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Autor: Chris Ziegler

Fairtrade AK beschenkt alle Schülerinnen und Schüler des JEGs anlässlich des Schuljubiläums

Die Hälfte des Schuljahr ist vorbei: Zwischenzeugniszeit! Die gab es vergangenen Freitag am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld. Soweit, so uninteressant, denn Zwischenzeugnisse (bzw. Notenstandsberichte) gibt es an jeder bayerischen Schule. Doch ein bisschen besonders war es am JEG dann doch: Angefangen hatte alles mit der Aufforderung an die Schulfamilie, am letzten Schultag des Halbjahrs die Jubiläumsedition der Schulkleidung anzuziehen. Damit sollte auf das besondere Jubiläum hingewiesen werden, den 50. Geburtstag des JEGs. Und tatsächlich, am Freitag war die Schule ganz in burgunderrot getaucht, der Farbe der Schulpullis, mit denen viele Schülerinnen und Schüler zum Unterricht kamen. Wenn sich dazwischen etwas Schwarz mischte, war das kein Zeichen von Trauer, sondern von Verbundenheit mit dem JEG, denn zur Jubiläumsedition gehören auch schwarze T-Shirts.

Für einen musikalischen Akzent sorgte Musiklehrer Sebastian Tausch mit einem Geburtstagsständchen, das live im ganzen Schulhaus über Lautsprecher erschallte. Damit war das Feierjahr nun für alle hörbar eröffnet. Anschließend gab es dann die Zeugnisse, aber nicht nur die ein oder andere unverhoffte Zensur sorgte bei den Schülerinnen und Schülern für Überraschung: Da das JEG nicht nur als Fair-Trade- und Umweltschule für Nachhaltigkeit steht, hatte sich der AK „Fairtrade“ ins Zeug gelegt und spendierte ein kleines Geschenk zum Beginn des Schuljubiläums, nämlich für jeden einen originalen JEG-Bleistift in der umweltbewussten special edition! Dafür ein ganz herzliches Dankeschön!

Gut ausgestattet geht es nun ins restliche Schuljahr, schließlich kann man einen Bleistift im Unterricht immer gebrauchen. Auch in der Klasse 5 D, einer der beiden iPad-Klassen am JEG, war die Freude groß; ein Schüler meinte allerdings lächelnd, dass er sich über einen Apple-Pen genauso gefreut hätte.

Im zweiten Halbjahr sind im Rahmen des Schuljubiläums dann viele Veranstaltungen geplant: Bereits am 21. März wird der Schriftsteller Gunther Geltinger, ein ehemaliger JEG-ler, zu einer Lesung für die Schülerinnen und Schüler der Q 11 an seine alte Schule zurückkehren. Zwei Tage später wird Prof. Sabine Freitag, Lehrstuhlinhaberin für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Bamberg, zu einem Vortrag erwartet. Thema ist die Namensgebung des Julius-Echter-Gymnasiums, an der sich exemplarisch nicht nur lokalpolitische, sondern auch zeitgeschichtliche Kontroversen festmachen lassen. Zu diesem interessanten Vortrag um 19 Uhr in der Aula des JEGs ist übrigens die Öffentlichkeit herzlich eingeladen.

Hoffen wir also, dass Omikron uns gnädig gestimmt ist, die Festlichkeiten verschonen wird und nicht auch noch ein kleines Schwesterchen oder Brüderchen bekommen wird! Die Schulfamilie des JEGs freut sich jedenfalls auf das Schuljubiläum!

Trosbach/ Thum

Venite ad balinea!

