Hurra, die neuen School Bikes sind da! Dank der großzügigen Spenden der Herbert-Neumeyer-Stiftung und der Sparkasse Miltenberg-Obernburg gibt es jetzt neun Mountainbikes für die Schülerinnen und Schüler des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld. Die Räder können ab dem neuen Schuljahr in der Sportklasse, dem Differenzierten Sportunterricht und in einer AG von denjenigen Schülerinnen und Schülern genutzt werden, die weiter entfernt von der Schule wohnen oder kein eigenes Mountainbike besitzen. Jede/r ist dabei!
Mit dem Einsatz der Mountainbikes soll im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar gemacht werden, dass das Fahrrad nicht nur Mittel zum Zweck ist, um von A nach B zu kommen, sondern auch Spaß machen kann. Kinder empfinden das Fahrradfahren oft als notwendiges Übel, wenn sie mal weitere Strecken zurücklegen wollen. Der Autoführerschein ist das große Ziel des Erwachsenwerdens. Durch die Teilnahme an den Mountainbike-Kursen soll eine positive Einstellung gegenüber dem Fahrrad als umweltfreundlichem Fortbewegungsmittel vermittelt werden.
Darüber hinaus sollen die Schülerinnen und Schüler Freude an der sportlichen Bewegung gewinnen und dadurch einerseits das Fahrradfahren als sinnvolle, angenehme Fortbewegungsart dauerhaft in ihren Alltag integrieren. Ein weiterer Nebeneffekt: Ihre Gesundheit verbessert sich nachhaltig. Außerdem gewinnt das Fahrrad als wichtiger Baustein für die Verkehrswende zunehmend an Bedeutung. Neben der eigenen Gesundheit wird so die Umwelt gefördert. Studien belegen, dass zwei Drittel der Personen, die im Jugendalter regelmäßig das Fahrrad benutzt haben, dies auch als Erwachsene tun.
Also raus aus dem Haus und rauf auf´s Fahrrad! Am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld nun auch im Unterricht möglich! Schon mal zum Vormerken: Für interessierte Fahrradfahrer wird am 23. Juli 2022 ein Fahrradbiathlon für 4., 5. und 6. Klässler stattfinden (Anmeldung über die Homepage des JEGs).
Von der Lust am Schreiben und der Arbeit eines Schriftstellers
Eine Lesung der besonderen Art gab es am 25.04. für die Schülerinnen und Schüler der Q 11 des Julius-Echter-Gymnasiums. In der Person Gunther Geltingers konnten sie nämlich nicht nur einen sprachmächtigen Schriftsteller erleben, sondern auch einen ehemaligen Schüler, der 1994 am JEG das Abitur abgelegt hatte. Was lag also näher, als Geltinger zu einer Veranstaltung im Jubiläumsjahr einzuladen? Die Idee dazu hatte Dr. Bertram Söller, organisiert wurde die Lesung von Susanne Pfefferer, passend zum Welttag des Buches am 23. April.
„Vorlesen war für mich an der Schule das schlimmste“, bekennt Gunther Geltinger zu Anfang seiner Lesung dem Publikum. Grund dafür sei sein leichtes Stottern, dass plötzlich unerwartet auftrete. „Deswegen bin ich auch gespannt, wie die Lesung verlaufen wird.“ Wer so locker und offen eigene Schwächen einräumt, dem ist die Sympathie der jungen Zuhörerinnen und Zuhörer gewiss. Aber nicht nur durch sein zugewandtes Wesen beeindruckte der Autor, auch der Vortrag selbst hatte es in sich. Nachdem er nämlich eine Passage aus seinem 2019 erschienen Roman Benzin vorgelesen hatte, gewährte der Autor den Schülerinnen und Schülern anschließend Einblicke in sein Schreiben. Hinter jedem seiner drei bisher veröffentlichten Romane steckt jahrelange akribische Arbeit. Etwa acht bis zehn Stunden verbringe er täglich an seinem Schreibtisch, so Geltinger, und das an sechs Tagen die Woche. Für ihn komme es vor allem auf die Sprache an. Deshalb feilt er akribisch an jedem Satz, spürt dem Rhythmus und der Textur intensiv nach. Bis ein Roman Gunther Geltingers fertig ist, dauert es fünf Jahre. „Ich gelte mittlerweile als einer der am langsamsten produzierenden Autoren der Branche“, bekennt der Schriftsteller augenzwinkernd.
„Benzin“ als Roadtrip und Reise zu sich selbst
Die sprachliche Sorgfalt gilt geradezu als Geltingers Markenzeichen, und sie ist auch in dem von ihm gelesenen Ausschnitt aus dem Beginn des Romans „Benzin“ sofort erkennbar; so lässt die pointierte Beschreibung der Gesten und knappen Dialoge der Hauptfiguren Vinz und Alexander vor den Zuhörerinnen und Zuhörern den ganzen Kosmos einer scheiternden Beziehung entstehen, Wort auf Wort fügt sich zu einem Abgesang einer einstmals glücklichen Liebe zwischen den beiden Männern. Eine Reise mit dem Auto durch das südliche Afrika zu den Victoriafällen soll da Abhilfe schaffen. Außerdem erhofft sich der mäßig erfolgreiche Schriftsteller Vinz davon Inspiration für ein neues Buchprojekt, also neuen Treibstoff für seine Karriere, womit zwei Deutungsvarianten des Romantitels „Benzin“ anklingen.
