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Autor: Chris Ziegler

„Big Challenge“ am JEG

189 Schülerinnen und Schüler der 5. und 6. Klassen stellten sich am 5. Mai der BIG CHALLENGE – einem landesweiten Englischwettbewerb in dem sie ihr Können in 45 spannenden Fragen und Aufgaben unter Beweis stellen durften. Nun heißt es warten und Daumen drücken, wie viele der attraktiven Preise den Weg an unsere Schule finden werden! Die Preisverleihung im Juli wird von unseren TeilnehmerInnen aus der Unterstufe schon gespannt erwartet!

Walz/Wulff

Richtig streiten will gelernt sein – Streitschlichterprojekt am JEG startet durch

Nur wer in der Lage ist, eigene Interessen deutlich zu machen, anderen aufmerksam zuzuhören und in Konflikten eine tragfähige Lösung zu finden, kann ein friedliches Miteinander erfolgreich gestalten. Was sich in der Theorie recht einfach anhört, erweist sich in der praktischen Umsetzung jedoch als höchst kompliziert – das erleben sowohl Erwachsene als auch Kinder und Jugendliche im Alltag täglich aufs Neue.

Deshalb steht am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld seit Beginn dieses Schulhalbjahres ein Team ausgebildeter Streitschlichter bereit, um allen Schülerinnen und Schülern der fünften, sechsten und siebten Jahrgangsstufe in Konfliktsituationen kompetent Unterstützung zu gewähren. Denn gerade die „Neuen“ am Gymnasium benötigen professionelle Hilfe, um kleinere und größere Streitigkeiten friedlich zu lösen.

Sharona Muhja, Max Schöttner, Carla Schnarr, Aysima Gümüs, Jan Horlebein und Kayra Kadiroglu, alle aus den 9. Klassen des JEGs, brennen schon darauf, nach einer langen Vorbereitungsphase das Gelernte endlich in die Tat umsetzen zu können. Denn wegen der Unterbrechungen auf Grund der Corona-Pandemie erstreckte sich die Ausbildung der Jugendlichen fast über zwei Schuljahre.

Startschuss für das Projekt war ein Ausbildungs- und Teambuildingwochenende in Hobbach, großzügig unterstützt von der Frederik und Luca Stiftung. Die Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Initiativen für ein friedliches, tolerantes und gewaltfreies Miteinander zu fördern. In vielen weiteren Stunden wurden die Ausbildungs- und Übungsphasen durch extra geschulte Lehrkräfte am JEG weitergeführt und von den engagierten Jugendlichen eifrig besucht. Und das auch noch freiwillig am Nachmittag außerhalb des Unterrichts! Für ihren Einsatz und ihr ehrenamtliches Engagement wurde das Streitschlichterprojekt im Jahr 2021 mit dem Jugendförderpreis des Rotary Clubs Obernburg ausgezeichnet.

Seit Februar sind nun drei Schlichterteams aktiv, die von den Schülerinnen und Schülern der Klassen fünf, sechs und sieben bei Konfliktsituationen jederzeit kontaktiert werden können. In einem besonders eingerichteten Raum, der für eine entspannte Atmosphäre sorgt, wirken sie dann als Mediatoren bei der Lösung eines Streits mit. Die bisher gemeinsam beigelegten Konflikte zeigen: Dank der Moderation der jugendlichen Schlichter konnten tragfähige Vereinbarungen gefunden werden – in fairen, vertraulichen Gesprächen, bei denen eine Win-win-Lösung für alle Beteiligten an oberster Stelle steht. Das Projekt „Streitschlichter“ leistet somit einen wichtigen Beitrag zur Friedenserziehung. Außerdem garantiert das Projekt, in Ergänzung zum vielfach bewährten Tutorenprogramm für die Fünftklässler, dass sich die jüngeren Schülerinnen und Schüler am JEG nicht klein und verloren fühlen, sondern im Gegenteil groß herauskommen.