Diesem Aufruf zum Besuch römischer Bäder kamen die LateinschülerInnen der 6. Jahrgangsstufe des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld nur allzu gerne nach und folgten Ihren Lehrerinnen Frau Braun und Frau Ebert im Rahmen einer kleinen Exkursion in die Römerbäder des Elsavamar. Die Überraschung hätte wohl nicht größer sein können, als sie dort von Herrn Joachim Oberle, dem Vorsitzenden des Freundeskreises des JEG, in der Gestalt des Lucius Petronius Florentinus willkommen geheißen wurden. Denn wer wäre besser geeignet, den SchülerInnen von römischen Kastellen am Limes, sagenumwobenen Kämpfen zwischen Römern und Germanen oder der schicksalhaften Varusschlacht zu berichten, als dieser Praefectus cohortis von Nemaninga, der das antike Obernburg bestens gekannt haben musste? Dass das Leben in einer römischen Grenzstadt wie Nemaninga durchaus seine Vorteile hatte, wird den LateinschülerInnen schnell klar, als der Präfekt ihnen vor der Kulisse der hiesigen Römerbäder die damalige Thermenkultur vorstellt. Umringt von den Büsten großer römischer Kaiser tauchen sie hautnah in die Funktionsweise dieser antiken Wellnessoasen ein, in denen Fußbodenheizung, Massagen und die unterschiedlichsten Warm- und Kaltwasserbecken zum Standard gehörten und den Inbegriff römischer Zivilisation darstellten. Doch „Tempus fugit“ (etwa „Die Zeit rennt“) und so verabschiedeten sich die LateinschülerInnen nach einem äußerst informativen und beeindruckenden Einblick in die römische Lebenswelt beim Präfekten Lucius Petronius Florentinus mit einem herzlichen „Gratiam habemus!“ und „Vale!“. 

Ebert

Lateinnachmittag am JEG

„Salvete, discipulae discipulique quinque classium!“

Mit diesen Worten begrüßte Raimund Trosbach, Fachleiter Latein am Julius-Echter-Gymnasium, zusammen mit der ganzen in die Toga gewandeten Fachschaft 45 neugierige und wissbegierige Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe zu einem römischen Bastel-, Spiele- und Infonachmittag, der am vergangenen Freitag von 14 bis 16 Uhr am JEG stattfand.

Die Fachschaft Latein hatte sich diese Veranstaltung als besonderes Angebot im Rahmen des Jubiläumsjahres 2022 ausgedacht, das JEG feiert nämlich seinen 50. Geburtstag und davon sollten nicht nur die Großen profitieren! Also bekamen die jüngsten JEG-lerinnen und JEG-ler ein buntes Programm präsentiert, bei dem die anwesenden Lateinlehrkräfte von einigen Schülerinnen der 10. Jahrgangsstufe tatkräftig unterstützt wurden: Ein ganz herzlicher Dank ergeht deshalb an Antonia Roth (10C), Joline Albrecht, Jette Koch, Jasmina Pilsl und Lorina Tasholli (alle 10R)!

Im ersten Teil der Veranstaltung bastelten die Kinder eine römische Rundmühle, die sie dann samt der zugehörigen Spielsteine als praktisches, verschnürbares Ledersäckchen mit nach Hause nehmen konnten; danach standen römische Spiele (z.B. das Orca-Spiel, bei dem Nüsse geworfen wurden), ein Memory und Bewegungsspiele auf dem Programm. Außerdem bekamen die sichtlich beeindruckten Kinder Informationen aus erster Hand über das Leben der Römer in Germanien und am Limes (z.B. im Kastell Nemaninga) vom „praefectus cohortis“ persönlich präsentiert. Ganz herzlichen Dank an Herrn Joachim Oberle, Vorsitzender des JEG-Freundeskreises und 2. Vorsitzender des Geschichtsvereins Elsenfeld, dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, den Schülerinnen und Schülern, die mucksmäuschenstill waren, die Welt der Römer nahezubringen! Herr Oberle erschien als „legionarius“ in voller Ausrüstung , erzählte den Kindern viel Wissenswertes zum Fach Latein und übte schon mal erste lateinische Deklinationsformen und Sätzchen mit ihnen ein. Magnam gratiam ei agimus!

Insgesamt eine rundum gelungene Veranstaltung, an der alle Beteiligten „magnum gaudium“ (großen Spaß) hatten!

