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Autor: Chris Ziegler

Festakt „50 Jahre JEG“

50 Jahre Julius-Echter-Gymnasium – ein echter Meilenstein und Grund zum Feiern

„Denke daran, Meilensteine zu feiern, bevor du dich auf die bevorstehende Strecke vorbereitest.“

Diesen Satz Nelson Mandelas hatte Schulleiterin Petra Hein ihrer Eröffnungsrede anlässlich des Festakts zum 50jährigen Bestehen des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld am 1. Juli vorangestellt. Die Aula des Elsenfelder Schulzentrums bot für diese Feierstunde ein würdiges Ambiente, und die zahlreich erschienen Gäste sorgten dafür, dass der Rückblick auf 50 Jahre Schulgeschichte ebenfalls ein solcher Meilenstein wurde. Mit dabei waren neben Schülervertretern und Lehrerkollegium auch viele ehemalige Unterrichtende und Angestellte sowie Vertreter der regionalen Wirtschaft und der Politik, darunter die Abgeordneten auf Bundes- und Landesebene Alexander Hoffmann, Martina Fehlner und Berthold Rüth. Für die Hochschule Aschaffenburg als Kooperationspartner des JEG war deren Präsidentin, Eva-Maria Beck-Meuth, erschienen.

Zur feierlichen Stimmung trug nicht zuletzt die Bigband des JEG unter Leitung von Sebastian Tausch bei, welche den Festakt musikalisch umrahmte.

Eine „Magerwiese mit Blühpflanzen“

In ihrer Begrüßung erinnerte Petra Hein daran, dass der Schulstandort bis 1972, biologisch betrachtet, eine schöne „Magerwiese voller Blühpflanzen“ gewesen sei. „Was als ökologisches Desaster begann, sollte sich als ein bildungspolitischer Erfolg erweisen“, so die Schulleiterin. Zur Veranschaulichung ihrer These dienten ihr neben dem Verweis auf die Generalsanierung von 2005 bis 2012 auch die ständig wachsende Schülerzahl; aktuell sei das JEG mit ca. 80 Lehrkräften und 840 Schülerinnen und Schülern die größte Schule des Landkreises. Vor allem zeichne das JEG seine große Bandbreite an schulischen Angeboten aus, etwa im Bereich der Digitalisierung, mit den Profilklassen, oder im MINT-Bereich, dem dritten Standbein neben dem sprachlichen und sozialwissenschaftlichen Profil.

Aus der Dammsfelder Naturlandschaft ist so ein Ort der Kultur geworden, der Hege und Pflege, um im Bilde zu bleiben. Und eines ist sich Petra Hein gewiss: „Wir werden auch in Zukunft unseren Garten verantwortungsbewusst und gut bestellen, so dass unsere Schülerinnen und Schüler aufblühen und über sich hinauswachsen können!“

Happy Birthday JEG!

Benjamin Götzinger überbrachte in Stellvertretung die Grußworte der Ministerialbeauftragten für die unterfränkischen Gymnasien. Er betonte, dass am JEG eine „reichhaltige, vielfältige und zukunftsorientierte Bildung“ vermittelt werde. Diese sei das Rüstzeug, die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsvollen Individuen zu erziehen. Im Namen der vorgesetzten Dienststelle bedankte er sich für die geleistete Arbeit.

Entspannt gingen Lorina Tasholli, Jannis Röthel und Aysima Gümüs als Vertreter der SMV ihre Ansprache an. Für Heiterkeit im Publikum sorgte der mehrmalige Hinweis auf die „ewige Zeit“, die man der Schule widmen müsse. Gerade mit der Aula verbände man als Schüler vielfältige Erinnerungen, u. a. auch an die kurzfristige Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde. Im Namen aller gratulierten sie dem JEG zum Jubiläum: „Happy Birthday, JEG!“

Das Julius-Echter-Gymnasium als Erfolgsgeschichte

Vor dem Grußwort seitens der Vertreterin des Landkreises verzauberte Denise Mirzoev (10 E) das Publikum mit „musikalischen Momenten“, einem Klavierstück, das sie gemeinsam mit Lehrerin Marie Rabenstein eingeübt hatte.

