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Autor: Chris Ziegler

King Julien ohne Macht: „Stinken statt Kämpfen!“

Bei leichtem Schneefall startete der von Timo Pöhner geleitete Biokurs des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld am 18. Januar vom Elsenfelder Bahnhof aus in Richtung Zoo Frankfurt. Das eher schlechte Wetter versprach einen perfekten Tag für die Beobachtung des Sozialverhaltens von Primaten, da mit einer Besucherwelle bei dieser Witterung eher nicht zu rechnen war.

Die Schülerinnen und Schüler bearbeiteten am Vormittag in Zweiergruppen mit Hilfe eines Skripts die Beobachtungsaufträge zum Verhalten jeweils einer Affenart. So wurde neben dem Fressverhalten der Affen oder ihrer Rangordnung in der Gruppe auch der evolutionäre Stand der jeweiligen Affenart analysiert. Besonders die Springtamarine zeigten sich überraschenderweise sehr zutraulich und beobachteten ihrerseits die beiden angehenden Abiturientinnen neugierig. Andere Affenarten wie die in Madagaskar heimischen Kattas ließen sich hingegen von den Zuschauern nicht aus der Ruhe bringen und stellten sich als ausgesprochene Langschläfer heraus. Natürlich wurden auch das komplexe Verhalten der Menschenaffen, wie Gorillas, Zwergschimpansen und Orang-Utans von Schülergruppen bis zum Mittag intensiv analysiert.

Im Anschluss standen zwei parallele Führungen auf dem Programm. Die Mitarbeiter der Zooschule vermittelten den Teilnehmern mit viel Humor und pädagogischem Geschick in 90 Minuten die jeweiligen Besonderheiten des Verhaltens der verschiedenen Primatenarten vor deren Gehegen. So erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass der berühmteste Katta, nämlich „King Julien“ aus dem Zeichentrickfilm „Madagascar“, in Wirklichkeit keineswegs das Sagen in der Gruppe hat, sondern diese Affen in einer matriarchalische Sozialstruktur leben. In Bezug auf die Rangordnung der Männchen zählt hier das Stinken mehr als rohe Gewalt. Die Tiere überzeugen dabei ihr Gegenüber durch den Geruch, den die buschigen Schwänze verströmen, nachdem diese vorher mit den Duftdrüsen der Arme behandelt worden waren. Bei den Mantelpavianen hingegen baut die Hierarchie eher auf Einschüchterung auf. Ein vermeintliches Gähnen beispielsweise zeigt dem Gegenüber deutlich die enormen Fangzähne, welche sogar die von Löwen übertreffen. Als Gruppe sind Paviane sogar fähig, Großkatzen zu vertreiben, wie die Schülerinnen und Schüler des JEG erfuhren.

Im Anschluss an die Führungen ging es wieder mit dem Zug zurück; auf der Heimfahrt könnte sich dem ein oder anderen Schüler angesichts des öfter unangemessenen Verhaltens einiger Fahrgäste die Frage aufgedrängt haben, ob es im Primatengehege nicht zivilisierter und geordneter zugeht als im öffentlichen Nahverkehr.

Pöhner

Klassiker zum Mitfühlen: Schülerinnen und Schüler des JEG bei „Werther“-Inszenierung im Theater Aschaffenburg

Am Freitag, den 13. Januar, besuchten die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 10+ und des W-Seminars „Sturm und Drang“ des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld im Stadttheater Aschaffenburg die Inszenierung von Johann Wolfgang von Goethes berühmten Roman „Die Leiden des jungen Werther“.

Achtung: Spoilers ahead! Es war eine wirklich interessante und überzeugende Darbietung. In dem Roman geht es um unerwiderte Liebe in der Jugend, und was diese mit einem jungen Menschen so alles anstellen kann. Werther, ein gebildeter, extrovertierter junger Mann aus bürgerlichem Hause, ist eigentlich in Geschäften unterwegs. In einem Dorf, dessen Lage und umgebende Natur ihm besonders gut gefallen, verweilt er und trifft dort auf Lotte, die anmutige Tochter eines Beamten. Er verliebt sich sogleich unsterblich. Es gibt nur ein Problem, die Angebetete ist bereits jemand anderem versprochen … Wie wird der junge Mann damit umgehen? Wird sich Lotte ihm zuwenden oder ihrem Verlobten treu bleiben?

Eine Antwort auf diese Fragen erhielten die Schülerinnen und Schüler in einer Inszenierung mit erstaunlichen Schauspielern und beeindruckendem Bühnenbild. Viele unvorhergesehene dramatische Kniffe fesselten das Publikum und man konnte in die Schullektüre so richtig eintauchen. Mit zustimmenden Pfiffen und lautem Applaus wurden die Darstellerinnen und Darsteller zum Schluss verabschiedet.