Raimund Trosbach (im Namen der Fachschaft Latein am JEG Elsenfeld)

„Man darf die Menschen nicht allein lassen.“

Oberstufenschüler*innen des Julius-Echter-Gymnasiums diskutieren mit Klinikseelsorger Christian Hohm über das Thema assistierter Suizid.

Am 9. Februar lud die Fachschaft Katholische Religionslehre des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld im Rahmen des 50jährigen Schuljubiläums zu einer fiktiven Sitzung des Deutschen Ethikrats. Diskutiert wurde über die Vertretbarkeit der Beihilfe zur Selbsttötung anhand des Films „GOTT“ von Ferdinand von Schirach. Dazu schlüpften die Schülerinnen und Schüler der Q12 Kurse Katholische Religion in die Rolle von Ethikratsmitgliedern. Als Gast nahm der Würzburger Klinikseelsorger und ehemalige Schüler des JEG, Christian Hohm, an der Podiumsdiskussion teil. Er gewährte den Schülerinnen und Schülern wertvolle Einblicke in seinen Alltag als Klinikseelsorger und ließ sie an seinen Erfahrungen und Gedanken zum Thema assistierter Suizid teilhaben.

Anhand des fiktiven Falls von Richard Gärtner, eines älteren, gesunden Herrn, dessen Wunsch es ist, mithilfe eines Medikaments zu sterben, da er seit dem Tod seiner Frau keinen Sinn im Weiterleben sieht, wurde die Thematik kontrovers diskutiert. Vor Beginn der Diskussion zeigte eine Schülerin die aktuelle Rechtslage bezüglich der Beihilfe zur Selbsttötung, dem sogenannten assistierten Suizid, in Deutschland auf.

In einer Eingangsabstimmung votierte eine klare Mehrheit des fiktiven Ethikrats dafür, dass Herr Gärtner das Medikament erhalten soll. Daraufhin wurde die Position eines Mediziners und des theologischen Sachverständigen aus dem Film gehört, die sich beide gegen assistierten Suizid aussprachen. Anschließend diskutierten die ausgewählten Vertreter des Ethikrats auf dem Podium mit Klinikseelsorger Christian Hohm. Die Ethikratsmitglieder, die keinen Platz auf dem Podium fanden, nahmen mithilfe eines Chats an der Diskussion teil. Es entspann sich ein intellektuell hochwertiges und persönlich bereicherndes Gespräch zwischen allen Beteiligten, wie Dr. Verena Mätzke und Dr. Bertram Söller, welche beide ebenfalls in der Klinikseelsorge tätig sind, anerkennend feststellten. Die Teilnehmer kamen immer wieder darauf zu sprechen, dass assistierter Suizid nicht leichtfertig als „schnelle Lösung“ gesehen werden dürfe. Vielmehr müsste in der Gesellschaft ein Umdenken stattfinden, so dass Menschen wie Herr Gärtner überhaupt nicht in die Situation geraten, über assistierten Suizid nachzudenken. „Wo ist Herrn Gärtners Familie? Warum fühlt er sich so einsam, dass er nur noch diesen Ausweg sieht?“, fragte etwa ein Ethikratsmitglied. „Man darf die Menschen nicht allein lassen“, gab Hohm zu bedenken. Aufgabe der Seelsorge sei es, den Menschen zuzuhören und ihnen in ihren Nöten beizustehen ohne sie in eine Richtung drängen zu wollen. „Es geht immer um den einzelnen Menschen, nicht um eine Position der Kirche, des Seelsorgers oder einer Sterbehilfeorganisation“, fügte er an. Die reflektierte Entscheidung des Individuums muss respektiert werden.

Abschließend stimmten die Ethikratsmitglieder erneut ab, wobei sich das Eingangsbild bestätigte. Mit großer Mehrheit sprach sich der Ethikrat für die Gabe des Medikaments aus.

Vera Müller