritz-Scheuplein konnten die Schülerinnen und Schüler ihre Dialektkenntnisse in einem interaktiven Quiz per Smartphone testen. Nicht schlecht staunten sie, als sie dabei erfuhren, dass die Hagebutte als Arschkitzler oder der Lebkuchen als Leckscheibe im Dialekt bezeichnet werden. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildete zweifelslos der Dialektwettbewerb, auf den alle anwesenden Klassen hingefiebert hatten. Im Vorfeld hatte die Klasse 8B eine Reihe von Aufgaben, die das UDI vorab gestellt hatte, im Deutschunterricht mit ihrer Lehrerin Laura Schöner bearbeitet. Die Schülerinnen und Schüler sollten eine Sprachnachricht im Heimatdialekt an Verwandte im Ausland verfassen und dabei ein traditionelles Rezept aus ihrer unterfränkischen Heimat schildern. Die Klasse entschied sich für ein typisch fränkisches Gericht – Grumbernsalod mid Braadwöscht. Diese Nachricht wurde anschließend in Mömlinger Mundart als Tondokument aufgenommen, verschriftlicht und ins Standarddeutsche übertragen. Danach analysierten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen die Unterschiede der beiden Textversionen hinsichtlich Aussprache, Wortschatz, Formenbildung und Satzbau. Zum Schluss wurden die aufgetretenen Schwierigkeiten bei der Verschriftlichung und die Vor- und Nachteile von Dialekt festgehalten.

Beim Wettbewerb präsentierte Mia Undesser ihre Sprachnachricht sehr überzeugend und authentisch im Dialekt. Anschließend stellte sie zusammen mit Emilia Raab und Leander Stegmeier die Ergebnisse der restlichen Arbeitsaufträge vor der Jury und den übrigen Klassen überzeugend vor. Die Mittagspause wurde dazu genutzt, einen Blick in die Universitätsbibliothek zu werfen. Während die Jury die Präsentationen bewertete, bearbeiteten die Schülerinnen und Schüler einen Lernzirkel und ein Kahoot-Quiz mit verschiedenen Fragen zum Dialekt. Nun stieg die Spannung an, denn die ersten drei Sieger des Lernzirkels sowie die besten Wettbewerbsbeiträge wurden prämiert. Emilia Strunk vom JEG erhielte beim Lernzirkel einen Buchpreis; der Wettbewerbsbeitrag überzeugte die Jury aufgrund der hervorragenden Präsentation und wurde deshalb zur Freude aller mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Die Klasse darf sich auf ihren Gewinn, einen Besuch im Funkhaus Würzburg, freuen und hinter die Kulissen von Radio Gong und Radio Charivari blicken. Herzlichen Glückwunsch!

Fazit: Ein kurzweiliger und erfolgreicher Tag sowie ein einmaliges Erlebnis, an das sich alle Beteiligten lange erinnern werden.

Schöner

„Ihr seid die Zukunft!“

Studienfahrt der Jahrgangsstufe 11 vom 18. bis 22. März 2024 nach München

„Die föderale Demokratie Deutschlands mitgestalten“ lautet eine der Kompetenzerwartungen des Lehrplans für Politik und Gesellschaft in Jahrgangsstufe 11. Sie setzt Verständnis für die Funktionsweise des Föderalismus einerseits und für das Selbstverständnis der Bundesländer andererseits voraus. Wo ließe sie sich das besser erfahren, als im Spannungsfeld zwischen bayerisch-gemütlicher Biergartenkultur, monarchischem Glanz, revolutionärer Haltung und bewahrender Politik der Landeshauptstadt München?

Und so bewegen sich an einem Montagnachmittag 73 Schülerinnen und Schüler auf der Suche nach der Vergangenheit Bayerns zwischen Monarchie, Revolution, Demokratie, Putsch, Diktatur und Demokratie durch Pfützen und Regen über den Marienplatz durch die Drückerbergergasse zum Odeonsplatz, wo ganz gegenwärtig an der Feldherrnhalle, dem Endpunkt des Hitlerputsches 1923, ein Polizeiaufgebot auf sie wartet, das eine Querdenkerdemonstration absichert und die Frage aufwirft, in welcher Welt wir zukünftig leben wollen.

