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Autor: Chris Ziegler

„Später Besuch“: Szenische Lesung mit Bernhard Setzwein am JEG

An das Ende des Zweiten Weltkriegs am 8. Mai vor genau 80 Jahren wurde am Julius-Echter-Gymnasium in besonderer Weise erinnert. Am Vormittag kamen der bekannte Autor Bernhard Setzwein und der Kulturjournalist Stefan Voit an die Schule, um vor den Schülerinnen und Schülern der 11. Jahrgangsstufe Setzweins Stück „Später Besuch. Dietrich Bonhoeffer redivivus“ in einer szenischen Lesung aufzuführen.

Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg von den Nazis hingerichtet. Seinem Tod vorausgegangen waren chaotische Tage, in denen er von Berlin aus mit anderen Häftlingen auf einen Gefangenentransport geschickt worden war. Unter ihnen der spätere CSU-Mitbegründer Josef Müller, genannt „Ochsensepp“. Diese Konstellation greift Setzwein in seinem Theaterstück auf und verlagert die Handlung auf zwei Zeitebenen: In der einen erscheint Bonhoeffer im Herbst 1945 als Geist nachts bei Josef Müller. Im Dialog werden dann in einer zweiten Ebene die dramatischen Ereignisse rund um Bonhoeffers Hinrichtung gegenwärtig.

Keine leichte Kost, die den Schülerinnen und Schülern des JEG da geboten wurde! Doch Setzwein gelingt es, sie mit minimalistischen Mitteln 80 Jahre in der Zeit zurückreisen zu lassen. Zwei kleine Tische, ein Plakat und eine kleine Spieluhr – und dazu die eindrücklich-sonore Stimme Setzweins im Zwiegespräch mit Voit, der glaubwürdig in die Rolle des Ochsensepp schlüpft, – mehr braucht es nicht, um das Grauen der NS-Diktatur und die Selbstzweifel des Widerstandskämpfers Bonhoeffer miterlebbar zu machen.

In seinem Stück geht es Setzwein auch darum, am Beispiel des protestantischen Pastors Fragen von überzeitlich-ethischer Relevanz zu verhandeln, etwa dem Verhalten in einer Diktatur oder wie man in einer unmoralischen Welt moralisch bleiben kann. Ganz aktuell auch das Thema (Wieder) Bewaffnung: 1945 wollten viele Deutsche keine Armee mehr, und heute entzweit die Aufrüstung der Bundeswehr die Gesellschaft.

Setzweins „Später Besuch“ war also für die Schüler in vielerlei Hinsicht ein historisches Lehrstück und bestens geeignet, die Erinnerung an den 8. Mai 1945 wach zu halten.

Thum

JEG Mädchen sind unterfränkischer Handballmeister

Mit reichlich Verspätung, verursacht durch eine Vollsperrung auf der Autobahn, reiste unsere Handballmannschaft der Handball WK II zum Turnier der Wettkampfklasse 2 nach Kitzingen an. Dank des verständnisvollen Turnierleiters, der das erste Halbfinale vorgezogen hatte, konnte unser Team trotz der schwierigen Anreise noch rechtzeitig ins Geschehen eingreifen.

Im Halbfinale gegen die Gastgeber aus Kitzingen machte sich die verkürzte Aufwärmzeit zunächst bemerkbar. Die Elsenfelder kamen zunächst schwer in Tritt und gerieten früh mit 0:3 in Rückstand. Trotz guter Chancen verhinderten Übertreten und Pfostentreffer zunächst eigene Torerfolge. Doch mit zunehmender Spieldauer stabilisierte sich die Defensive und das Team kämpfte sich eindrucksvoll zurück. Durch konsequente Abwehrarbeit und gut herausgespielte Abschlüsse drehten die motivierten Elsenfelderinnen das Spiel und zogen mit einem verdienten 14:10-Sieg ins Finale ein.

Auch im Endspiel gegen Lohr gerieten die Elsenfelder zunächst ins Hintertreffen und lagen im Verlauf der 1. Halbzeit mit drei Toren zurück. Eine taktische Umstellung in der Defensive brachte jedoch die Wende. Von da an kontrollierten die JEG Mädels das Spielgeschehen, zeigten eine starke Teamleistung und sicherten sich letztlich mit einem 23:18-Erfolg den Titel des Unterfränkischen Meisters.

Gehring

Technik trifft Kreativität – Hackdays am Julius-Echter-Gymnasium

Drei Tage lang verwandelte sich das Julius-Echter-Gymnasium in ein lebendiges Zukunftslabor. Statt Mathe, Deutsch und Englisch stand diesmal Tüfteln, Programmieren und Präsentieren auf dem Stundenplan. Bei den sogenannten Hackdays hatten 30 Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, ihre Schule aktiv mitzugestalten – und das mit erstaunlicher technischer Raffinesse.

