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Autor: Chris Ziegler

Doppelschlag für mehr Medienkompetenz

Safer Internet Day „Keine Likes für Lügen“ und „Mach dein Handy nicht zur Waffe“

Gleich zwei themenverwandte Veranstaltungen konnten wir unseren Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe in diesem Schuljahr anbieten, um sich mit rechtlichen Grundlagen des Erstellens, Besitzens, Likens und Teilens von möglicherweise illegalen Bildern auseinanderzusetzen und sich einen allgemeinen Überblick über den sicheren Umgang mit Medien zu verschaffen.

So beehrte uns in diesem Schuljahr wieder Herr Dr. Geis von der Staatsanwaltschaft am Landgericht Aschaffenburg mit seinem Vortrag „Mach dein Handy nicht zur Waffe“, einer 2021 ins Leben gerufenen Kampagne des Bayerischen Staatsministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit dem bayerischen Kultusministerium und verschiedenen Lehrerverbänden (https://www.machdeinhandynichtzurwaffe.de/).
Bereitwillig gibt er über den vorgefertigten Vortrag hinaus den Schülerinnen und Schülern Einblicke in seine täglichen Erfahrungen mit jugendlichen Straftätern und bereichert seine Darstellung mit Beispielen aus seinem Arbeitsalltag. Rückfragen von Schülern sind dabei ausdrücklich willkommen.
Offensichtlich trifft die Kampagne nach wie vor den Nerv unserer Schülerinnen und Schüler und ist deshalb Teil des Medienführerscheins am JEG. Denn wann hat man schon mal die Gelegenheit einen echten Staatsanwalt zu befragen?

In eine ähnliche Richtung zielte die wenige Tage später stattfindende Onlineveranstaltung des „Safer Internet Day“ von klicksafe.de/sid zum Thema „Keine Likes für Lügen“, an der insgesamt 842 Schulen mit mehr als 30.000 Jugendlichen bundesweit teilnahmen.
Durch interaktive Mentimeter Abfragen, ausgelagerte Gruppenarbeiten innerhalb der Klassen, deren Ergebnisse in den Livestream gesendet werden konnten sowie die gemeinsame Erarbeitung einer Netiquette für die Reaktion auf Lügen und Fakes – sachlich, aber bestimmt und ohne Beleidigungen – wurden die Fachvorträge der Referenten aufgelockert und die Schülerinnen und Schüler blieben beim Thema. Auch das Erkennen von Deepfakes bei Fotos und Videos, insbesondere auf TikTok, wurde thematisiert und von vier wichtigen Regeln begleitet: 1. Hör auf dein Bauchgefühl, 2. Mach den Emotions-Check, 3. Achte auf Fehler, 4. Bleibe skeptisch, bevor du etwas teilst.
(nähere Infos unter: https://www.klicksafe.de/materialien-fuer-jugendliche/achtung-deepfakes)

Wenn Sie sich einen genaueren Einblick in den Tag und das Thema verschaffen wollen, dann finden Sie hier weitere Informationen https://www.klicksafe.de/news/impressionen-vom-safer-internet-day-2025
Ebenfalls als private Ergänzung und Vertiefung ließe sich das kostenlos über die Playstores herunterladbare Actionbound-Spiel „#cleanyournetwork – Bootcamp gegen rechtsextremen Hass und für Demokratie auf Social Media“ spielen, das den Jugendlichen zeigt, wie rechtsextreme Propaganda und demokratiegefährdende Desinformation aus dem Netz verschwinden kann.


Ingenbleek

Römer am JEG!

Spielenachmittag der Fachschaft Latein für die 5. Jahrgangsstufe

„Salvete, discipulae discipulique quintarum classium!“

Mit diesen Worten und dem schnell einstudierten Kanon „Quare dormis, o Iacobe“ begrüßte Raimund Trosbach, Fachleiter Latein am Julius-Echter-Gymnasium, zusammen mit der ganzen in die Toga gewandeten Fachschaft knapp 40 neugierige und wissbegierige Schülerinnen und Schüler der 5. Jahrgangsstufe zu einem römischen Bastel-, Spiele- und Infonachmittag, der am 20. Februar 2025 von 14 bis 16 Uhr am JEG stattfand. Auch Schulleiterin Petra Hein ließ es sich nicht nehmen, die Kinder zu begrüßen und ihnen für die anstehenden zwei Stunden viel Spaß zu wünschen.

