Kalt, regnerisch und trüb – so ließen die Lateinschüler*innen der Jahrgangsstufen 10+, 11 und 12 das Julius-Echter-Gymnasium und Elsenfeld am 02.10.2022 zurück und machten sich in Begleitung von Frau Ebert, Herrn Kneisel und Frau König auf den Weg nach Rom. Die Anreise mit dem Bus war zunächst zwar etwas beschwerlich, da die Aufregung groß und die Müdigkeit teilweise überwältigend war. Es konnten auch ein paar Zwischenstopps nicht vermieden werden, so hielten wir also um ca. 21 Uhr das erste Mal an einer Raststätte. Dort ging es nach einem etwa 30-minütigen Aufenthalt und einigen Turbulenzen weiter, um um Punkt null Uhr die Grenze nach Italien passieren zu können.
Nach der Ankunft am Montag wurden wir erstmal von heißem Wetter begrüßt. Nachdem wir unsere Zimmer nicht gleich beziehen konnten, hatten wir die Möglichkeit uns im Hotel zwar etwas provisorisch, aber auch zum Glück, in den Toiletten umzuziehen. Danach begannen wir mit den ersten Erkundungen der Stadt: Nach der Piazza del Popolo, auf welcher wir uns eine Pizza auf die Hand holten, besichtigten wir unter anderem die Spanische Treppe, das Pantheon und den von Menschen überfüllten Trevi-Brunnen. Vor dem Pantheon konnten wir uns an einem typisch römischen Trinkwasserbrunnen die Flaschen füllen. Anschließend haben wir auch noch ein Gruppenbild, auf welchem wir alle ganz schön fertig aussehen, gemacht.
Am Dienstag stand der Tivoli auf dem Programm. Hier besuchten wir zunächst die Villa Adriana. Diese war mit den schönen Wasseranlagen und tollen Statuen definitiv ein Highlight und sie waren auch noch sehr gut erhalten. Meine Wanderschuhe und das Mückenspray habe ich an diesem Tag besonders vermisst. Die Villa d’Este mit ihren vielen wunderschönen Springbrunnen als super Fotomotiv rundete den Tag ab. Mit dem Besuch der Kapitolinischen Museen, des Kapitols, des Forum Romanum und des Kolosseums am Mittwoch waren wir im Zentrum aller Texte, Biografien und Geschichten, die wir je im Lateinunterricht gehört, gelesen oder übersetzt haben. Die Kapitolinischen Museen mit vor allem ihren sehr beeindruckenden Gemälden und der doch ziemlich bekannten Wolfsstatue mit Romulus und Remus, waren äußerst lehrreich. Das Forum Romanum mit dem Colosseum war aber sicherlich das Highlight dieses Tages. Alles, was man sonst nur aus Büchern kannte stand auf einmal riesig groß vor einem und war somit sehr überwältigend. Dort zu stehen, wo die alten Römer schon standen war sehr beeindruckend und eine Erfahrung, die ich jedem ans Herz legen würde, der mal in diese Gegend kommt.
Mit Wissbegierde ging es am nächsten Tag zuerst in die Vatikanischen Museen. Diese überzeugten mit ihren unglaublichen Statuen. Leider war es dort sehr überfüllt und man konnte nicht alles, was man evtl. wollte, fotografieren. Hier wurde penibelst darauf geachtet nichts zu berühren, was bei der Menschenmasse auch gut war. Bis zu dem Punkt, wo man schon ein Ticken zu nahe an einer Säule stand und am Arm von dieser weggezogen wurde, was ich leider etwas schade fand, da dies die Stimmung etwas trübte.
Anschließend ging es in den Petersdom. Hier mussten sich NUR die Frauen die Knie und Schultern bedecken. Abgesehen von diesen strikten Vorschriften war der Petersdom ein Wahnsinnsanblick. In Kleinstarbeit mit tausenden kleinen Mosaiksteinchen gefertigte Abbildungen von religiösen Figuren zierten die Decke und die Wände und plötzlich kam man sich ganz klein vor. Die Kuppel konnten wir dann auch noch besichtigen. Nachdem einige von uns den steilen Aufstieg hinter sich gebracht hatten, konnten wir eine unglaubliche Aussicht bestaunen. Von dort oben hatte man den perfekten Blick über alle wichtigen Plätze Roms.
Als wir nach ca. 20 Minuten wieder herunter kamen, sprach uns eine deutsche Klasse von etwas jüngeren Schülerinnen an, welche Tausch-dich-Reich spielten. Ein Spiel, bei welchem man versucht Gegenstände höher zu tauschen. Leider konnten wir ihnen nichts geben, hatten aber trotzdem ganz lustige Unterhaltungen mit ihnen. Zum Abschluss des Tages begaben wir uns noch auf einen kleinen Abstecher an die Ara Pacis, den Friedensaltar des Augustus. Hier konnte Frau Ebert unsere ganzen Fragen zu den Opferungen und ähnlichem beantworten. Generell war sie eine sehr große Hilfe, was das geschichtliche Wissen betraf und konnte die meisten unserer Fragen auch beantworten. Ich fand das sehr beeindruckend und möchte an dieser Stelle auch gerne noch ein Lob und Dank aussprechen.
Ein selbstständiges Sightseeing rundete unseren Besuch in der Ewigen Stadt am Freitag ab. Selbstverständlich kamen die kulinarischen Genüsse nicht zu kurz: Die Gedanken an Supplì, Pizza al taglio oder einen piatto di pasta von einem waschechten römischen Koch in seiner Osteria lassen uns noch heute das Wasser im Munde zusammenlaufen. Es war eine wirklich informative, lehrreiche und beeindruckende, aber auch sehr spaßige Studienfahrt. An dieser Stelle möchten wir uns erneut herzlich bei den begleitenden Lehrkräften für all die Mühe und Arbeit der Organisation bedanken. Mille grazie!
Lorina Tasholli/ Joline Albrecht/ Kneisel