Die Idee hinter den Hackdays ist ebenso simpel wie genial: Jugendliche entwickeln in kleinen Teams kreative Lösungsansätze für Herausforderungen im Schulalltag und setzen diese mit digitalen und technischen Mitteln in greifbare Prototypen um. Unterstützt wurden sie dabei von engagierten Mentorinnen und Mentoren, die ihr Wissen aus IT, Design und Ingenieurwesen einbrachten.

Ideen, die den Schulalltag smarter machen

Neun Projekte sind in den drei intensiven Tagen entstanden – jedes einzelne mit dem Potenzial, echten Mehrwert für den Schulalltag zu schaffen. So etwa ein digitaler Parkplatzfinder, der den morgendlichen Stress auf dem Schulparkplatz minimieren soll. Ein Team hat einen alten, ausrangierten 3D-Drucker in eine funktionstüchtige 3D-Fräse umgewandelt. Durch geschicktes Upcycling entstand aus vermeintlichem Elektroschrott ein nützliches neues Werkzeug – ein Paradebeispiel für nachhaltige Technikbegeisterung. Auch futuristische Ideen fanden ihren Weg in die Praxis: ein „AIR-Flow-System“, das mithilfe intelligenter Sensorik Stühle nach individuellem Bedarf beheizen oder kühlen kann – Komfort auf Knopfdruck. Neben dem Lötkolben kamen auch 3D-Drucker und Softwaretools zum Einsatz. Die Schülerinnen und Schüler nutzten dabei erstmals auch den neuen Makerspace, der derzeit am JEG entsteht – ein moderner Kreativraum, der Technik, Handwerk und digitale Innovation unter einem Dach vereint. Eine perfekte Umgebung, um Ideen Realität werden zu lassen. Zum krönenden Abschluss präsentierten die Teams ihre Projekte in einer professionell gestalteten Abschlussveranstaltung. Die drei Tage haben nicht nur technische Lösungen hervorgebracht, sondern auch Mut gemacht, Neues zu denken und zu gestalten.

Mehr als Technik – ein Blick in die Zukunft

Die Hackdays waren aber mehr als nur ein Spielplatz für Technikbegeisterte. Sie zeigten eindrucksvoll, wie man junge Menschen für Wissenschaft, Technologie und Unternehmertum begeistern kann. Dafür sorgte auch Kevin Geis vom Venture Lab, der in einem inspirierenden Impulsvortrag das Thema „Gründen“ greifbar und motivierend vermittelte. Seine Botschaft: Jede große Idee beginnt mit einem ersten mutigen Schritt – oder einem Prototypen.

Ein starkes Netzwerk im Hintergrund

Ein herzliches Dankeschön gilt dem Projekt Make Your School, das gemeinsam mit Wissenschaft im Dialog die Hackdays möglich machte. Ohne die Expertise und die Geduld der zahlreichen Mentorinnen und Mentoren wären die drei Tage kaum so produktiv, lebendig und lehrreich verlaufen.

Jörg Giegerich

Exkursion der 8. Jahrgangsstufe nach Frankfurt: Auf den Spuren der deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung

Ende März 2025 begab sich die gesamte 8. Jahrgangsstufe im Rahmen des Geschichtsunterrichts und der Verfassungsviertelstunde auf eine Exkursion nach Frankfurt. Ziel der Exkursion war es, die bedeutenden historischen Stätten zu besuchen, die eng mit der deutschen Einheits- und Freiheitsbewegung verbunden sind.

Frankfurt am Main spielt eine zentrale Rolle in der deutschen Geschichte. Die Stadt war nicht nur ein wichtiges Handelszentrum, sondern auch Schauplatz entscheidender politischer Ereignisse. Die Schülerinnen und Schüler besuchten unter anderem die Paulskirche, die als Wiege der deutschen Demokratie gilt, da hier 1848 die erste Nationalversammlung stattfand, die sich mit der Schaffung einer einheitlichen deutschen Verfassung beschäftigte.

Die Paulskirchenverfassung, die aus diesen Debatten hervorging, war ein bedeutender Schritt hin zur Demokratie in Deutschland. Sie legte grundlegende Prinzipien wie die Volkssouveränität, die Gewaltenteilung und die Menschenrechte fest. Diese Ideen sind bis heute von großer Relevanz und finden sich in unserem heutigen Grundgesetz wieder. Die Jugendlichen erfuhren insbesondere, wie die Kämpfe und Errungenschaften der damaligen Zeit die Grundlage für die demokratischen Strukturen geschaffen haben, die wir heute schätzen.

Auf diese Weise konnten die Schülerinnen und Schüler Geschichte hautnah erleben und ein tieferes Verständnis für die Entwicklung unserer Demokratie gewinnen.

Voß