Vom 27.06 bis zum 11.07 begrüßen wir wieder 15 Schülerinnen und Schüler von unser indischen Partnerschule aus Bengalore. Hier ein erster Bericht, den unsere SchülerInnen verfasst haben.
Am Samstag haben wir mit unseren Indern einen Ausflug nach Aschaffenburg gemacht. Das Thema „Nachhaltigkeit“ ist dabei natürlich auch nicht zu kurz gekommen: Nachdem viele von uns mit den öffentlichen Verkehrsmittel angereist sind, haben wir den Aschaffenburger Stadtmarkt besucht. Der bietet regionales Obst, Gemüse und Blumen in Hülle und Fülle an. Wie man auf dem Titelbild sehen kann, haben wir dort auch einen netten Verkäufer getroffen, der für ein Foto in die Kamera gelächelt hat. In zwei Gruppen aufgeteilt sind wir unterschiedlichen Aktivitäten nachgegangen. Die einen hatten erst einmal zwei Stunden Freizeit, die sie zum Bummeln durch die Gassen genutzt haben. Die anderen haben eine Führung von Aschaffenburgs Altstadt bis zum Schloss Johannesburg bekommen. Um 12 Uhr haben sich die Gruppen abgewechselt. Im Anschluss haben wir uns mit unseren Familien zu einem Picknick mit leckerem Essen am Main versammelt. Dort haben wir den Ausflug ausklingen lassen, bevor es für jeden gegen 15 Uhr nach Hause ging. 🥬🍏🏰
Dank der weiter zunehmenden Beliebtheit der Sportklassen, die ab dem kommenden Schuljahr zwei 5. und zwei 6. Klassen umfassen werden, ist das 2018 unter der Leitung von Bernd Gehring eingeführte Konzept nun auch in das Blickfeld des Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gerückt. Im Interview mit dem DOSB schildert Gehring die Besonderheiten und Vorzüge des vielseitigen Konzepts.
Am 19. Juni fand am Julius-Echter-Gymnasium für die 5. Jahrgangsstufe die Aufführung des interaktiven Theaterstücks „Hau ab!“ von Dirk Bayer statt. Die Aufführung ist inzwischen fester Bestandteil im Kalender des JEG, da Kindesmissbrauch leider jedes Jahr erneut mit erschreckenden Zahlen schockiert. Beratungsstellen gehen inzwischen davon aus, dass jedes 4. Mädchen und jeder 6. Junge sexuelle Belästigung erfahren hat, so Dirk Bayer.
Das Schauspielduo Dirk Bayer und Selina Früchtl startete die Aufführung mit einem fetzigen Rap-Song, der den Kindern einen lockeren Einstieg in die ernste Thematik gab. Frau Früchtl spielte im Stück die Schülerin Annemarie, der im Laufe der Aufführung in Alltagssituationen mehrere Personen begegnen, die alle von Dirk Bayer verkörpert wurden.
Er schlüpfte beispielsweise in die Rolle eines ortsunkundigen, unsympathischen, aber harmlosen Passanten auf dem Schulweg, eines zudringlichen Fußgängers, des „netten“ Onkels, der seine Nichte belästigt und des liebevollen Vaters, der sich schützend für die Belange seiner Tochter einsetzt.
Gerade in Szenen, in denen Dirk Bayer die Rolle des sehr humorvollen und fürsorglichen Vaters verkörpert, wird die Aufführung so aufgelockert, dass dieses ernste Thema für die Schülerinnen und Schüler nicht allzu schwere Kost wird. An den Schlüsselstellen wird die Aufführung unterbrochen, um zusammen mit den Kindern interaktiv Möglichkeiten zur Gefahrenprävention durchzuspielen.
Das Schauspielerteam demonstriert auch einige Techniken aus dem Bereich der Selbstverteidigung, um den Kindern zu zeigen, wie sich selbst ein Kind möglicherweise einem Zugriff eines Täters entziehen könnte. Am Ende des Stückes wird betont, dass sich die Kinder stets ihrem Lieblingsmenschen (z.B. Eltern) oder der Nummer gegen Kummer (116111) anvertrauen sollten, um Hilfe in derartigen Notlagen zu bekommen.
Photovoltaik – Eine Technik, ohne die in Deutschland die von vielen herbeigesehnte Energiewende nicht umsetzbar ist. Immer mehr Häuser im Landkreis haben mittlerweile Solarpaneele auf dem Dach; da liegt es nahe, sich mit dem Thema auch im Unterricht zu beschäftigen, denn die Schüler von heute sind die Energiesparer von morgen!
Am Julius-Echter-Gymnasium wurde in diesem Schuljahr ein sogenannter „Enrichment-Kurs“ angeboten, der sich mit dem sehr umfangreichen Thema „Photovoltaik“ befasst. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammen von unterschiedlichen Gymnasien der Landkreise Miltenberg und Aschaffenburg. Das Enrichment-Programm ist eine vom Ministerialbeauftragten für die Gymnasien in Unterfranken angeregte Initiative zur Förderung besonders begabter Schülerinnen und Schüler. Im Rahmen dieses Programms werden von Lehrkräften Enrichment-Kurse zu verschiedenen Themen angeboten.
So geschehen am JEG: Die Schülergruppe traf sich an sieben Terminen, jeweils am Freitag- und Samstagnachmittag, um sich unter Anleitung von Kursleiter Gerald Schlosser in das gewählte Themengebiet „Photovoltaik“ einzuarbeiten und die bereits vorhandenen Kenntnisse zu vertiefen. Während der Kurstreffen setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema Solarenergie auseinander, indem sie zuerst experimentell die Einflussfaktoren auf die solare Stromproduktion untersuchten und die so gewonnenen, nackten Zahlen mittels anschaulicher Graphen und Schaubilder allgemein verständlich machten.