Monika Wolf-Plessmann verwies darauf, dass das JEG nun ein halbes Jahrhundert Schulgeschichte geschrieben habe, tatkräftig unterstützt vom Landkreis Miltenberg als Sachaufwandsträger. Im Verlauf dieser Zeit habe die Schule so manche Auszeichnung eingeheimst, wovon man sich durch einen Besuch der Schulhomepage überzeugen könne. Das JEG sei somit ein „unverzichtbares Fundament unserer Bildungsregion“.

Kai Hohmann, Bürgermeister von Elsenfeld, überbrachte sodann die Glückwünsche der Marktgemeinde. Er hob die zahlreichen Verbindungen zwischen JEG und Standortgemeinde hervor sowie die Tatsache, dass die Schule nach dem Elternhaus die wichtigste Station im Kindes- und Jugendalter ist.

Die JEG-Theatergruppe hat die Lacher auf ihrer Seite

Einen kurzweiligen Abriss der Geschichte des Dammsfelder Flurstücks während der letzten 2500 Jahre bot Joachim Oberle als Vertreter des Freundeskreises dem Publikum. Dabei wurde deutlich, dass sich die Gegenwart seit der Errichtung des Schulgebäudes wohltuend von der oft blutigen Vergangenheit abhebt: „Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist,“ so augenzwinkernd Oberle.

Für einen humoristischen Akzent sorgte dann der Auftritt der Theatergruppe, die unter dem Motto „50 Jahre JEG – Alle(s) wie immer?“ einen „normalen“ Schultag im Zeitraffer nachstellte. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder realen Sachverhalten seien dabei natürlich rein zufällig, versicherte die Leiterin der Truppe, Lehrerin Lone Wulff, verschmitzt. Und so erfreute man sich an Schülerinnen und Schülern, die unvorbereitet oder zu spät in den Unterricht trudelten, nur um gleich danach wieder auf der Toilette zu verschwinden, den Müll rauszubringen oder einfach mal schnell die Wasserflasche aufzufüllen.

Nachdenkliche Festrede von Michael Bartsch vom ZDF

Höhepunkt der Veranstaltung war die Festrede von Michael Bartsch, Chef vom Dienst in der Hauptredaktion „Wirtschaft, Umwelt, Soziales“ beim ZDF, der 1985 das Abitur am JEG abgelegt hat.

Als Ausgangspunkt seiner Überlegungen bot sich für ihn das Jahr der Schulgründung an. Denn hier finde man bereits im Keim angelegt, was die Gegenwart ausmache. Dies verdeutlichte Bartsch an drei Ereignissen von 1972. Zum einen die Olympiade in München: Aus einem Friedensfest der Völker wurde durch den Anschlag auf die israelische Mannschaft ein Fanal des Terrorismus und eine Herausforderung für die bundesdeutsche Demokratie. Dass Demokratie damals wie heute wehrhaft sein muss, um Angriffen ihrer Feinde erfolgreich begegnen zu können, ist Bartsch wichtig. Eine zweite Herausforderung wird in den Empfehlungen des „Club of Rome“ deutlich, der bereits damals vor irreversiblen Umweltschäden als Folge ungehemmten industriellen Wachstums warnte. Als Drittes deutete die Gründung des Software-Unternehmens SAP auf unser heutiges digitales Zeitalter voraus.