Wer mag, kann in Geltingers Romansujets, etwa auch in „Mensch Engel“ von 2008 oder „Moor“ (2013) autobiografische Bezüge entdecken. Einer solchen Lesart, will der Autor grundsätzlich nicht widersprechen, gibt aber zu bedenken, dass seine Texte autofiktional, aber nicht autobiografisch seien. Ein großer Unterschied bezüglich der Leserrezeption und eine große Herausforderung für den Schriftsteller, weshalb Geltinger den Schreibinteressierten unter seinen Zuhörerinnen und Zuhörern vor dieser Variante als Einstieg ins literarische Schreiben abrät.
„Lesen ist wie einatmen, schreiben ist wie ausatmen“
Gunther Geltinger lebt im wahrsten Wortsinn vom Schreiben, und diese Leidenschaft möchte er auch den Schülerinnen und Schülern vermitteln. Für ihn selbst ist Schreiben seit seiner Kindheit das probate Mittel der Weltaneignung und auch -bewältigung. Seinen ersten Gedichtband bringt er noch als Schüler heraus, mit Unterstützung seines damaligen Deutschlehrers und Förderers Dr. Heinz Linduschka, der auch an diesem Tag im Publikum sitzt. Dass Schreiben etwas Schönes ist, durchzieht leitmotivisch Geltingers gesamten Vortrag. Einen Rat an angehende Autoren kann er aus eigener Erfahrung besonders empfehlen: „Lesen ist wie einatmen, schreiben ist wie ausatmen“. Dieses Zitat gibt Geltinger den Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg zur eigenen Textproduktion – und spricht damit den anwesenden Deutschlehrkräften aus dem Herzen. Und wenn der Lehrer zufrieden ist, sind alle zufrieden. Oder?
Die Digitalisierung ist längst zum festen Bestandteil unseres Alltags geworden. Und die Corona-Pandemie hat für zusätzliche Beschleunigung gesorgt. Umso wichtiger ist es, dass alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen von den Vorteilen des digitalen Innovationsschubs partizipieren und niemand zurückgelassen wird. Diesem Anliegen fühlten sich auch sieben Schülerinnen des sozialwissenschaftlichen Zweigs des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld verbunden. Deshalb boten sie während des von der Caritas-Sozialstation St. Johannes in Erlenbach am Main ausgerichteten Digitaltags am 9. April den Workshop „Digitalisierung für Anfänger“ an.
Unter dem Motto „Nie zu alt für die Zukunft“ hatten Besucherinnen und Besucher den ganzen Tag über zahlreiche Angebote rund um das Thema Digitalisierung zur Auswahl, ansprechend präsentiert in den Neuen Räume auf dem WIKA Gelände in Klingenberg. Ziel der Veranstaltung war es, aufzuzeigen, wie Seniorinnen und Senioren eine angemessene digitale Teilhabe ermöglicht werden kann. Und die fängt bereits beim Smartphone an. Deswegen ging es den JEG-Schülerinnen Lara und Viona Fäth, Lena Heider, Emily Hein, Acelya Mardin, Ronja Stosiek, sowie Josefine Verfürth in ihrem Workshop darum, niederschwellige Anwendungsmöglichkeiten aufzuzeigen und so ältere Internetneulinge zu motivieren, ihr Handy zu einem Bestandteil ihres Alltags zu machen. Zu diesem Zweck hatten die Schülerinnen gemeinsam mit Susanne Pfefferer, der Fachleiterin Sozialkunde am JEG, eine anschauliche, kleinschrittige PowerPoint Präsentation erstellt.
Los ging’s mit dem Suchen, Herunterladen und Löschen von Apps, entweder bei Apple oder bei Android-Geräten. Nächster Schwerpunkt war WhatsApp: Was ist WhatsApp? Wie ist es aufgebaut? Wie richtet man WhatsApp ein? Zum Abschluss hatten die Expertinnen vom JEG über die Internetplattform „Kahoot“ ein Quiz erstellt, das mit dem Publikum online mittels Smartphone gespielt wurde. Bei Fragen zu Allgemeinbildung spürte man den Rätselehrgeiz, denn jeder wollte möglichst viele Punkte holen.
Lohnender Nebeneffekt der Teilnahme am Digitaltag war für das JEG die Intensivierung des Kontakts mit der Caritas-Sozialstation Erlenbach, mit der die Schule im Rahmen des Sozialpraktikums kooperiert. Geschäftsführerin Susanne König zeigte sich spontan bereit, die sieben Schülerinnen des sozialwissenschaftlichen Zweigs über Einsatzmöglichkeiten und Anforderungen bei der Caritas zu informieren. Wertvolle Tipps, die für die anstehende Wahl des Praktikumsplatzes gerade recht kommen! Denn das JEG ermöglicht den Schülerinnen und Schülern der sozialwissenschaftlichen Ausbildungsrichtung bis zum Abschluss der Mittelstufe, sich in mehreren Praktika intensiv mit dem Berufsfeld Soziales vertraut zu machen.
Am Ende des Digitaltags hatten die Schülerinnen des Julius-Echter-Gymnasiums also nicht nur den Seniorinnen und Senioren etwas gelehrt, sondern auch selbst dazugelernt. Wenn das mal nicht ein gelungener Tag war!
Die Erfolgsgeschichte geht weiter. Auch in der Alterssparte „Schüler experimentieren“ von Jugend forscht hat es zum Landessieg in Bayern gereicht. Mit ihrer Arbeit „Weg ist die Farbe: Beschichtungshilfen mit Indikatoren, die sich selbst entfärben“ belegen Tom Kressbach, Elisabeth Fischermann und Jonathan Moder den 1. Platz im Fachbereich Chemie. Und wieder ein großes Dankeschön an Dr. Roland Full💪😘🎉.