Am 15. November war es wieder soweit: Bundesweiter Vorlesetag 2024! In diesem Jahr stand er unter dem Motto „Vorlesen schafft Zukunft“ Traditionell wird dieser wichtige Aktionstag am Julius-Echter-Gymnasium – neben weiteren Events – mit einem Literarischen Stundeneinstieg ins Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler gerufen. Dafür hat Deutschlehrerin Susanne Pfefferer, wie auch in den Jahren davor, eine Sammlung mit Texten erstellt, die sich gut lesen lässt.
Das Motto „Zukunft“ hat sie dabei politisch genommen und den Vorlesetag Teil der Verfassungsviertelstunde werden lassen. Die Texte drehen sich im weitesten Sinne um den demokratisch-politischen Begriff „Würde“ und fragen „Was WÜRDEst du tun?“ Eine spannende Frage, gerade in unseren politisch so bewegten Zeiten! Die Lehrkräfte und Schulklassen am JEG sahen das offenbar genauso, denn dieses Angebot wurde deutlich intensiver genutzt als in den Jahren zuvor; neben vielfältigen Texten zum Vorlesen, etwa ein Märchen über eine gefährliche Riesenschlange oder das Gedicht „Ein Tag ohne“ von Bodo Wartke, gab es auch was für die Ohren, zum Beispiel einen Youtube-Link zum Märchen der „Bremer Stadtmusikanten“ in 13 Sprachen. 10 Minuten, die sich lohnen!
So entstanden schöne, inspirierende und vor allem verbindenden Lesemomente, und ein bisschen was gelernt haben die Schülerinnen und Schüler obendrein.
Heute war ein ganz besonderer Tag für die Klasse 5D des Julius-Echter-Gymnasiums! Die Schülerinnen und Schüler hatten die Gelegenheit, an einer virtuellen Autorenlesung mit der talentierten und bekennenden Legasthenikerin Esther Kuhn teilzunehmen. Ihr neuestes Werk „SOS – Mission Blütenstaub“ sorgte für jede Menge Aufregung und ein paar herzliche Lacher.
Die Lesung begann mit einem fröhlichen „Hallo, wer seid ihr?“ der Autorin, die sofort die Aufmerksamkeit aller Kinder auf sich zog. Mit einem strahlenden Lächeln und einer riesengroßen Portion Humor stellte sie den jungen Hugo vor, der sich auf eine abenteuerliche Mission begibt, um die Bienen seines verstorbenen Großvaters zu retten. Hugo ist ein echter Held und gebannt lauschten die Klassen seinen Abenteuern, denn „er kämpft für seine kleinen summenden Freunde“. – Und das ist nicht nur spannend, sondern auch wichtig!
Die Interaktivität der Lesung war ein Hit! Frau Kuhn stellte den Kindern beispielsweise die Frage, ob sie lieber „Blütenliebe oder Frühlingsmagie“ hätten. Die Antworten waren so bunt und kreativ wie die Blumen im Frühling, obwohl es sich ja eigentlich nur um Honig handelte! Einige entschieden sich für die „Blütenliebe“, während andere mit einem breiten Grinsen „Frühlingsmagie“ wählten. „Ich glaube, ich nehme beides!“, rief ein Schüler und sorgte für allgemeines Gelächter.
Ein weiteres Highlight war das Geschenk, das sie den Kindern mit auf den Weg gab: den motivierenden Satz: „Ich kann, ich will, ich tue es – von ganzem Herzen!“ Die Kinder wiederholten gemeinsam und lautstark den Satz und fühlten sich gleich selbst ein bisschen wie kleine Superhelden.
„Schenk deine Wut doch einfach jemandem, der sie gebrauchen kann!“, rät Hugos Opa und mit ihm Frau Kuhn ihren kleinen Zuhörern. Die Lesung ermutigte die Kinder also nicht nur, kreativ selbstbestimmt mit ihren eigenen Gefühlen umzugehen, sondern diese auch in ihre eigenen Geschichten zu „überschreiben“.