In diesen drei großen Themenfeldern – Demokratie, Umweltschutz, Digitalisierung – sieht der Festredner auch die drei Hauptaufgaben der Schule: Sie soll „Schmiede der Demokratie“ sein und dabei helfen, gegen Politikverdrossenheit vorzugehen. Sie soll Schülerinnen und Schüler für die Belange des Umweltschutzes sensibilisieren und die Einsicht in die Komplexität des Klimawandels, als Voraussetzung zu dessen Verständnis, fördern. Und sie soll mit Hilfe neuer Lehr- und Lernmethoden Onlinekompetenz vermitteln.

Gerade in den neuen Kommunikationsformen sieht Bartsch dabei sowohl eine Chance wie auch eine Herausforderung für die Institution Schule. Denn Wissen organisiere sich im Netz nicht mehr hierarchisch, sondern egalitär, jeder kann jederzeit auf nahezu alle Informationen zurückgreifen; die Zeit der großen Welterklärer sei folglich vorbei. Wissen und Befähigung sind folglich der Kern schulischer Bildung. Michael Bartsch wünscht deshalb dem JEG, dass es „es Mut, Kraft und Kreativität besitzt, manchen neuen Weg einzuschlagen, der nötig ist, weil die Zeiten eben andere sind, Schülergenerationen sich verändern, ebenso wie die Aufgaben einer Schule.“

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JEG – ein Ort, an dem Lernen Spaß macht

Dass sich nicht nur die Schülerschaft, sondern auch die Lehrkräfte über die Jahre verändert haben, nahm Marion Lebold, Vorsitzende des Elternbeirats, als Aufhänger ihrer Grußbotschaft. Lehrer trügen nicht mehr Anzug und Krawatte, hätten mitunter Tattoos und griffen im Unterricht auf digitale Medien zurück. Das JEG ist also „in Bewegung“ so Lebold. Schule lebe von den Menschen, die sie aktiv gestalten. Sie zu einem Ort zu machen, an dem Lernen Spaß bereite, sei dem JEG geglückt.

Geradezu übersinnliche Fähigkeiten scheint Kilian Kneisel, Vorsitzender des Lehrer-Personalrats, zu besitzen. Denn zu ihm habe das JEG leibhaftig gesprochen, wie er dem Publikum lächelnd versichert. Dabei ging es nicht nur um die bauliche Entwicklung; auch die zunehmende Belastung aufgrund zahlreicher Bildungsreformen wurde reflektiert und mit einigen Seitenhieben Richtung Schulbürokratie garniert. Eine Aufforderung des JEG zum nächsten Jubiläum in 25 Jahren galt es noch auszurichten: „Kommt zahlreich! Lasst uns dann auf weitere erfolgreiche Jahre zurückblicken.“

Der anschließende Empfang mit einem liebevoll arrangierten Buffett der Firma Priska war genau die ideale Gelegenheit, ebendies zu tun, nämlich gemeinsam schöne Erinnerungen zu teilen und zugleich neue zu schaffen, an die man sich dann beim nächsten Schuljubiläum gern wird zurückerinnern können.

Thum

Feierliche Verleihung der Abiturzeugnisse am JEG

Auf dem Weg in einen neuen Lebensabschnitt

„Das Leben ist eine Reise“. Diese Metapher wird dann bemüht, wenn ein neuer Lebensabschnitt beginnt. Das Abitur markiert eine solche Wegscheide, weswegen diese Sentenz auch bezüglich der Verabschiedung des Abiturjahrgangs 2022 des Julius-Echter-Gymnasiums am 24. Juni angebracht war.

Bereits in der Andacht in der Elsenfelder Christkönigskirche, welche der eigentlichen Zeremonie vorausging, wurde der Mensch als homo viator, als Reisender, charakterisiert. Angesichts der Ungewissheit, wie das Leben nach der Schule weitergeht, hielten die Religionslehrerinnen Vera Müller und Corinna Walz eine frohe Botschaft bereit, nämlich das Vertrauen in Gottes Beistand: „Ihr hängt nicht allein in der Luft.“

Nächster Programmpunkt war dann die feierliche Zeugnisverleihung in der Aula des JEGs. Schulleiterin Petra Hein dankte zunächst allen, die zum Gelingen der Feier beigetragen hatten, insbesondere dem Elternbeirat sowie dem Freundeskreis des JEGs.