Auch so manchen Schülerinnen und Schülern hing dieses Stück noch lange nach und regte zum Nachdenken an, da in der Inszenierung unglückliche Liebe und daraus resultierende depressive Gefühle besonders eindringlich auf die Bühne kamen; Themen, die auch die heutige Jugend noch beschäftigen. Eigentlich erstaunlich für ein Buch aus dem Jahr 1774! Deswegen ein herzliches Dankeschön an diejenigen Deutschlehrkräfte, welche diesen Ausflug nebst Denkanstoß ermöglichten.

Joline Albrecht

Elektro-Pop trifft Schulchor – eine musikalische Fusion der etwas anderen Art

Kooperation des Sängers ZAM mit dem Schulchor des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld

Musikmachen ist vielerorts ein beliebtes Hobby, das den Menschen nicht nur ermöglicht, sämtlichen Alltagsproblemen vorübergehend zu entfliehen, sondern auch denen eine Stimme verleiht, die ansonsten nicht gehört würden. Der Entstehungsprozess eines Liedes erscheint zunächst simpel: Gedanken, anfangs noch zu abstrakt und körperlos, um sie greifbar zu machen, werden verschriftlicht und vertont und schließlich zu einem Text mitsamt Melodie. Viele musikaffine Menschen würden dieses Hobby am liebsten zum Beruf machen, doch dieser Wunsch entpuppt sich nicht selten als wagemutig, bisweilen sogar als unerfüllbar. Aber nur fast.

Der 27-jährige Sänger und Songwriter ZAM alias Thomas Ball hat im vergangenen Jahr das geschafft, womit alle Musiker ihre Karriere früher oder später begonnen haben: Er hat einen eigenen Song geschrieben und veröffentlicht. Seine Debütsingle „Ocean“ ist mittlerweile auf sämtlichen Streamingplattformen erhältlich und wurde von einigen Radiosendern bereits in ihr musikalisches Repertoire aufgenommen. Die Symbiose aus sommerlichem E-Pop und Chillwave gepaart mit tiefgründigen Lyrics, die zum Nachdenken anregen, sorgt definitiv für Stimmung. Das schreit förmlich nach einem (akustischen) Cover, wofür ein Chor mehr als prädestiniert ist. Gesagt, getan: Der gebürtige Eisenbacher schloss sich deshalb kurzerhand mit dem Unter- und Mittelstufenchor des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld unter Leitung von Musiklehrerin Marie Rabenstein zusammen. Während der gemeinsamen Proben wurden bereits Arrangements entworfen, Stimmen verteilt und an der musikalischen Ausgestaltung gefeilt. Die Zwischenbilanz: Elektro-Pop trifft klassischen Schulchor – eine experimentelle, aber gerade deshalb umso spannendere musikalische Zusammenarbeit, wie es sie noch nie zuvor am JEG gab. Bisweilen hallt das Cover des Popsongs noch durch die Schulflure des JEG und hinterlässt dort stets einen sonoren Nachklang. Spätestens bei dem alljährlichen Frühlingskonzert im April 2023 zahlt sich das monatelange intensive Proben jedoch aus. Prospektiv sei zuletzt noch auf das gemeinsame Musikvideo mit dem Sänger verwiesen, dessen Dreh nach den Weihnachtsferien stattfinden soll. Schließlich kann Musik neben akustischem Material auch durch optische Darstellung punkten, Botschaften eindrücklicher vermitteln und so an Aussagekraft gewinnen.

Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude, weshalb es weiterhin spannend für alle Musizierenden, aber auch deren Zuhörerschaft bleibt. Und wer weiß: Vielleicht hat das Projekt bei dem ein oder anderen die Lust am Musizieren geweckt?

„Music doesn´t lie. If there is something to be changed in this world, then it can only happen through music.“

Jimi Hendrix

Sabrina Ball

Gute Vorsätze für das neue Jahr

Ein neues Jahr hat nun begonnen,

Man wirkt zunächst noch recht besonnen

Und macht sich eifrig an Vorsätze,

Zu deren Erfüllung man sich hetze.

Hier mehr Sport, ein kleineres Bier,

Gemüse steht auf dem Speiseplan.

Mit weniger Urlaub zum Arbeitstier,

Denn schließlich will man spar‘n, spar‘n, spar‘n.

Aber bald schon weicht die Lust dem Frust

Und verwandelt „Ich will“ in ein „Du musst“.

Lohnt sich da die Plackerei,

Die bisweilen nur sorgt für Jammerei?

Gewissensberuhigung hin oder her,

Es endet doch schlichtweg im Malheur.

Viel zu sagen bleibt da nicht,

Außer die Vorsätze rasch zu verbannen.

Schließlich ist es Jedermanns Pflicht,

Sich ab und an mal zu entspannen.

Ein neues Jahr bringt neues Glück,

Nach dem jeder streben kann, Stück für Stück.

Sabrina Ball