Unser kleines indisches Abenteuer begann am 27.10.2024 am Frankfurter Flughafen. Nach knapp neun Stunden Flug kam unsere reiselustige Gruppe, bestehend aus 15 JEG-SchülerInnen und ihren beiden Lehrkräften, Vera Müller und Jan Wagner, in Bangalore, der Hauptstadt des Bundesstaates Karnataka an. Dort wurden wir herzlich von unseren Gastfamilien in Empfang genommen
Nach einem Erholungstag besuchten wir am Dienstag unsere Partnerschule DPS. Nach einer Tour über das riesige Schulgelände gab es überraschend eine Yogastunde, in der wir „Yogis“ mehr oder weniger Talent in uns entdeckten und viel Spaß hatten.
Abenteuer Busfahrt
Das erste Abenteuer folgte auf dem Heimweg. Treffsicher nahm der Schulbus, der auf Schleichwegen die verstopften Hauptstraßen umfuhr, jedes Schlagloch mit. Außerdem gehören Hupkonzerte zum Verkehrsalltag und manche Fahrer haben sogar eine ausgeklügelte Technik entwickelt: die Hand lässig auf dem Lenkrad und gleichzeitig mit dem Unterarm permanent hupend bahnen sie sich ihren Weg. Zudem scheint „defensives Fahren“ für die meisten Inder ein Fremdwort zu sein, denn dies bestätigte sich auch am nächsten Tag. Nachdem uns der Bus mit einer Stunde Verspätung endlich abgeholt hatte, verursachte der Fahrer erst einmal einen Unfall, bei dem zum Glück nichts Schlimmes passiert war und kurz darauf konnten wir ohne weitere Zwischenfälle unsere Tour durch Bangalore beginnen. Wir besuchten den botanischen Garten, wo exotische Pflanzen eine schöne Fotokulisse boten. Vom Garten aus ging es weiter zum Big Bull Tempel, in dem Nandi, das Reittier des hinduistischen Gottes Shiva verehrt wird.
Diwali – Das Lichterfest der Hindus
Die nächsten drei Tage verbrachten alle in ihren jeweiligen Familien, um mit ihnen Diwali, das Fest des Lichtes, zu feiern. Der Hintergrund des Festes ist der Sieg des Guten über das Böse, der Wahrheit über die Lüge, des Lichtes über den Schatten und des Lebens über den Tod. Welche Götter verehrt werden, variiert von Region zu Region und auch die Rituale unterscheiden sich. Überall dagegen lassen lichtergeschmückte Straßen und Gebäude die Städte bei Nacht erstrahlen. Am Hauptfeiertag lud meine Gastfamilie mich auf eine Safari ein. Zurück zuhause beteten wir zusammen in traditioneller Kleidung, verteilten Teelichter, zündeten Wunderkerzen an und ließen Böller krachen. Zum Schluss wurde viel und lecker gegessen. Besonders Paneer, ein indischer Käse, hat es mir angetan.
Von Tempeln und Palästen
Freitags ging es in aller Frühe zum Palast in Mysuru. Er war sehr beeindruckend mit seinen roten Zwiebeltürmen und Ornamenten. Nach dem Mittagessen haben wir noch die Kirche Saint Philomena angeschaut, in der Anhänger verschiedener Religionen friedlich zusammen beteten.
Nach einem Entspannungstag folgte am Sonntag der nächste Höhepunkt unserer Reise. Mitten in der Nacht ging es in einer siebenstündigen Fahrt für die ganze Gruppe an die Ostküste nach Pondicherry und nach einer Erholungsphase genossen wir die Ausflüge zur Planstadt Auroville, dem französischen Viertel in Pondicherry, und zum Rock Beach. Am nächsten Vormittag reisten wir nach Mahabalipuluram, wo wir uns die Five Rathas ansahen, fünf Tempel, die alle aus demselben Stein geschlagen worden waren. Beeindruckend!
Der nächste Halt war Chennai, dort ließen wir am Abend auf das Flair des Marktes Dakshin Chitra auf uns wirken und kauften viele Souvenirs.
Am nächsten Morgen fuhren wir an den Elliot‘s Beach, wo wir vor dem Frühstück zum Sonnenaufgang im Meer badeten. Dann stand die etwa achtstündige Rückfahrt nach Bangalore an. Allerdings verging die Zeit sehr schnell, da wir den Bus in einen richtigen Partybus verwandelten.
Ein gelungener Schüleraustausch
An den letzten drei Tagen standen dann Spaßaktivitäten wie Gokart fahren und Lasertag auf dem Programm, sowie die Vorbereitung des Abschlussabends in der Schule. Dieser war ein voller Erfolg, mit verschiedenen Tänzen, der feierlichen Übergabe eines Zertifikats für uns Schüler, viel Spaß und natürlich nochmals einem leckeren, scharfen und gemeinsamen Abendessen.