Ihre Anerkennung sprach Monika Wolf-Plessmann als Vertreterin des Landrats dem Abiturjahrgang aus. Die Herausforderung bestünde nun darin, seinen eigenen Weg zu finden. Berthold Oberle, Elsenfelds 2. Bürgermeister, überbrachte die Glückwünsche des Elsenfelder Gemeinderats und hob, in Anspielung auf das Abimotto „ABIcetamol – Endlich hat der Schmerz ein Ende“, die gute physische Verfassung der Abiturientinnen und Abiturienten hervor. Joachim Oberle vom Freundeskreis griff ebenfalls auf die Metapher vom Weg zurück, gemahnte aber daran, dass wegen der aktuell kritischen Weltlage leider nicht alle Möglichkeiten offen stünden.

„Mischt euch ein!“ Diesen Appell richtete Marion Lebold, Vorsitzende des Elternbeirats, an die Abiturientinnen und Abiturienten. Des Weiteren dankte sie Schulleitung und Lehrerkollegium für deren Engagement, vergaß aber auch nicht, den Anteil der Eltern am schulischen Erfolg ihrer Kinder zu erwähnen.

Das Abimotto im Blick hatte Petra Hein in ihrer Rede, denn sie hatte für die Patienten, respektive Abiturienten, zwei weitere Medikamente dabei: Als Erstes ein Zitat von Ralph W. Emerson, welches dazu aufruft, statt ausgetretener Pfade lieber einen eigenen Weg zu beschreiten. Als Zweites die chinesische Geschichte vom „Sprung in der Schüssel“; sie lehrt uns, dass auch das auf den ersten Blick Unvollkommene seine Daseinsberechtigung und seinen Nutzen hat.

An die Überreichung der Abiturzeugnisse schloss sich der Abiball im Bürgerzentrum Elsenfeld an. In entspannter Atmosphäre gingen Leonie Geyer und Fabian Schreck ihre Abiturrede dementsprechend an und ließen die Schulzeit, insbesondere die letzten Coronajahre, als „die prägendste Zeit ihres Lebens“ Revue passieren.

Oberstufenkoordinatorin Andrea Schneider stellte in ihrer amüsanten Persiflage von Dürrenmatts Drama „Die Physiker“ verblüffende Parallelen zwischen dem Handlungsort, einer Irrenanstalt, und der Lehranstalt JEG her. Am Ende ihre Rede ermutigte sie die Abiturienten dazu, ihren Weg zu gehen, und wenn Steine auf dem Weg lägen, dann „zertrümmert sie.“

Thum

Abiturient*innen am JEG:

Aschaffenburg: Tobias Kehrer; Dammbach: Ruth Brenner, Pauline Hepp, Emily Joe; Elsenfeld: Tracy Adams, Marijan Akrap, Tom Becker, Batuhan Bikmaz, Leon Brestovci, Inci Coskun, Melissa Devecioglu, Sara Emirzeoglu, Öykü Ergül, Amelie Hein, Hannah Klüpfel, Theo Kocea, Jasmin Komo, Marie Lang, Lara Maurer, Finn Meyerer, Hannah Meyerer, Jannik Prangenberg, Sophia Salzer, Fabian Schreck, Nikola Sobolewski, Ben Staab, Giulia Steidl, Alexander Straub, Leo Strichirsch, Emma Stripp, Sofia Wolf; Erlenbach a. Main: Zeynep Anaz, Iremsu Dilek, Louisa Gaßner, Victoria Khorani, Tuana Kurt, Leonie Ort, Leonie Stieber, Isilay Yaman; Eschau: Mara Englert, Thomas Freudenberger, André Herber, Svea Krug, Laura Link, Johanna Roth, Sophie Rothenbücher; Großwallstadt: Tim Frei, Laurie Geis, Maja Richter; Haibach: Vanessa Giegerich; Kleinwallstadt: Selina Bozaci, Leonie Färber, Patricia Jung, Lara Mann, Noah Markert, Ayse Öncü, Jakob Rothenbücher, Klingenberg: Eva Schelletter; Klingenberg a. Main: Philip Becker, Julia Beller, Alen Derlic, Selina Eilbacher, Leonie Geyer, Celina Lehner, Emely Lehner, Blerona Mulaki; Leidersbach: Bastian Berninger, Jonathan Burkholz, Felix Kempf, Celine Schmitt, Niclas Staudt, Sophie Wiesmann, Melissa Yücetin; Lützelbach: Nick Brohm, Leonie Hinkel, Jana Walther; Miltenberg: Anne Urbas; Mömlingen: Susan Fuhs, Hanna Jansen, Mia Löhr de Sousa e Silva, Antonia Vogel; Mönchberg: Jannis Strobl; Mühlheim a. Main: Annika Groß; Niedernberg: Katharina Roos, Mona Schnabel, Lorena Twardon; Obernburg a. Main: Dana Coy, Marie Kneisel, Hannah Ott, Aylin Özalp, Magali Rollmann, Melisa Türker, Tina Woronkow; Röllbach: Fabienne Becker, Ann-Kathrin Kohler, Sulzbach a. Main: Annabell Winkelmann; Wörth a. Main: Vanessa Berninger, Selina Denk

Feature: Onkel Alberts Predigtbeitrag

„Französisches Potpourri“ am JEG: Ein Abend für Frankreichfans und solche, die es werden wollen

Der Begriff „pot pourri“ bezeichnet im Französischen ein Eintopfgericht, in dem alles verarbeitet wird, was schon fast „pourri“, d.h. verdorben, ist. Als das Julius-Echter- Gymnasium Elsenfeld am 22. Juni anlässlich seines fünfzigjährigen Jubiläums zu einem „französischen Potpourri“ in der Aula einlud, bestand der Abend – wie das Gericht – zwar auch aus ganz verschiedenen Zutaten, jedoch wurden diese frisch, nämlich „live“, präsentiert.

Organsiert von den Lehrerinnen und Lehrern der Fachschaft Französisch unter Leitung von Anja Hirdina erlebten die ca. 200 Zuschauerinnen und Zuschauer einen bunten Streifzug durch die französische Geschichte und Kultur. Die enge Freundschaft unserer beiden Länder ist ein hohes Gut, die Vermittlung von Sprachkenntnissen somit eine wichtige Aufgabe eines neusprachlichen Gymnasiums wie des JEGs, weshalb diese Veranstaltung auch als „Werbeblock für Französisch“ verstanden werden kann, wie Schulleiterin Petra Hein in ihrer Begrüßung augenzwinkernd anmerkte.

Wie nah sich Obernburg und Paris zumindest geistesgeschichtlich sind, illustrierte kenntnisreich der Verleger Eric Erfurth anhand der Biografie von Adam Lux, einem wichtigen Protagonisten zur Zeit der Französischen Revolution in Mainz; geboren in Obernburg, bezahlte Lux sein Eintreten für die Freiheit 1793 in Paris mit dem Leben.

Um die Vermittlung elementarer französischer Vokabeln kümmerten sich dann die Schülerinnen und Schüler der Französischklassen der sechsten Jahrgangsstufe in drei über den Abend verteilten Sprachkursen. Los ging’s mit der korrekten Begrüßung („Dire bonjour“), gefolgt von der Darbietung einer typischen Unterrichtssituation („Au Collège) bis hin zu einer Szene in der Mensa („À la cantine“). Die Sechstklässler glänzten mit Spielfreude, sicheren Französischkenntnissen und bei der letzten Szene auch mit gesundem Appetit.