Seit einigen Jahren existiert am Julius-Echter-Gymnasium die Tradition, dass die Fachschaft Latein für die jüngsten JEG-lerinnen und JEG-ler ein buntes Programm vorbereitet, bei dem die anwesenden Lateinlehrkräfte diesmal von drei Lateinschülerinnen der 10. Jahrgangsstufe tatkräftig unterstützt wurden: Ein ganz herzlicher Dank ergeht deshalb an Hannah Bauer, Ilayda Kamber und Amelie Wadle!

Im ersten Teil der Veranstaltung bastelten die Kinder eine römische Rundmühle, die sie dann samt der zugehörigen Spielsteine als praktisches, verschnürbares Ledersäckchen mit nach Hause nehmen konnten; danach standen römische Spiele (z.B. das Orca-Spiel, bei dem Nüsse geworfen wurden), ein Memory und Bewegungsspiele auf dem Programm. Außerdem bekamen die sichtlich beeindruckten Kinder im zweiten Teil Informationen aus erster Hand über das Leben der Römer in Germanien und am Limes (z.B. im Kastell Nemaninga) vom Kohortenpräfekt Lucius Petronius Florentinus persönlich präsentiert. Ganz herzlichen Dank an Herrn Joachim Oberle, Vorsitzender des JEG-Freundeskreises und 2. Vorsitzender des Geschichtsvereins Elsenfeld, dafür, dass er sich die Zeit genommen hat, den Schülerinnen und Schülern, die mucksmäuschenstill waren, die Welt der Römer nahezubringen! Herr Oberle erschien als „legionarius“ in voller Ausrüstung, erzählte den Kindern viel Wissenswertes zum Fach Latein, berichtete sozusagen aus erster Hand von der Varusschlacht und übte schon mal erste lateinische Deklinationsformen und Sätzchen mit den anwesenden Novizen ein. Zum Schluss gab es viel Beifall für einen überaus gelungenen Auftritt! Itaque magnam gratiam ei agimus!

Insgesamt eine rundum gelungene Veranstaltung, an der alle Beteiligten „magnum gaudium“ (großen Spaß) hatten!

Trosbach (im Namen der Fachschaft Latein am JEG Elsenfeld)

Großer Erfolg beim Regionalfinale von Jugend forscht

Das JEG kann sich über einen beeindruckenden Erfolg beim diesjährigen Regionalfinale von Jugend forscht freuen! Unsere talentierten Nachwuchsforscher konnten mit innovativen Projekten die Jury überzeugen und sich Spitzenplätze sichern.

🥇 1. Platz für Elisabeth Fischermann und Tom Kressbach
Mit ihrer Arbeit „Die sanfte Revolution in der Medizintechnik: eine essbare Batterie“ haben Elisabeth Fischermann und Tom Kressbach einen Meilenstein gesetzt. Ihnen gelang es, eine Batterie zu entwickeln, die geschluckt werden kann und in der nichtinvasiven Diagnostik eingesetzt werden könnte. Ihre Innovation ist erst die zweite essbare Batterie weltweit – und übertrifft mit einer 200- bis 500-fach höheren Kapazität sogar die bisher existierende Variante. Die Jury zeigte sich tief beeindruckt von dieser bahnbrechenden Entwicklung. Nun geht es für die beiden ins Landesfinale, das im April vom Unternehmen WIKA ausgerichtet wird. Wir drücken fest die Daumen!

🥈 2. Platz für Emma Fischermann und Samuel Bachmann
Auch unser zweites Forscherteam, Emma Fischermann und Samuel Bachmann, konnte mit ihrer Arbeit überzeugen. Ihr Projekt „Pflanzliche Abfälle aus der Küche als Schadstofffilter in der Abwasserreinigung“ untersuchte mit photometrischen Methoden, wie effektiv verschiedene pflanzliche Materialien giftige Stoffe aus dem Wasser herausfiltern können. Mit diesem spannenden und umweltrelevanten Forschungsansatz sicherten sie sich einen hervorragenden zweiten Platz in der Alterskategorie Jugend forscht Junior.

Wir sind unglaublich stolz auf unsere jungen Wissenschaftler und gratulieren herzlich zu diesem tollen Erfolg! 🎉Ein großer Dank gilt auch allen Sponsoren, die uns bei Jugend forscht unterstützen und vor allem auch Dr. Roland Full für die Betreuung der Arbeiten.

J. Giegerich

Hei fra Norge! Das JEG in Oslo

Am 07.02.2025 machten sich 17 Schülerinnen und Schüler des Julius-Echter-Gymnasiums in Elsenfeld mit ihren Lehrkräften Jan Wagner und Anke Zimmermann im Rahmen eines einwöchigen Schüleraustauschs auf den Weg in Norwegens Hauptstadt Oslo. Das Ziel war die norwegische Sportschule „Dønski videregående skole“, die mit der Bahn circa eine Dreiviertelstunde von Oslo entfernt liegt. Finanziell unterstützt wurde dieser Austausch vom Programm „Erasmus+“, welches der Förderung der allgemeinen und beruflichen Bildung dient und von der Europäischen Union initiiert wird.