Nach einem Nachtflug kamen wir schließlich erschöpft, aber glücklich, reich an neuen Erfahrungen und voller schöner Erinnerungen in Frankfurt an, wo unsere Familien uns schon erwarteten.
Trump wird neuer Präsident. Kanzler Scholz entlässt Finanzminister Lindner. Ampelkoalition gescheitert. Immer wieder blickten die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des Julius-Echter-Gymnasiums sowie die begleitenden Lehrkräfte mit Erstaunen auf ihre Handys und lasen die sich überschlagenden Eilmeldungen. Die diesjährige Studienfahrt, welche vom 04. bis zum 08. November durchgeführt wurde, widmete sich erneut der politisch-historischen Bildung der jungen Erwachsenen. „Als hätten Sie es geplant“, hieß es so oft von den Schülerinnen und Schülern, als sich die politischen Neuigkeiten in dieser Woche überschlugen. Eben diese Nachrichten dienten aber auch als Türöffner, um am Abend im Wirtshaus, in der Tram auf dem Nachhauseweg sowie im Landtag über die Tagespolitik oder allgemein über gesellschaftliche Entwicklungen zu diskutieren.
Zunächst begann die Woche noch – politisch betrachtet – harmlos. Die Jugendlichen erkundeten die Münchner Innenstadt in Form einer Rallye. Sie besichtigten den Marienplatz, die Frauenkirche, den Odeonsplatz und viele weitere Münchner Wahrzeichen.
Am Tag der US-Präsidentschaftswahl, dem Dienstag und somit zweiten Tag der Studienfahrt, widmete sich die 11. Jahrgangsstufe nicht der politischen Gegenwart, sondern der historischen Vergangenheit. Mit dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau erhielten die jungen Erwachsenen einen weiteren Einblick in das menschenverachtende System der Nationalsozialisten. Nur zwei Monate nach der Machtübernahme ließen die NS-Funktionäre in Dachau im März 1933 das erste Konzentrationslager errichten. Während weltweit die Gräben innerhalb der Gesellschaften immer größer, politische Gegner als Feinde betrachtet und rassistische sowie antisemitische Äußerungen wieder salonfähig werden, mussten die Schülerinnen und Schüler feststellen, dass die Vergangenheit unserer Gegenwart bisweilen doch näher scheint, als man sich vielleicht erhoffen würde.
Am nächsten Morgen erwachten Lehrer wie Schüler mit den Schlagzeilen, dass Donald Trump auf dem besten Weg sei, neuer US-Präsident zu werden. Passend hierzu besuchten zwei Gruppen im Rahmen der Studienfahrt am Mittwochvormittag die Süddeutsche Zeitung und den Bayerischen Rundfunk. Neben geschäftigen Journalisten waren die Jugendlichen somit mitten im Geschehen der medialen Aufbereitung der US-Wahlen. Auf den Führungen kamen die Schülerinnen und Schüler mit den Medienmachern ins Gespräch und diskutierten nicht nur über die Person Trump, sondern auch über die grundsätzliche Rolle der Medien und ihren Beitrag für eine funktionierende Demokratie.
Dass nicht nur die Medien hierzu einen Beitrag leisten können, stellten die Jugendlichen im weiteren Verlauf des Tages im Lenbachhaus sowie der Alten Pinakothek fest, wo jeweils Workshops stattfanden, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Demokratie und Kunst beschäftigen. Was hat Kunst mit Demokratie zu tun? Ist Kunst heute frei? Muss auch der Kunstfreiheit Grenzen gesetzt werden?All diese Fragen und viele mehr wurden zusammen mit Kunstpädagoginnen debattiert.