Walz

„Die Chemie stimmt“ am JEG und lässt die „Moleküle tanzen“

Grenzüberschreitendes Projekt unterhält bestens und beeindruckt tief

Wenn zu einer „Tanzveranstaltung“ an einem Freitag 300 Besucher in die Aula des Schulzentrums Elsenfeld kommen, darunter prominente Gäste wie die Professoren Gerhard Sextl, der Leiter des Fraunhofer-Instituts in Würzburg, der erst vor kurzem mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde, und Wolfram Koch, Geschäftsführer der Gesellschaft Deutscher Chemiker in Frankfurt, dann ist das ganz sicher ein Höhepunkt in den Feierlichkeiten zum 50.Jubiläum des JEG Elsenfeld. Und natürlich war es keine „normale“ Tanzveranstaltung, wie schon der Titel verriet: „Wenn die Moleküle tanzen. Chemie im Rausch der Musik“.

Es war ein Abend mit bester Unterhaltung, mit großer Konzentration und vielen Aha-Effekten bei den Besuchern, und es war vor allem ein Abend der kreativen Grenzüberschreitungen, wie schon die Schulleiterin des JEG, Petra Hein, bei ihrer Begrüßung klar machte, als sie darauf hinwies, welche Begeisterung und welcher Forscherdrang inzwischen in diesem sprachlichen und sozialwissenschaftlichen Gymnasium für die Chemie herrscht. Verantwortlich dafür sind seit Jahren drei Männer, die viel Herzblut und noch mehr Freizeit in dieses Projekt stecken: die beiden pensionierten Chemielehrer Roland Full, der seit drei Jahren die „Jugend forscht-Projekte am JEG leitet, und Werner Ruf, der am Celtis-Gymnasium Schweinfurt unterrichtete. Unverzichtbar vor Ort: der Biologie- und Chemielehrer am JEG Jörg Giegerich, den Hein „Motor“ dieser Entwicklung nannte.

„Wir schmeißen Chemikalien zusammen, schauen, was passiert und hoffen, dass wir keine Flops produzieren“, beschrieb Ruf das, was 80 Minuten lang die Zuschauer in den Bann zog. Es waren kreative Experimente in Petrischalen, natürlich fachkundig und auch ganz exakt geplant, die auf der großen Leinwand mit lichtstarken Overheadprojektoren in faszinierende Bilder umgesetzt wurden – mal war es ein überwältigender Farben und Formenrausch im sukzessiven Entstehungsprozess, mal waren es meditative Bewegungen und Bilder, bei denen andächtige Stille in der Aula herrschte. Das allein wäre schon den Besuch wert gewesen, zum eindrucksvollen Gesamtkunstwerk aber wurde der Abend erst durch die grenzüberschreitende Kombination mit kongenialer Livemusik. Sebastian Tausch vom JEG und Nico Balling vom KEG Amorbach, augenzwinkernd von der Schulleiterin mit einem Schülerzitat als „nicht nur Musiklehrer, sondern echte Musiker“ vorgestellt, boten, unterstützt von Bastian Kraus, Musik mit spannendem Improvisationscharakter ohne Genregrenzen.
Mit teilweise bearbeiteten Pop-, Jazz-, Klassik- und E-Musiktiteln und auch mit Eigenkompositionen Ballings führten sie einen exakten und bereichernden Dialog mit den Bildern, einen Dialog, bei dem die Schönheit und die Faszination der Farben und Formen auf der Leinwand sich mit der Musik zu 20 Gesamtkunstwerken von zwei bis fünf Minuten Dauer rundeten. Es waren Szenen in einem riesigen Stimmungsspektrum zwischen rasantem Tempo wie beim „Chaotischen Hummelflug“, einem Farben- und Formenrausch wie „Unsere Schule, bunt und dynamisch“, impressionistisch hingetupft wie das „Frühlingserwachen auf dem Dammsfeld“, organisch entwickelt wie der „Silberbaum“ oder intensive expressionistische Stimmungsmalerei wie die „Herbstlichen Farb-Metamorphosen“. Spätestens wenn man erlebte, wie die oft poetischen, fantasieanregenden Titel zu der Stimmung auf der Leinwand und zur Musik passten, war klar: Zu diesem Gesamtkunstwerk gehört die perfekte, wie zufällig wirkende Planung, die punktgenaue Synchronisation zwischen den beiden Chemikern an den Petrischalen und den Musikern, eine ideale Mischung aus exakter Vorbereitung und dem Wirken des Zufalls. Gut geplant war auch die Dramaturgie der 80 Minuten: Am Ende mündete der Farbenrausch in meditative, ruhige Schwarz-Weiß-Szenen mit eher zurückgenommener Musik, die beispielsweise die Kälte in der „Zeit der Eisblumen“ perfekt in Töne bannte.

