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Autor: Chris Ziegler

„Du kannst es stoppen!“ – ein Anti-Cybermobbing Projekt (13. bis 27. November)

Nach einem vorbereitenden Elternbrief vor den Herbstferien begrüßten unsere 6. Klassen gespannt Frau Hildenbrand von der Suchtpräventionsstelle Miltenberg. Von vielen wurde sie begrüßt mit: „Aber das hatten wir doch schon letztes Jahr.“

Richtig, denn der Präventionsworkshop „Mobbing im digitalen Raum“ knüpft bewusst an den Besuch von Polizeihauptmeisterin Amendt der Polizeiinspektion Obernburg im letzten Schuljahr an. Er basiert auf dem bewährten Anti-Cybermobbing Projekt „Du kannst es stoppen!“ des Grenzüberschreitenden Jugendmedienzentrums Oberpfalz Nord (Weitere Informationen: https://www.dukannstesstoppen.de/#inhalt).

Wie präsent und relevant die Themen Mobbing und Cybermobbing für unsere Schülerschaft sind, zeigte sich bereits in der ersten Gesprächsrunde: Fast alle kannten jemanden, der betroffen war, oder hatten eigene Erfahrungen gemacht. Entsprechend leicht fiel es den Jugendlichen zu beurteilen, ob ein diskutierter Post bereits Mobbing darstellt oder nur ein harmloser Scherz unter Freunden ist. Dennoch wurden die Grenzen zwischen akzeptablem und inakzeptablem Verhalten sehr offen, intensiv und kontrovers diskutiert.

Nach der Einstimmung durch den gleichnamigen Film „Du kannst es stoppen!“ konnten die Schülerinnen und Schüler in einem Rollenspiel die Perspektiven von Täter, Opfer und der großen schweigenden Masse einnehmen. Gemeinsam entwickelten sie Strategien zum konstruktiven Umgang mit Cybermobbing.

Alle waren sich einig: Die „schweigende Masse“ spielt die Schlüsselrolle. Wer zunächst nichts tut, kann durch aktives Einschreiten zu einem positiven Verstärker für Betroffene werden, Hilfe organisieren, Lehrkräfte oder Eltern ins Vertrauen ziehen und damit Mobbing erfolgreich stoppen.

Dieser neue Baustein für Klassenstufe 6 stellt eine wertvolle Ergänzung unseres etablierten Medienführerscheins dar.

Ingenbleek

Feierliche Einweihung des neuen Makerspaces

Elsenfeld, 25. November 2025 – Mit einer stimmungsvollen Feierstunde wurde heute am Julius-Echter-Gymnasium der neue Makerspace offiziell eingeweiht. Zahlreiche Gäste aus Förderkreisen, Wirtschaft und Schulgemeinschaft folgten der Einladung und würdigten damit gleichermaßen die langjährige Unterstützung des MINT-Profils der Schule.

Unter den Anwesenden befanden sich Vertreter des Lions Clubs, von Agilimo Consulting, der Sparkasse, des JEG-Freundeskreises sowie des Elternbeirats – allesamt Institutionen, die das Gymnasium bereits seit vielen Jahren bei technischen und naturwissenschaftlichen Projekten begleiten und fördern.

Nach einer kurzen, herzlichen Begrüßungsrede von Schulleiterin Petra Hein wurde die Entstehungsgeschichte des Makerspaces skizziert. Jörg Giegerich, Mit-Initiator des Makerspaces, hob hervor, dass der Raum nicht nur auf einer Vision beruhe, sondern das Ergebnis einer Reihe von Projekten sei, die in den letzten Jahren am JEG entstanden sind: von den bekannten „Miltenbechern“ über den Miltenbecher-Automaten bis hin zu den seit 2019 jährlich stattfindenden Make Your School – Hackdays, die dem kreativen und technischen Arbeiten immer wieder neuen Schwung verliehen haben.

Ein besonderes Highlight bildete die Präsentation einer Schülergruppe, die ihren während der Hackdays entwickelten „Lehrerfach-Automaten“ vorstellte. Der Prototyp, der bereits auf dem Maker Festival in Berlin Aufmerksamkeit erregt hatte, sortiert automatisch Gegenstände und legt sie in die entsprechenden Fächer der Lehrkräfte. Die Schülerinnen und Schüler demonstrierten den Gästen eindrucksvoll die Funktionsweise ihres Hacks und beantworteten interessiert die zahlreichen Fragen.

Ebenfalls präsentiert wurde der komplexe Miltenbecher-Ausgabeautomat, der unter der Federführung des ehemaligen JEG-Schülers Tristan Schuler entstanden ist. Das Gerät, das bereits mehrfach überregional Beachtung gefunden hat, zeigte erneut, zu welchen Leistungen Schülerinnen und Schüler des JEG fähig sind, wenn sie Freiraum und technische Ausstattung erhalten.

