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Autor: Chris Ziegler

Vorlesewettbewerb am Julius-Echter-Gymnasium

Von Gefangenen, Computerspielen und Schweinen

Der britische Fantasy-Autor Terry Pratchett (1948-2015) ist für seinen humorvollen Blick auf die Welt bekannt. In seinen Büchern kommen Abenteuer nicht zu kurz und über diese äußerte er sich wie folgt: „Abenteuer! Die Leute reden davon, als sei es etwas Erstrebenswertes, doch in Wirklichkeit ist es ein Synonym für schlechtes Essen, wenig Schlaf und sonderbare Personen, die ständig versuchen, einem spitze Dinge in den Leib zu stecken.“
Und Abenteuern widmeten sich auch die Protagonist*innen der Bücher, die es ins Finale des JEG-Vorlesewettbewerbs am 6.12.2021 geschafft hatten: Lily Kraske (6A) ging mit „Harry Potter und der Gefangene von Askaban“ ins Gefängnis, Finn Marquart (6B) begleitete in „Galactic Gamers – Der Quantenkristall“ den Protagonisten auf einen anderen Planeten, Linus Rothermich (6C) verlieh dem Sams in der Schule eine Stimme und Rosa Hegmann (6D) ließ ein Vater-Tochter-Gespräch mit den wohl typischen Problemen aus „Emma und das vergessene Buch“ präsent werden. Danach durften alle Teilnehmer*innen „Rennschwein Rudi Rüssel“ auf der Suche nach einem neuen Zuhause begleiten.
In einem spannenden und knappen Finale konnte sich Lily Kraske durchsetzen und erhielt einen Buchgutschein, alle anderen Teilnehmer*innen bekamen neben den Urkunden als Klassensieger*in ebenfalls einen fair gehandelten Schokonikolaus in Anwesenheit von Schulleiterin OStDin Petra Hein überreicht.
Vielen Dank an alle Teilnehmer*innen für ihre Bereitschaft, auch in den schwierigen Pandemiezeiten ihre Begeisterung für das Lesen hochzuhalten! Denn Terry Pratchett sagte: „Die Menschen machen das Leben so interessant. Sie haben es geschafft in einem Universum voller Wunder die Langeweile zu erfinden.“ Dieser Langeweile kann man aber trotz aller oben genannten Unannehmlichkeiten am besten durch ein Abenteuer in einem guten Buch entkommen…