Kreative Grenzüberschreitung auch im Eingangsbereich bei der Ausstellung von kleinen Kunstwerken, die Schülerinnen und Schüler in Bastian Kraus‘ Wahlkurs Design und Illustration mit ihren I-Pads gestaltet hatten, dazu gehörte auch lebendige Beweis in Gestalt von drei 16- und 17-jährigen JEG-Schülerinnen, die mit ihrem Einzug ins Bundesfinale von „Jugend forscht“ Ende Mai in Lübeck bewiesen haben, dass die kreative Beschäftigung mit Chemie nicht nur viel Spaß machen und 300 Besucher bestens unterhalten kann, sondern auch an einem Gymnasium ohne schulspezifischen Schwerpunkt Naturwissenschaften und Mathematik beeindruckende Erfolge in Chemie möglich sind, wenn die „richtigen“ Leute Zeit und Herzblut investieren und die Schülerinnen und Schülern begeistern. Auch die zahlreichen Sponsoren, ohne die ein solcher Abend nicht möglich wäre, dürften überzeugt worden sein, dass sich ihr Engagement gelohnt hat.

Linduschka

Indienaustausch

Im Schuljahr 2010/2011 war es so weit: Der erste JEG Schüleraustausch außerhalb Europas, genauer gesagt in Indien. Dank der Weitsichtigkeit und Initiative des damaligen Schulleiters, Herrn OStD Günther Siegel, konnte der Austausch mit der Lotus Valley International School im nordindischen Industriestadt Naida ins Leben gerufen werden. Mit dem zweiten Jahr ist Indienpartnerschaft an die Delhi Public School Bangalore East übergangen.

Die außergewöhnliche initiale Pionierarbeit, zu der auch Frau Dr. Iris Wagner und Herr Volker Beck einen enormen Beitrag geleistet haben, sollte im Auftaktjahr auch von höchster Stelle honoriert werden. Unter den damals rund 900 Schulpartnerschaften und der dem Dach des Pädagogischen Austauschdienstes des Auswärtigen Amts, wurde das JEG als eine von zwölf deutschen Schulen, mit einer Urkunde für „Internationale Projekte, die nachhaltig wirken“, ausgezeichnet. Für Herrn Siegel, der die Bedeutung interkulturellen Lernens im Zeitalter der Globalisierung frühzeitig erkannte, und alle beteiligten Lehrkräfte war dies eine besondere Auszeichnung.

Während des zweiwöchigen Aufenthalts in der südindischen IT-Metropole Bangalore wohnen die JEG Schülerinnen und Schüler bei Gastfamilien, wo sie die landestypische Lebensweise hautnah in all ihrer Vielfalt kennenlernen dürfen. Neben weiteren kulturellen Begegnungen und gemeinsamen Aktivitäten werden auch Ausflüge in der Region Bangalore unternommen. Gleiches gilt für den Gegenbesuch der Inder in Deutschland, wo mit unseren Gästen zudem eine deutsche Großstadt, z.B. Frankfurt oder München, besucht wird.

Kern dieses Austausches ist stets eine gemeinsame Projektarbeit. Angesichts der Unterschiede beider Länder, wurden über die Jahre viele verschiedene wissenschaftliche und kulturelle Themen bearbeitet, ausgehend von Bionik über Gewürze bis hin zur Jugendkultur.