Im Anschluss folgte die Demonstration des neuen Makerspaces selbst: Sechs Hochleistungsrechner, zwei brandneue 3D-Drucker sowie ein leistungsfähiger Lasercutter stehen den Lernenden nun zur Verfügung. Die Gäste konnten live miterleben, wie in Echtzeit Objekte konstruiert und produziert werden. Fragen zur Technik, den Nutzungsmöglichkeiten und den pädagogischen Konzepten wurden von Lehrkräften und Makerspace-Betreuern ausführlich beantwortet. Kleine, vor Ort hergestellte Give-aways sorgten bei den Besuchern für zusätzliche Begeisterung.

Zum Abschluss der Veranstaltung dankte die Schulleiterin allen Sponsoren und Unterstützern ausdrücklich. Ohne deren Engagement – finanziell wie ideell – wäre der Makerspace in seiner jetzigen Form nicht realisierbar gewesen. Er sei ein Ort geworden, „in dem kreative Ideen von Schülerinnen und Schülern in Eigenregie, frei von festen Vorgaben und oft nahezu ohne Anleitung, zu greifbarer Wirklichkeit werden“.

Mit der Eröffnung setzt das Julius-Echter-Gymnasium ein deutliches Zeichen für eine moderne, praxisnahe MINT-Bildung – und bietet seinen Schülerinnen und Schülern einen Raum, in dem Zukunft gestaltet werden kann.

Ziegler, J. Giegerich

Erfolgreiche Teilnahme an der MoBy (= Mathematik-Olympiade in Bayern)

In diesem Schuljahr beteiligten sich insgesamt 18 Schülerinnen und Schüler unserer Schule an der 1. Runde der Mathematik-Olympiade. Diese erste Runde wurde als Hausaufgabenrunde durchgeführt: Über mehrere Wochen hinweg hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich in Ruhe mit anspruchsvollen Knobelaufgaben auseinanderzusetzen, kreative Lösungswege zu finden und ihr mathematisches Denken unter Beweis zu stellen. Besonders erfreulich ist, dass sich fünf unserer Schülerinnen und Schüler für die 2. Runde qualifizieren konnten. Diese fand als dreistündige Klausur in der Schule statt und verlangte nicht nur mathematisches Verständnis und Ausdauer, sondern auch die Fähigkeit, unter Prüfungsbedingungen konzentriert zu arbeiten. Bei der diesjährigen Preisverleihung wurden die Leistungen aller Teilnehmenden gewürdigt. Wir gratulieren herzlich zu den Ergebnissen und freuen uns über das große Engagement und die Begeisterung unserer Nachwuchsmathematikerinnen und -mathematiker.

Krausert

Zeitzeugengespräch der 11. Jahrgangsstufe mit Dr. Charlotte Knobloch

„Es ist gut, dass man weiß, was Menschen Menschen antun können!“

Am 20. November 2025 fand für unsere 11. Jahrgangsstufe ein eindrucksvolles Online-Gespräch mit Dr. h.c. mult. Charlotte Knobloch statt. Organisiert von der Friedrich-Ebert-Stiftung, bot die Veranstaltung über 4.000 Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland die Möglichkeit, von einer der letzten lebenden Zeitzeuginnen des Holocaust zu lernen.

Dr. Knobloch, die als Kind die Pogromnacht erlebte und unter dramatischen Umständen die NS-Zeit überlebte, teilte ihre bewegte und bewegende Lebensgeschichte mit den Jugendlichen. Sie sprach über die schmerzhaften Erinnerungen an persönliche Ausgrenzungserfahrungen in ihrer Kindheit und rief die junge Generation dazu auf, sich aktiv gegen Vorurteile und Antisemitismus einzusetzen.

Besonders eindringlich war ihr Bericht über die Menschen, die ihr in den dunkelsten Zeiten unter Einsatz ihres eigenen guten Rufes und Lebens halfen. Sie erzählte von der katholischen Bauernfamilie in Mittelfranken, die das jüdische Mädchen unter falschem Namen versteckte und als uneheliche Tochter ausgab und dem örtlichen Pfarrer, der nicht nur davon wusste, sondern ihr auch half, die falsche Identität aufrechtzuerhalten, indem er ihr beispielsweise zeigte, wie sie sich beim sonntäglichen Kirchgang zu verhalten hatte, um nicht aufzufallen. Diese Geschichten von Mut und Menschlichkeit standen im Kontrast zu den Schrecken, die sie erlebte, und verdeutlichten die Bedeutung von Solidarität in schwierigen Zeiten.