„Der eingebildete Kranke“, „Der Bürger als Edelmann“; jeder kennt die berühmten Komödien Jean Baptiste Molières. Aber sind die Themen des französischen Dramatikers nach 400 Jahren noch aktuell? Diese Frage wurde in einer Podiumsdiskussion eingehend erörtert. Mit dabei u.a. Christel Hessel, ehemalige Französischlehrerin und langjährige Theatermacherin am JEG.

Als weitere Ingredienz des Potpourris sorgte ein bretonischer Tanz der Klassen 7 A/B für Abwechslung; des Weiteren performte die erfahrene Poetry Slamerin Lilli Elzenheimer (9B) ihren Text „Frankreich“, der anschaulich ihre Erfahrungen während des Schüleraustauschs schilderte.

Für die harmonische Verbindung aller Zutaten der Veranstaltung sorgte das versierte Moderatorenduo Ann-Kathrin Kohler und Hannah Klüpfel (beide Q 12). So entführten sie etwa ihre Zuhörer mit einer Traumreise kurzerhand vom Main an die Seine, um dann zu fragen, woran sie gedacht hätten. Schon war man bei den deutsch-französischen Stereotypen, mit denen sich eine hochkarätig besetzte Gesprächsrunde aus Lehrkräften und Schülern befasste. Die Austauschschülerin Zoé Barberot räumte dabei mit dem Vorurteil auf, dass alle Franzosen mit dem Baguette unter dem Arm unterwegs seien, gestand aber, dass sie bei Deutschland zuerst an Brezeln denke.

Was war noch im Potpourri? Natürlich französische Poesie von Charles Baudelaire und Paul Verlaine, stimmungsvoll vorgetragen von Jolanda Schröder (Q 11) und den Französischlehrkräften Anja Hirdina, Melanie Elbert und Raimund Trosbach.

Einen besonderen Akzent setzte zum Schluss Sezin Bal (9A), die durch ihren Auftritt bei „The Voice Kids“ deutschlandweit bekannt wurde. Mit ihrer gesanglich herausragenden Interpretation des Chansons „Voilà“ von Barbara Pravi krönte sie einen rundum gelungenen Abend, der einmal mehr bewies, wie zahlreich die Talente sind, die am JEG blühen, zum Glück nicht nur im Verborgenen!

Thum

Hurra! Endlich wieder Abistreich am JEG!

Das lange Warten hatte ein Ende: Nach der coronabedingten Durststrecke von zwei Jahren ohne Abischerz haben die diesjährigen Abiturientinnen und Abiturienten am 23.06. völlig überraschend zugeschlagen und das Lehrerkollegium des JEGs sowie die Schulleitung – soweit sie ihrer habhaft werden konnten – zu einer Runde Spiel und Spaß in die Turnhalle entführt.

Gemäß dem Prinzip der verkehrten Welt durften die Schülerinnen und Schüler des diesjährigen Abschlussjahrgangs für einen Tag den Spieß umdrehen und nun von den Geknechteten hinüber ins Lager der Knechtenden wechseln. Und das haben sie auch ausgiebig und mit viel Vergnügen und dem wohldosierten Einsatz von Wasserpistolen getan: Passend zu Fach und Persönlichkeit wurden den Lehrerinnen und Lehrern im Rahmen eines viele Disziplinen umfassenden Wettkampfes knifflige Aufgaben gestellt, deren adäquate Bewältigung nicht immer einfach war. Schiedsrichter war die versammelte Schülerschaft des JEGs, die von den lustigen Darbietungen sowie den dadurch ausgefallenen Schulstunden wohl am meisten profitiert hat.

Am Ende dieses ambitionierten, kompetitiven, aber immer fairen Abistreichs gilt der Q 12 ein herzliches Dankeschön dafür, dass sie dem JEG-Lehrkörper die Chance gegeben hat, sich in Würde und Anstand blamieren zu dürfen.

Thum