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Autor: Chris Ziegler

Exkursion zur KZ-Gedenkstätte Osthofen

Der Besuch eines Gedenkorts für die Opfer des Nationalsozialismus ist nicht nur fester Bestandteil des bayerischen Geschichtslehrplans ist, sondern trägt wesentlich zum verantwortungsvollen Umgang mit der deutschen Vergangenheit bei. Deshalb besuchten die Klassen 10A/B/R am 08. März 2022 und die Klassen 10C/9+B am 09. März 2022 die KZ-Gedenkstätte Osthofen bei Worms. Das Lager wurde bereits im März 1933 eröffnet und gehört zu den ersten Konzentrationslagern auf deutschem Boden. Sein Ziel war rasche Ausschaltung des politischen Widerstandes gegen die Nationalsozialisten nach deren Machtübernahme, sodass größtenteils Kommunisten, Sozialdemokraten und Zentrums-Politiker inhaftiert waren. Zwar kam im KZ Osthofen niemand zu Tode, doch waren die Häftlinge unter unmenschlichen Bedingungen untergebracht, wurden gequält, ausgehungert und gedemütigt. Nach etwa eineinhalb Jahren wurde das Lager wieder geschlossen, da es seinen Zweck bereits schnell erfüllt hatte und der politische Widerstand in der Umgebung gebrochen war.

Im Zuge der dreieinhalbstündigen Führung wurden die Schülerinnen und Schüler von den sachkundigen Guides zunächst in die historischen Zusammenhänge des Nationalsozialismus und des Konzentrationslagers Osthofen eingeführt. Bei der anschließenden Führung über das Außengelände des Lagers erfuhren die Schülerinnen und Schüler über den harten Alltag der Gefangenen, die eindrucksvollen Anekdoten der Guides machten die schrecklichen Schicksale der Häftlinge greifbar. Im Anschluss besuchten die Schülerinnen und Schüler noch die Dauerausstellung der Gedenkstätte, bevor in der Abschlussdiskussion die bewegenden Eindrücke ausgetauscht und offene Fragen geklärt wurden.

Marcel Giloj

Kanadaaustausch

Das jüngste der JEG-Austauschprogramme wurde im Jahr 2015 durch die Eigeninitiative von Herrn StR Bernd Gehring ins Leben gerufen. Im Rahmen einer privaten Rundreise durch den kanadischen Bundesstaat British Columbia wurde im Wintersportort Golden der Kontakt mit dem Rocky Mountain District hergestellt und mit den Verantwortlichen der Golden Secondary School vor Ort bereits die Planung eines gemeinsamen Austauschprogramms vereinbart. Nach einem Jahr intensivster Vorarbeit konnte im Juli 2016 die Partnerschaft mit dem Schulbezirk offiziell unterzeichnet werden, so dass im Februar 2017 erstmals eine Gruppe von 13 Schülerinnen und Schülern aus der 11. Klasse des Julius-Echter-Gymnasiums nach  Kanada abheben konnte.

Nach einem atemberaubenden Aufenthalt in Golden, einer 7000 Seelen Gemeinde mitten im Herzen der Rocky Mountains unweit des weltberühmten Lake Louise gelegen, sollten weitere Reisen in die einzigartige Bergwelt folgen. Bedingt durch die ländliche Prägung und Weitläufigkeit dieser Bergregion wird das Programm jedes Jahr an einer anderen Schule des Schulbezirks fortgesetzt.  So wurde 2018 die Mount Baker Secondary School in Cranbrook besucht, 2019 die Selkirk Secondary School in Kimberley und 2020 die David Thompson Secondary School in Invermere. Nach zwei Jahren pandemiebedingter Unterbrechung soll der Austausch 2023 fortgesetzt werden.  

Während ihres außergewöhnlichen Aufenthalts lernen die Schülerinnen und Schüler den Lebensalltag in Schule und Familie, mit all seinen regionalen und kulturellen Besonderheiten, näher kennen, darunter auch die Geschichte und faszinierende Kultur der indigenen Bevölkerung. Sie erhalten darüber hinaus die einmalige Gelegenheit die vielseitige natürliche und sportliche Rocky Mountain Erlebniswelt hautnah zu erleben. Neben winterlichen Wanderungen mit Langlaufskiern und Schneeschuhen in den Bergen der jeweiligen Region, bilden die alpinen Skiabfahrten und Schlittenhundtouren im Bergpanorama des weltberühmten Lake Louise das abenteuerliche Highlight dieses Aufenthalts.


Suchtprävention mit dem Theaterstück „Brechreiz“

Sucht und Essstörungen sind Themen, die nicht nur während der Corona-Pandemie von Bedeutung sind. Doch vor allem in der Zeit des Lockdowns und des Distanzunterrichts ist „die Prozentzahl [an Magersucht und Bulimie] erkrankter Jugendlicher um ca. 15% gestiegen“, sodass „jeder 5. Jugendliche daran [erkrankt], darunter jedes 3. Mädchen“ (Quelle: Startseite des Spoken Word Theaters Rostock www.theater-swt.de). Neueste Studien legen sogar nahe, dass die Zahl um 60 Prozent gestiegen sei. Deshalb hat es sich die staatliche Realschule Elsenfeld gemeinsam mit dem Julius-Echter-Gymnasium zur Aufgabe gemacht über dieses Thema zu informieren und darüber zu sprechen.

Am 17.02.2022 hatten die SchülerInnen der 8. Jahrgangsstufe die Gelegenheit das Theaterstück „Brechreiz“ in der Aula der beiden Schulen zu besuchen. In zwei getrennten Veranstaltungen und unter Einhaltung des Hygiene-Konzepts wurde ein Film von Marie – Theres Schwinn gezeigt, der das Thema Bulimie und den Zwiespalt der Betroffenen anschaulich darstellt. Im Anschluss daran konnten die Jugendlichen Fragen an die zwei anwesenden Schauspielerinnen Clarissa Karrasch und Natalie Heiß des Spoken Word Theaters aus Rostock stellen und mit ihnen in einen gewinnbringenden sowie informativen Dialog treten. Dabei gingen die Schauspielerinnen nicht nur auf das Thema Bulimie ein, sondern machten ebenfalls deutlich, dass das Thema Essstörung viele Facetten und Ausprägungen besitzt. Die Organisation und Durchführung der Veranstaltung übernahmen die beiden Beauftragten für Suchtprävention Susanne Ingenbleek (JEG) und Anja Herold (RSE) in Kooperation mit dem Landratsamt Miltenberg und dem Förderverein der Realschule Elsenfeld. Alle Beteiligten waren glücklich, dass es möglich war, auch während der pandemischen Lage den SchülerInnen ein solch wichtiges Thema näher zu bringen und darüber zu sprechen.

Anja Herold und Susanne Ingenbleek