Am gleichen sowie dem Folgetag besichtigten die Schülerinnen und Schüler des Julius-Echter-Gymnasiums in unterschiedlichen Gruppen aber auch die Schaltzentrale der bayerischen Demokratie, den Landtag. So kamen die Jugendlichen ins Gespräch mit den Abgeordneten Martin Stock, Thomas Zöller, Patrick Friedl und aufgrund einer Erkrankung von Martina Fehlner auch mit Markus Rinderspacher, Präsidiumsmitglied des bayerischen Landtags. Neben den Führungen durch das Maximilianeum erhielten die Elftklässler auch Einblick in die Arbeit der Parlamentarier, da zwei Ausschusssitzungen live verfolgt werden konnten. Unter anderem wurden Experten zum aktuellen Stand der Artenvielfalt in Bayern befragt, nachdem vor fünf Jahren das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ erfolgreich war. Da die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe bereits dieses Thema im Unterricht behandelt hatten, konnten sie nun vor Ort einen Eindruck gewinnen, wie das Volksbegehren umgesetzt wurde. MdL Patrick Friedl motivierte in diesem Zusammenhang die jungen Erwachsenen, sich politisch einzubringen und erinnerte an das bayerische Petitionsrecht. Das Julius-Echter-Gymnasium bedankt sich an dieser Stelle herzlich bei allen Landtagsabgeordneten, die den Schülerinnen und Schülern ermöglicht haben, die Arbeit der Parlamentarier hautnah kennenzulernen und zu demonstrieren, dass auch in aufwühlenden Zeiten der reguläre Politikbetrieb weitergeht.
Nach weiteren Programmpunkten, wie einer Vorstellung von Schillers „Maria Stuart“ im Residenztheater sowie der Museumsbesuche im Deutschen Museum und in der Residenz, endete die Studienfahrt mit einem Besuch des Erinnerungsorts „Olympia-Attentat 1972“ am Freitag.
Die politisch-historische Studienfahrt in der zurückliegenden Woche verdeutlichte den Schülerinnen und Schülern immer wieder aufs Neue, wie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknüpft sind. Welche Lehren ziehen wir aus der Geschichte? Wie gestalten wir unsere Gegenwart? Wie kann eine Demokratie auch in Zukunft Bestand haben? Welche Maßnahmen müssen Politik und Gesellschaft wie auch jedes einzelne Individuum ergreifen, damit Artikel 1 unserer Verfassung gewährleistet werden kann: Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Am 22.10.2024 besuchte Bürgermeister Kai Hohmann die Schülerinnen und Schüler des sozialwissenschaftlichen Zweiges des Julius-Echter-Gymnasiums, was von StR Fabian Fischer und StR Kilian Kneisel organisiert worden war. Neunzig Minuten nahm er sich für die Fragen, welche die Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe vorbereitet hatten, Zeit.
Ein Teil beschäftigte sich mit dem Themenkomplex „soziales Pflichtjahr“. Kai Hohmann vertrat die Ansicht, dass dies einen wichtigen Beitrag dazu leiste, junge Menschen in die Gesellschaft und somit in verantwortungsvolle Aufgaben einzuführen. Diese Aufgabe könne auch wegen Personalmangel immer weniger von Vereinen übernommen werden, was er sehr bedauerte. Generell müssten jedoch u.a. die Berufe im sozialen Bereich attraktiver gestaltet werden. In Elsenfeld setze er persönlich auch auf persönliche Gespräche, wenn z.B. BFD-Stellen zu besetzen seien.
Dem schloss sich ein nicht geplanter, aber umso informativerer Block an, in dem Herr Hohmann ein bisschen aus dem Nähkästchen plauderte. So berichtete er von seinem Arbeitsalltag und Aspekten, welche ihm an seiner Arbeit besonders Spaß machen, wie eben die Arbeit mit jungen Menschen oder generell die Tatsache, Menschen weiterhelfen zu können. Die Zeit für Gespräche treten jedoch immer weiter in den Hintergrund, da die Bürokratie immer stärker zunehme.
Als letztes kamen zwei gemeindebauliche Projekte zur Sprache: Die Werkssiedlung Am Bahnbogen bezeichnete er als ein Musterbeispiel dafür, wie Projekte nicht laufen sollten und verwies dabei auf die Rolle des privaten Investors. Der Marktgemeinde Elsenfeld seien hier in vielen Aspekten die Hände gebunden. Die Elsavahöfe bewertete er hingegen viel positiver: Das Ziel des generationenübergreifenden Wohnens werde hoffentlich schneller umzusetzen sein als die geplante Projektphase, die sich auf zehn Jahre belaufe.
Die Atmosphäre war sehr angenehm und die Gespräche sehr ertragreich, sodass sich die 11 ABC ganz herzlich bei Herrn Hohmann für seine Zeit und den Besuch am Julius-Echter-Gymnasium bedankt.