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Autor: Chris Ziegler

5. Klasse: Burg Rothenfels

Das bereits nach einigen Schulwochen anstehende Highlight für unsere 5. Klassen stellt der dreitägige Schullandheimaufenthalt im Oktober dar.

Hier können sich die neuen Schülerinnen und Schüler untereinander kennenlernen, Freundschaften schließen und im tollen Ambiente der Burg Rothenfels vielfältige neue Erfahrungen als Klassengemeinschaft sammeln. Mit großem Aufwand und kreativen Planungen bereiten unsere engagierten Tutorinnen und Tutoren die Fahrt bereits schon ab Mai des vorherigen Schuljahres vor, um unseren neuen JEGlern ein pädagogisch durchdachtes und erlebnisreiches Programm bieten zu können, an welches sich die Klassen gerne bis weit in die Oberstufe zurückerinnern.

Walz

Berufsorientierung für die 9. Klassen im Fach W/R

„Was willst du werden, wenn du mal groß bist?“ Mit dieser Frage sehen sich Schülerinnen und Schüler meist ungern konfrontiert. Denn im Schutzraum Schule lässt sich der Ernst des Lebens trefflich ausblenden. Was liegt da näher, als das Leben in den Unterricht zu holen? So geschehen am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld. Dort besuchten an vier Terminen im Februar und März 2022 sieben Absolventinnen und Absolventen des JEGs die 9. Jahrgangsstufe im Rahmen des Fachs Wirtschaft und Recht. Organisiert wurde die Veranstaltung von Lehrerin Ute Vogel als Teil des Projekts „Talente aus dem JEG“ anlässlich des 50jährigen Schuljubiläums.

Die Herausforderungen am Übergang vom Gymnasium in den Beruf sind aktuell größer denn je. Auf der einen Seite steht die Vielfalt an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten, auf der anderen Seite stehen junge Menschen mit ihren jeweiligen Talenten und Vorlieben. Beides muss miteinander abgeglichen und möglichst in Einklang gebracht werden. Dieser Abgleich erfolgt in einem mehrjährigen Prozess, beginnend ab Jahrgangsstufe 9, im Rahmen eines im Lehrplan verankerten Moduls zur beruflichen Orientierung. In einer ersten Phase sollen die Schülerinnen und Schüler sich ihrer eigenen Neigungen und Fähigkeiten bewusst werden und mit den Möglichkeiten der Berufswelt vergleichen. Dabei lernen sie, unterschiedliche Informations- und Beratungsangebote zielgerichtet auszuwerten. In einer eher praxisorientieren zweiten Phase des Moduls stehen ein Bewerbungstraining sowie die Durchführung eines Einstellungstests auf dem Programm.

Zum Abschluss des Moduls konnten sieben ehemalige Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Projekts „Talente aus dem JEG“ dafür gewonnen werden, über ihren eigene Berufs- und Studienwahlprozess zu berichten. Live oder über die schuleigene Videoplattform besuchten sie ihre „alte“ Schule, um den Unterricht für die Neuntklässler mit interessanten Präsentationen über ihre eigenen Studiengänge zu bereichern.

Leon Schreiber wollte in der neunten Klasse noch Philosoph werden und war sich sicher, dass er nie etwas studieren würde, wofür man Mathe braucht. Heute studiert er nach einer Ausbildung zum Fachinformatiker Medieninformatik in Berlin. Beeindruckend war auch der Vortrag von Bastian Jung, der mit dem TV Großwallstadt als Arbeitgeber dual studiert und damit hautnah für und mit der ersten Handball-Mannschaft des TVG arbeitet. Schülernah informierte Steffi Leikam, die bereits kurz vor ihrem Staatsexamen steht, über das Medizinstudium und räumte mit einigen gängigen Vorurteilen bezüglich ihres Studiengangs auf. Ebenfalls kurz vor dem ersten Staatsexamen steht Konstantin Hirdina, allerdings nicht in Medizin, sondern in Jura. Er studiert in München und absolvierte ein Auslandsjahr in Frankreich. Einen außergewöhnlichen und sehr abwechslungsreichen Weg stellte Ann-Sophie Stripp vor, die ein duales Studium im gehobenen auswärtigen Dienst im Bundesaußenministerium absolviert. Noch ganz am Anfang ihres Studiums in Hamburg steht Dara Stahl, wo sie den Studiengang Sozialökonomie gewählt hat.

