Erstsemesterfeeling am Campus
Die Q11 des Julius-Echter-Gymnasiums an der TH Aschaffenburg
„Schlafmangel, Stress, Lernen, Depression, kein Geld“ – diese Ängste verbinden die Schüler*innen der Q11 mit einem Studium, was die spontane Umfrage in der einführenden Veranstaltung des „Campustages“ am 20. April 2023 an der Technischen Hochschule Aschaffenburg zeigt. Wo bleiben hier „Kreativität, Selbstverwirklichung, Spaß am Lernen“?
Herr Professor Meißner und Frau Hartmann als Organisatorin sowie die Studierende Frau Fiala und Herr Kraus, der nach seinem Studium an der Hochschule geblieben ist, um hier zu arbeiten, heißen die Q11 herzlich willkommen. Sie informieren über den Ablauf eines Studiums, betonen aber auch, dass die Wahl eigener Interessen entscheidend ist, denn alternativ zu einem Studium sei auch eine Berufsausbildung keinesfalls verkehrt. Das Besondere am Hochschulstudium ist allerdings laut Frau Hartmann „das Nahbare, das Familiäre“, das hier im Vordergrund steht. Im Gespräch während des Vortrags versuchen die Hochschulvertreter*innen Ängste zu nehmen und Lust auf ein Studium zu wecken. „Man lernt sich selbst noch einmal kennen“ während des Studiums, berichtet Frau Fiala, die im vierten Semester studiert und Herr Kraus hat zunächst gedacht, dass er „als Vertriebsingenieur dann mal Waschmaschinen verkaufen würde“, was sich so gar nicht bestätigt hat, denn erst während des Studiums eröffnen sich die verschiedensten Berufsfelder, die persönliche Wege weisen. Wertvolle Tipps, z.B. das Einsehen von Studienverlaufsplänen auf den Homepages der Hochschulen und Universitäten oder die Gewichtung bestimmter Fächer im Studium durch die ECTS (Credit Points), geben sie den Schüler*innen mit auf den Weg, der im Anschluss der Veranstaltung über den Campus der Hochschule führt, den alle sehr modern und überschaubar finden.
Vorlesungen gehören zum Studentenalltag und Professor Hirdina liest zum Thema „Geld ist nicht alles – oder doch?“ Aber Lesen trifft es nicht, denn er agiert durchgängig mit seinem Publikum, erklärt ausführlich und beantwortet Fragen in alle Richtungen: Was ist Geld eigentlich? Wie kommt es aktuell zum Zusammenbruch von Banken? Warum kann es Negativzinsen geben? In neunzig Minuten verschafft er so den Schüler*innen einen Eindruck vom Vorlesungsalltag, der definitiv nicht langweilig ist, sondern lebendig und gewinnbringend mit Einblicken in die vielfältigsten aktuellen Themen – auch wenn es vordergründig „nur“ ums Geld geht.
Nach dem Mittagessen, zu dem alle in die Mensa der TH eingeladen worden sind, ist nun Eigentätigkeit in den verschiedensten Laboren von Solarenergie über Konstruieren mit CATIA V5 bis hin zur Messung von Schwingungen angesagt. Das Schöne am Labor Werkstoffprüfung ist, dass man hier Dinge kaputtmachen darf! Neben dem Spaß bei der Herausforderung innerhalb von 15 Sekunden dem Kühlschrank ein auf -70° gekühltes Prüfstück zu entnehmen und dieses in die Maschine einzuspannen, um es schlussendlich mit modernster Messtechnik zu prüfen (oder eben kaputt zu machen), lernt man hier so ganz nebenbei physikalische Eigenschaften von Werkstoffen kennen. Ahhs und Ohhs gibt es beim Animieren der 3D-Katze, von einer Schülerin liebevoll „Katzi“ genannt, wenn Armausschnitte per Klick plötzlich rund werden oder die Kombination aus R- und S-Taste Ausschnitte verkleinert. Laborarbeit kann unglaublich interessant sein und Spaß machen! Sogar so viel, dass die Gruppe, die mit dem Raspberry Pi experimentiert, das Ende der Veranstaltung vergisst.
Niemand schaut also auf die Uhr, die Zeit vergeht viel zu schnell und schon ist der erste Campustag des Julius-Echter-Gymnasiums vorbei. Die begeisterte Q11 bedankt sich ganz herzlich bei der Hochschule für diese mit viel Aufwand vorbereitete, rundum gelungene Veranstaltung und wünscht ihrem Folgejahrgang, dass der Campustag eine Fortsetzung im nächsten Schuljahr findet!
A. Schneider