Nach Kriegsende wollte Charlotte Knobloch eigentlich nicht zurück nach München, „zu den Menschen, die uns so schlecht behandelt haben“ und jetzt plötzlich freundlich zu ihr waren, um sich selbst „reinzuwaschen“. Doch es kam anders, obwohl ihre Koffer noch jahrzehntelang gepackt blieben, um Deutschland zu verlassen.

Den wieder zunehmenden Antisemitismus und die mancherorts deutlich spürbare Menschenverachtung beobachtet sie mit großer Sorge. Ihre Botschaft ist klar: Erinnern ist unerlässlich, um die Werte von Demokratie und Menschlichkeit zu verteidigen.

Am Ende des Gesprächs appellierte sie an die Schülerinnen und Schüler, sich aktiv für eine offene und tolerante Gesellschaft einzusetzen. „Es liegt in eurer Hand, die Zukunft zu gestalten“, rief sie ihnen zu.

Die Veranstaltung hinterließ einen nachhaltigen Eindruck und regte zum Nachdenken an. Die authentischen und eindringlichen Schilderungen der 93-Jährigen Charlotte Knobloch ermutigten die Jugendlichen, sich für ihre Überzeugungen einzusetzen und sich gegen jede Form von Diskriminierung zu stellen.

Voß

„Das geht uns alle an!“ – Podiumsdiskussion zur Energiewende am Julius-Echter-Gymnasium

„Worauf sind Sie bereit zu verzichten, damit die Energiewende gelingt?“ – mit dieser zugespitzten Frage beschlossen die Moderatorinnen des Leistungsfachs Politik und Gesellschaft (Jahrgangsstufe 13) die Podiumsdiskussion am Julius-Echter-Gymnasium zum Thema „Energiewende“. Prompt kam die Gegenfrage aus dem Publikum: „Worauf ist die Jugend bereit zu verzichten?“ Nicht nur in diesem Moment wurde deutlich, wie kontrovers und emotional die Umsetzung der Energiewende regional und überregional diskutiert wird.

In der Aula des Julius-Echter-Gymnasiums trafen sich am 13. November Vertreter aus Politik, Verwaltung, Medien und Praxis mit Schülerinnen und Schülern, um über Fakten, Fakes und Perspektiven der Energiewende zu sprechen. Auf dem Podium nahmen Thomas Becker, Mitglied des Kreistages Miltenberg und des Marktgemeinderats Elsenfeld, Andreas Hoos, Klimaschutzmanager des Landkreises Aschaffenburg, Karlheinz Paulus, Architekt, Energieberater und Geschäftsführer der Main-Energie, zugleich Vorstand der Energieagentur Unterfranken e.V. und der Energiegenossenschaft Untermain eG, Martin Schwarzkopf, Chefredakteur des Main-Echo und Birte Martin, Schülerin im Leistungsfach Politik und Gesellschaft Platz.

Das Moderatorenteam der Q13 verstand es, die Diskussion mit pointierten Fragen und Denkanstößen zu beleben. Zahlreiche kritische Wortmeldungen aus dem Publikum machten deutlich, dass die Energiewende nicht nur ein technisches Projekt ist, sondern auch eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die jede und jeden betrifft.

Die Podiumsdiskussion war eingebettet in die Präsentation einer Wanderausstellung, die von der digitalen Bildungsplattform fabuly initiiert und gemeinsam mit dem Julius-Echter-Gymnasium umgesetzt wurde. 18 Schülerinnen und Schüler des Leistungsfachs Politik und Gesellschaft hatten in intensiver Projektarbeit recherchiert, Quellen geprüft und sich mit Desinformation sowie Deepfakes auseinandergesetzt. Die Ausstellung beleuchtet Chancen und Herausforderungen der Energiewende, räumt mit Mythen auf und zeigt, wie Meinungsbildung, Medien und demokratischer Diskurs ineinandergreifen.

In der Gestaltung der Ausstellung wie auch im Verlauf der Diskussion wurde deutlich: Ohne Energiewende verschärfen sich die Folgen des Klimawandels. Neue Energieversorgungsmöglichkeiten, Einsparungen und veränderte Mobilität sind notwendig – verbunden mit Veränderungen und Verzicht. Die Frage, wie der Spessart und die Lebensperspektiven der Jugendlichen aussehen, wenn die Energiewende nicht gelingt, verlieh der Debatte besondere Dringlichkeit.

Die Veranstaltung endete mit einem klaren Appell: Nur durch offenen Austausch und die Anerkennung wissenschaftlicher Befunde lassen sich Spaltungen überwinden und Zukunft gestalten.

Pfefferer