Im zweiten Schritt wurde das Wissen um die technischen Schaltungen von Solarzellen mit dem gleichzeitigen integrierten Laden von Akkus zur Speicherung der gewonnenen Energie aus Solarstrom erweitert.
Nach der Theorie ging es zur praktischen Erprobung: Zur Wissenserweiterung und Übung lötete man kleinere, elektrische Schaltungen, die dann in die aus Karton selbstgefertigten Modelle, Prototypen des späteren Solar-Holzhauses, eingesetzt und mit Solar/Akkuenergie betrieben wurden.
Das Highlight des Kurses kam dann in Form eines Gartenhäuschens, gespendet von der Baumarktkette OBI. Die Schülerinnen und Schülern des Kurses stellten das Häuschen aus Holz eigenständig im vorderen Pausenhof des Elsenfelder Schulzentrums auf. Das Streichen mit Holzschutzfarbe gehörte ebenfalls dazu – natürlich in grün. Auf dem Dach installierte der Kurs Solarpanels, die über einen Laderegler einen Akku laden. So kann die auf kostenlose Weise gewonnene elektrische Energie dann zukünftig für verschiedenste Zwecke genutzt werden, zum Beispiel zum Kühlen von Speiseeis, dass am kommenden Schulfest verkauft werden wird.
Beim abschließenden Fototermin des Enrichmentkurses mit Schulleiterin Petra Hein sowie den Sponsoren, Max Karallus von der OBI-Geschäftsleitung und Simon Schusser vom JEG-Freundeskreis, war die Freude über das gelungene Projekt groß: Auch der OBI-Bieber als ausgewiesener Experte war von der baulichen Qualität des Solarhäuschens sehr angetan!
Am einem regnerischen Frühlingsmorgen saßen die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe des JEG Punkt 7.55Uhr noch müde in den Bussen auf dem Weg zur Gedenkstätte Point Alpha, die bei Geisa in der Rhön liegt. Dort angekommen, wurden alle Schülerinnen und Schüler inzwischen bei Sonnenschein von zwei Jugendoffizieren der Bundeswehr empfangen, welche das bereits im Geschichtsunterricht besprochene Thema Kalter Krieg nochmals auffrischten. Die Jugendoffiziere erklärten u.a., warum man den ehemaligen Observationsposten Point Alpha auch „den heißesten Punkt des Kalten Krieges“ nannte: Hier rechnete man im Ernstfall mit dem Angriff der Truppen des Warschauer Pakts.
In kleinen Gruppen aufgeteilt, führten die Museumsführer und auch zum Teil Zeitzeugen uns durch das moderne Museum (Haus auf der Grenze) und berichteten uns anhand von Karten und Relikten, wie die innerdeutsche Teilung damals ausgesehen hat. Nach einem ausgiebigen und informativen Museumsrundgang ging es nach draußen, wo man weitere Relikte wie originale Zäune, jetzt ungefährliche Minenfelder und Wachposten-Türme sowie Außenpostenanlagen mit Wachhund-Figuren bewundern konnte. Zu jedem auf den ersten Blick noch so irrelevanten Überbleibsel konnten die Museumsführer einen ausführlichen und sehr interessanten Beitrag leisten. Auch auf die etlichen Fragen interessierter Schülerinnen und Schüler gingen die Museumsführer bis zum Schluss äußerst präzise und klärend ein.
Die Führung endete auf dem Außenposten-Plateau an der ehemaligen Grenze zwischen BRD und DDR des U. S. Camps Point Alpha. Nachdem die Schülerinnen und Schüler eine kleine Mittagspause eingelegt hatten, konnten sie die Ausstellung zu Point Alpha noch einmal genauer erkunden und die ausgestellten Kriegsfahrzeuge live ansehen.
Anschließend fanden Zeitzeugengespräche statt. Die Schülerinnen und Schüler stellten viele Fragen, welche ihnen auf dem Herzen lagen, und diese wurden auch informativ und ausführlich beantwortet. Die Zeitzeugen erzählten von ihrer Erfahrung und vor allem auch auf Nachfrage hin, wie das Leben damals so war. Die Zehntklässler zeigten v.a. großes Interesse an der Thematik Stasi, da sie vor den Zeitzeugengesprächen keine konkreten Beispiele kannten und sich das Leben im Überwachungsstaat nicht vorstellen konnten. „Sind Sie von Freunden ausspioniert worden?“ oder „Hat man die Schüsse der Selbstschussanlagen in ihrem Dorf gehört?“, wollten zum Beispiel einige wissen. Überwiegend positive, aber auch einzelne negative Reaktionen gab es dann um 14.30 Uhr wieder in den Bussen auf dem Weg zurück zum JEG. Ein längeres Gespräch mit den Zeitzeugen wäre den Schülern sehr wichtig gewesen, da diese konkreten Fragen sehr gut beantworten konnten und auch gut auf die persönlichen Fragen der Schüler eingegangen sind trotz der für sie teilweise grauenvollen Zeit, an welche sie erinnert wurde.
Die Exkursion zu Point Alpha war eine gelungene Fahrt und bot den Zehntklässlern die Möglichkeit, Geschichte hautnah zu erleben am heißesten Punkt des Kalten Krieges.
Hailie Neff
Bildlizenz:
Von Wo st 01 / Wikimedia Commons, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7405394