Von Museum zu Museum

Wenn man ein anderes Land besucht, gehört es dazu, sich über dessen Geschichte und Kultur zu informieren. Deswegen besuchten die Schülerinnen und Schüler verschiedene interessante Museen: So ging es nicht nur in das Nationalmuseum von Oslo, sondern auch in mehrere Schifffahrts- und Expeditionsmuseen.

Neues Wissen konnten sie sich auch im norwegischen Volksmuseum und im Friedensnobelpreiszentrum aneignen. Ein Highlight für alle Kunstliebhaber war wohl der Besuch im Munch-Museum, in dem das berühmte Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch aus dem Jahr 1893 im Original zu bewundern ist.

Im sogenannten „Rosenschloss“ wurde man mit einem dunklen Kapitel in der Geschichte der deutsch-norwegischen Beziehungen konfrontiert; denn in diesem Museum sind Werke über die Besetzung durch die deutsche Wehrmacht und die Verfolgung norwegischer Juden während des Zweiten Weltkriegs ausgestellt.

Zu Fuß durch Oslo

Ein weiterer Teil des abwechslungsreichen Programms war eine zweistündige Stadttour durch Oslo. Dabei konnte die Schüler- und Lehrerschaft unter anderem lernen, dass die Osloer Oper aussieht wie ein Eisberg oder dass die mehrstöckige „Bibliothek Deichmann“ als „Weltbibliothek des Jahres 2021“ ausgezeichnet wurde. An bestimmten Stellen innerhalb der Stadt wurde auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs oder die einstmaligen Spannungen zwischen Norwegen und Schweden – zu dem Norwegen bis Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte – verwiesen. Eine willkommene Erweiterung des historischen Wissens der Gruppe vom JEG!

Spa, Spaß und Sport

Kulturelle und landschaftliche Highlights aus deutscher Sicht waren der gemeinsame Besuch einer Sauna – selbstverständlich in Bikini und Badehose – und die darauffolgende Abkühlung im Fjord von Oslo, aber auch Wanderungen im Schnee, sowohl im Hellen als auch im Dunkeln. Bei den Schneewanderungen konnten die Schülerinnen und Schüler die atemberaubende, weiß glitzernde Natur bestaunen und beim anschließenden Schlittenfahren und Stockbrotbacken Spaß haben. Für viele von ihnen bedeutete der Aufenthalt in Norwegen aber auch, zum ersten Mal auf Skiern zu stehen und einen Teil der olympischen Skisprungschanze in Holmenkollen zu besteigen.

Ein Schulalltag auf der „Dønski videregående skole“

Im Vergleich zum deutschen Schulsystem, das auf unterschiedlichen Leistungsstufen basiert, und in dem schon am Ende der vierten Klasse entschieden wird, auf welcher weiterführenden Schulart ein Kind seine schulische Karriere fortsetzt, beginnt der wahre Ernst des Schullebens in Norwegen erst nach der siebten Klasse.

Beim deutsch-norwegischen Schüleraustausch besuchten die Schülerinnen und Schüler die Schulart, die einem Gymnasium in Deutschland ähnelt. Folglich hielten sich die Jugendlichen hauptsächlich in den Klassenstufen 11 und 12 auf und hatten die Möglichkeit, den deutschen und norwegischen Unterricht miteinander zu vergleichen.

Täglich um 8:10 Uhr begann der Schultag mit zwei Stunden Sport, was für diese Sportschule üblich ist, um die norwegischen Schülerinnen und Schüler und deren Talente im Bereich des Sports zu fördern. Nach einer Pause ging es weiter mit Unterrichtsfächern wie Biologie oder Geographie, wobei die Themen den Unterrichtsinhalten des bayerischen Lehrplans der Oberstufe ähnelten. Nach circa sechs Stunden mit mehreren Pausen wurde der Unterricht im Gegensatz zu Deutschland nicht mit einem Erklingen der Schulglocke beendet, sondern die Schüler packten selbstständig fünf Minuten zuvor ihre Unterrichtsmaterialien zusammen – und das war‘s.

Neben dem Deutschunterricht, in dem die Austauschschülerinnen und -schüler aus Deutschland integriert wurden, um norwegischen Lernenden die deutsche Sprache näherzubringen, arbeiteten sie gemeinsam mit ihren Austauschpartnern in kleinen Gruppen an Projekten, die sie im Rahmen von „Erasmus+“ einreichen sollten. Dabei wurde der Fokus besonders auf kulturelle Unterschiede der beiden Nationen in den Bereichen Sport, Natur oder Kulinarik gelegt.