Auch Christine Löbel, als Berufs- und Studienberaterin vom BiZ Aschaffenburg ebenfalls beim Modul Berufsorientierung dabei, war vom Besuch der ehemaligen JEGler ganz angetan. Spontan regte sie an, dieses Konzept in den nächsten Jahren fortzuführen. Wird gemacht!

Thum/Vogel

O Canada! – Mehr als nur ein einmaliges Erlebnis

Der Kanadaaustausch im Frühjahr 2020, von dem eine zwölfköpfige Schülergruppe gerade noch am Samstag vor den flächendeckenden Schulschließungen im März zurückkam, war erstmal die letzte internationale Begegnung, die in Präsenz stattfinden und durchgeführt werden konnte. Auch der Gegenbesuch der kanadischen Schülergruppe in Elsenfeld musste nach mehreren Versuchen schweren Herzens endgültig abgesagt werden. 

Dennoch hat nun der März 2022 gezeigt, dass die Schülerinnen und Schüler von diesem Austausch mehr als nur wundervolle Erinnerungen und Fotos mitgebracht haben, sondern auch langanhaltende Freundschaften entstanden sind.

Fast auf den Tag genau zwei Jahre nach dem ersten Trip in die verschneiten Rocky Mountains hat sich die Hälfte der damals beteiligten deutschen Schülerinnen und Schüler, die inzwischen alle bereits ihr Abitur abgelegt haben, zu einem Wochenenden in den verschneiten Alpen aufgemacht um wieder etwas Kanada-Feeling und Schnee unter den Skiern zu haben. Der Einladung für ein paar Abfahrten dazuzustoßen sind die beiden Begleitlehrkräfte Herr Gehring und Frau Wulff gerne nachgekommen. Wenn von den ehemaligen JEGlern dafür sogar extra Urlaub beantrag wird und Anreisen aus Dortmund, Hamburg und Berlin in Kauf genommen werden – wer kann da schon „Nein“ sagen?

Eine weitere Begegnung, die zeigt, dass ein Austausch mehr als nur ein einmaliges Erlebnis ist, war der privat organisierte Gegenbesuch einer kleinen aber feinen „Delegation“ aus Kanada. Zwei kanadische Schülerinnen haben, sobald es wieder möglich wurde, ihr beiden deutschen Austauschpartnerinnen besucht und bei dieser Gelegenheit auch dem JEG den ersten internationalen Besuch nach über zwei Jahren beschert. Mit viel guter Laune, interessanten Geschichten und einer Präsentation über ihr Heimatland im Gepäck haben sie an diesem Tag für mehreren Unterstufenklassen den Englischunterricht zu einem echten Highlight werden und Reisefieber und Fernweh endlich wieder in die Klassenzimmer einziehen lassen.

Auszeichnung des Julius-Echter-Gymnasiums als Partnerschule der TH Aschaffenburg

Im prächtigen Ambiente des historischen Hocksaals fand am 16. März die Auszeichnung des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld als Partnerschule der TH Aschaffenburg statt. Man kann den Ort der Veranstaltung durchaus symbolisch interpretieren: Denn das einstige Offizierskasino des Jägerregiments wird nun von der Technischen Hochschule genutzt, Wissen ist an die Stelle militärischen Gepräges getreten. Angesichts des Krieges in der Ukraine ein aktueller Verweis auf Bildung als Schlüssel zur Zukunft.