Zwischen Hofgarten und Biergarten, zwischen Kunsthalle und Feldherrnhalle, zwischen Königen, Putschisten und Batman finden die Jugendlichen auf einer (geo-)politischen Stadtrallye nicht nur eine historische Schatzkammer, sondern auch eine von den Lehrkräften ausgelobte Schatztruhe, die – wie könnte es anders sein – die Gruppe der Wittelsbacher für sich gewinnt.

Die Spuren der Vergangenheit führen die Gruppe der Schülerinnen und Schüler und ihre begleitenden Lehrkräfte am folgenden Tag der Studienfahrt in die KZ-Gedenkstätte Dachau vor den Toren Münchens. Entsetzen, Entrüstung, Ernüchterung und Erschütterung zeichnen sich auf den Gesichtern der Jugendlichen ab, als sie durch das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ treten und über das Gelände des ersten Konzentrationslagers der Nationalsozialisten gehen. Ausgrenzung, Diskriminierung und Entmenschlichung werden allgegenwärtig. „Nie wieder“ steht auf einer Tafel auf dem Appellplatz – ein „Nie wieder“, das in den (sozialen) Medien angesichts der aktuellen weltpolitischen Entwicklungen allgegenwärtig ist. Neben der Frage eines angemessenen Erinnerns stellt sich die Frage eines gegenwärtigen Verhinderns für die Zukunft.

Diese Frage bleibt auch am dritten Tag der Studienfahrt wegweisend. Während eine Schülergruppe noch einmal Vergangenheit und Gegenwart einer Ausgrenzungsgesellschaft im NS-Dokumentationszentrum erforscht, wenden sich zwei weitere der Rolle der Medien und der Politik in der Frage des Umgangs mit gegenwärtigen gesellschaftlichen Herausforderungen zu. Wie berichtet man neutral? Wie geht man mit antidemokratischen Bestrebungen im Landtag und auf der Straße um? Diesen und weiteren Fragen der Schülerinnen und Schüler stellen sich sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bayerischen Rundfunks als auch die Stimmkreisabgeordneten des Bayerischen Landtags. Die föderale Struktur zeigt sich in der Begegnung mit dem bayerischen Landespolizeipräsident ebenso wie in einer knappen Diskussion um den bayerischen Weg hinsichtlich des Genderns. In welcher Welt sie leben wollen, verdeutlichen die Jugendlichen mit ihren Fragen: nach dem Anteil der weiblichen Abgeordneten, der Besetzung der Ausschüsse, nach einer klaren Positionierung gegen antidemokratische Tendenzen und nach den Schwerpunkten der politischen Agenda der Abgeordneten. Diese verdeutlichen den Schülerinnen und Schülern aber auch ihre Verantwortung für diese Welt: Ihr seid die Zukunft, ihr gestaltet mit.

Nach den Schrecken der Vergangenheit, den Herausforderungen der Gegenwart und den Fragen der Zukunft gehört Tag 4 der Woche dem Wahren, Schönen und Guten – und dem menschlichen Fortschritt. In Gruppen besuchen die Schülerinnen und Schüler die Residenz der Wittelsbacher, die Alte Pinakothek und das Deutsche Museum, um am Abend noch einmal den Fragen der Ausgrenzung, Entmenschlichung und der eigenen Verantwortung zu begegnen: im sozialkritischen Drama „Woyzeck“ oder im aufarbeitend-erinnernden Stück „Mitläufer“ oder in der Komödie „Out of Rosenheim“ im Filmmuseum.

Der thematische Kreis der Woche um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft schließt sich, bevor es zurück an den Untermain geht, auf der Theresienwiese zwischen Bavaria und Gedenkstätte des Oktoberfestattentats. Woran erinnern wir uns? Wie erinnern wir uns? Wie gestalten wir damit unsere Zukunft?

Pfefferer