Um auch außerhalb der Schule das Gemeinschaftsgefühl zwischen den norwegischen und deutschen Schülerinnen und Schülern zu stärken, ging es zusammen auch mal auf die Bowlingbahn.

Der deutsch-norwegische Schüleraustausch war für alle Beteiligten ein unbeschreibliches Ereignis, das wegen der entstandenen Freundschaften und unvergesslichen Momente niemals in Vergessenheit geraten wird. Die Jugendlichen des JEG freuen sich schon darauf, ihre norwegischen Austauschpartner in etwa einem Monat in Deutschland willkommen heißen zu dürfen.

Leonie Krebser

Auf den Spuren des Judentums — Ein besonderer Tag in der Westend-Synagoge und im Museum Judengasse

In dieser Woche hatten unsere 9. Klasse auf einer Tagesexkursion nach Frankfurt die Gelegenheit, sich einen Tag lang intensiv mit dem jüdischen Glauben, seiner Geschichte und seinen Traditionen auseinanderzusetzen. Ein besonderes Highlight war dabei der Besuch der Westend-Synagoge in Frankfurt, einem der bedeutendsten jüdischen Gotteshäuser in Deutschland. 

Bereits beim Betreten der Synagoge wurde spürbar, dass dieser Ort nicht nur ein Gebäude, sondern ein lebendiges Denkmal jüdischer Kultur und Religion ist. Unsere Schüler erfuhren zunächst, dass die Synagoge, die 1910 eingeweiht wurde, trotz der Zerstörungen der Novemberpogrome 1938 und der schweren Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg erhalten blieb —  und so  für die Mitglieder der jüdischen Gemeinde, die unter ihrem Dach eine orthodoxe und eine liberale Ausrichtung beherbergt, ein Symbol für Überlebenskraft und Neubeginn darstellt. 

Im Inneren der Synagoge tauchten die Jugendlichen noch tiefer in die Welt des Judentums ein: die eindrucksvolle Kuppel und die kunstvollen Verzierungen, der Aron Hakodesch, der heilige Schrein, in dem die mit kunstvollen Mänteln geschmückten Tora-Rollen aufbewahrt werden, zogen sofort die Aufmerksamkeit auf sich. Auch die Bima, das Lesepult in der Mitte des Raumes, veranschaulichte die zentrale Bedeutung der Tora im jüdischen Gottesdienst. Die Jugendlichen lauschten aufmerksam als die jüdischen Vertreter der Synagogengemeinde von den eigenen religiösen Traditionen, den Festen und der Bedeutung des Gebets im Alltag erzählten und nutzten die Gelegenheit, viele Fragen zu stellen — sei es zu den Gebetsriemen (Tefillin), der Kippa oder der Bedeutung des Sabbats. Besonders interessant waren die Momente, als die Gruppe mehr über die kleinen Details erfuhren, die kaum aufgefallen wären — zum Beispiel die kleinen Bonbons, die in einem riesengroßen Kronleuchter festhingen – ein Überbleibsel der ausgelassenen Bar Mizwa Feier eines 12jährigen Jungen am vergangenen Wochenende. 

Neben dem Besuch der Synagoge führte der Weg auch ins Museum Judengasse. Hier wurde die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Frankfurt auf lebendige Weise erfahrbar. Die Ausgrabungen der ehemaligen Judengasse, die einst das Zentrum des jüdischen Lebens in der Stadt war, gaben den Schülerinnen und Schülern einen konkreten Einblick in das Alltagsleben früherer Jahrhunderte. Von rituellen Gegenständen wie dem Kiddusch-Becher, der Chanukkia und einem faszinierenden Besamimturm bis hin zu den Geschichten jüdischer Familien wurde deutlich, wie tief verwurzelt das jüdische Leben in Frankfurt ist — und welche Brüche und Neuanfänge diese Gemeinschaft geprägt haben. 

Der Tag war weit mehr als nur eine Exkursion. Er war eine Einladung, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen, andere Religionen und Kulturen nicht nur theoretisch zu behandeln, sondern mit allen Sinnen zu erleben und in einen echten Dialog zu treten. Es war natürlich spannend zu entdecken, wie viel Symbolik und Geschichte in einem einzigen Raum stecken – aber noch bedeutsamer zu spüren, wie wichtig Respekt, Offenheit und Empathie im Miteinander der Religionen sind. 

Walz