„Bildungschancen in der Region sind Zukunftschancen für die Region“, hob Prof. Dr.-Ing. Martin Meißner, Prodekan der Fakultät Ingenieurwissenschaften, zu Beginn seiner Begrüßungsansprache hervor. Viele Schülerinnen und Schüler stünden der unübersehbaren Menge an Studienangeboten und -orten ziemlich ratlos gegenüber. Deshalb ist es wichtig, bereits während der Schulzeit über attraktive Angebote zu informieren, so Meißner, der das Projekt „Schulkontakte“ leitet. Deswegen hat die TH Aschaffenburg über 60 Module zur Zusammenarbeit mit weiterführenden Schulen konzipiert. In diesen sogenannten Erlebnisbausteinen werden Schülerinnen und Schüler auf vielfältige Weise bei der Berufsorientierung und Wahl des passenden Studiengangs unterstützt. Für fast jedes Interessensgebiet ist etwas dabei. Viele Schülerinnen und Schüler des Julius-Echter-Gymnasiums haben in den vergangenen Jahren bereits die Technische Hochschule kennengelernt, um sich beispielsweise durch den Besuch von Vorlesungen über das Studienangebot zu informieren und auszuprobieren, was zu ihnen passen könnte. Diese erfolgreiche Kooperation soll nun weiter ausgebaut werden. „Heute beginnt etwas ganz Starkes“, so Prof. Meißner.

Den Gedanken des Ausprobierens griff TH-Präsidentin Prof. Dr. Eva-Maria Beck-Meuth in ihrem Grußwort auf: Schülerinnen und Schüler sollten ausprobieren, wo sie glücklich werden und mit den Erlebnisbausteinen ihren Horizont erweitern. Appetit machen, auf Ideen bringen, dafür sei das Kooperationsprogramm genau richtig. Schule wie TH träfen sich in dem Bemühen, Übergänge erfolgreich zu gestalten. Sie freue sich, dass JEG dabei als Partnerschule begrüßen zu können. Gerade im MINT-Bereich sieht Eva-Maria Beck-Meuth eine Stärke des bayerischen Untermains. Das beweist auch die Tatsache, dass seit vielen Jahren Schülergruppen des JEGs im Rahmen des SANTO-Projekts, der Schüler-Akademie für Naturwissenschaften und Technik in der Oberstufe, die TH Aschaffenburg besuchen.

Petra Hein, Schulleiterin am JEG, bedankte sich für die Wertschätzung seitens der Technischen Hochschule. Die Kooperation sei eine besondere Ehre. Mit Blick auf das 50jährige Schuljubiläum betonte sie den Stellenwert von Bildung, schließlich verdanke das JEG, mit nunmehr 850 Schülern des größte Gymnasium des Landkreises Miltenberg, seine Existenz der damaligen Expansion im Bildungsbereich. Neben dem sozialwissenschaftlichen Zweig zeichnet die Einführungsklasse das JEG besonders aus. Über lange Jahre habe man Erfahrungen beim intensiven Begleiten der Absolventinnen und Absolventen der Realschule beim Übergang zur gymnasialen Bildung gesammelt. Diese Schülerinnen und Schüler stellten laut Petra Hein eine besondere Zielgruppe für die Schnupperangebote der TH Aschaffenburg dar. Als drittes Standbein des JEGs hob sie den MINT-Bereich hervor, in dem mit viel Engagement und Herzblut zahlreiche Projekte realisiert worden sind, die den unterschiedlichen Begabungen der Schülerinnen und Schüler gerecht werden. Die vielfältigen Module der beruflichen Orientierung sind für das JEG aus diesen Gründen genau richtig, weswegen sich Schulleiterin Hein auf eine weitere erfolgreiche Kooperation mit der TH Aschaffenburg freut.

Diese Kooperation wurde mit der feierlichen Überreichung einer Urkunde durch die TH-Präsidentin besiegelt.