Kneisel

Auszeichnung als „MINT-freundliche Schule“ und „Digitale Schule“

In der vergangenen Woche zeichnete die Bildungsinitiative „MINT Zukunft schaffen“ das Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld erneut als „MINT-freundliche Schule“ und „Digitale Schule“, aus, zwei Titel, welche die Schule bereits wiederholt innehatte und nun für drei weitere Jahre führen darf. Dem regelmäßigen Leser dürfte nicht entgangen sein, dass sich die Schulfamilie des JEG in letzter Zeit über viele verschiedene Preise und Auszeichnungen freuen durfte: Genannt seien etwa „Umweltschule in Europa“, „Gute, gesunde Schule Bayern“, „Fairtrade Schule“ und „Inklusionsschule“. Alle Auszeichnungen lassen sich den Bereichen digitale Praxis, Umweltschutz, Nachhaltigkeit und soziales Miteinander zurechnen und ergänzen sich gegenseitig; ein ganzheitlicher Ansatz also, bei dem die Schülerinnen und Schüler für die aktuellen Herausforderungen sensibilisiert werden.
Wie das funktioniert, kann man an den beiden Projekten, mit welchen sich das JEG für die Auszeichnung als MINT-freundliche bzw. Digitale Schule beworben hat, gut erkennen.
Bei dem Hackdays-Projekt von „Make Your School“, einer Initiative der Organisation Wissenschaft im Dialog (WiD), handelt es sich um deutschlandweite Veranstaltungen, bei denen sich Schülerteams überlegen, wie sie ihre Schule mithilfe digitaler und technischer Lösungen bereichern können. Bei den letzten beiden Veranstaltungen 2019 und 2021 waren Schülerteams des JEG mit dabei. Mit viel Begeisterung wurde konstruiert, gebohrt und programmiert. Ein digitales Bezahlsystem für die Mensa, ein Putzroboter und eine Sensorik zum Erfassen des „Toten Winkels“ beim Fahrradfahren sind nur einige Beispiele für den Erfindungsreichtum der Schülerinnen und Schüler.
Im Rahmen des zweiten Projekts „GO PRESENT – von Schülern lernen“ beschäftigt sich eine Schülergruppe damit, anschauliche und adressatenbezogene Präsentationen im Bereich der MINT-Fächer zu gestalten, und das sehr erfolgreich: Hervorgegangen aus dem Wahlkurs „Jugend präsentiert“ war das Team rund um Lehrer Jörg Giegerich seit 2015 immer im Bundesfinale vertreten, zweimal sogar als Gewinner! Um ihr Wissen weiterzugeben, wurde extra eine Schülerfirma gegründet. Das Portfolio der angebotenen Dienstleistungen ist so vielseitig wie interessant: Für die kommunale Abfallwirtschaft des Landratsamts Miltenberg hat GO PRESENT etwa eine Umweltkampagne zur Müllvermeidung lanciert. Heraus kamen vier Plakate, die im ganzen Landkreis zu sehen sind.
Wer stillsteht, fällt zurück. Deswegen laufen im Schülerteam die Vorbereitungen zu neuen Aktionen, darunter eine Fortbildung für die deutsche Schule in Madrid.
Nur dank externer Partner lässt sich die breite Palette hochkarätiger Angebote im MINT-Bereich realisieren. So wären die großen Erfolge der letzten Jahre bei „Jugend forscht“ ohne die Unterstützung durch Dr. Roland Full nicht möglich gewesen. Und mit der Firma „agilimo Consulting“ arbeitet das JEG im Bereich des digitalisierten Lehrens und Lernens seit Jahren erfolgreich zusammen.

Thum

Physik im Advent

Jetzt wird`s naturwissenschaftlich

An der Aktion „Physik im Advent“, die von der der Georg-Universität Göttingen ausgerichtet wird, nehmen mehr als 40 000 Schülerinnen und Schüler aus aller Welt teil und führen die in Kurzvideos beschriebenen Versuche durch, Diese Aktion findet nun zum dritten Mal auch am JEG statt.
Seit dem ersten Dezember treffen sich interessierte Schülerinnen und Schüler zur ersten Pause im Physiksaal, um gemeinsam diese Versuche durchzuführen. An jedem Adventstag gibt es ein neues interessantes, aber einfach durchzuführendes Experiment, dessen Ausgang die Jungforscherinnen und Jungforscher allergings selbst herausfinden müssen, um dann die richtige Antwort auf der Homepage „Physik im Advent“ ankreuzen zu können. 
Kurios mutet bisweilen die Liste der Gegenstände an, die man zu den Versuchen  parat haben muss. Da ist zum Beispiel von Cocktailtomaten und  Mehl die Rede oder von Multivitamintabletten und sogar „von durch Anrauung erzeugtem Milchglas“. Sieht man dann das Video zum Versuch, wird schnell klar wie die Gegenstände einzusetzen sind.
Dass die Schülerinnen und Schüler dabei viel Spaß haben, kann man den Fotos entnehmen. Auch Schulleiterin Petra Hein ließ es sich nicht nehmen, den Experimentatoren bei ihren Versuchen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und sie bei der Findung der richtigen Antwort zu unterstützen. 

Schlosser

Lesung Tobias Krejtschi (2021)

„Die Brück´ am Tay“ von Theodor Fontane: Ein Blick hinter die Kulissen der Illustrationen: 


Online-Lesung des Kinder- und Jugendbuchillustrators Tobias Krejtschi für die siebten Klassen des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld

„When shall we three meet again?“ Das ist nicht nur das weltbekannte Zitat der drei bösen Hexen aus William Shakespeares Werk Macbeth, sondern auch Inspiration des deutschen Schriftstellers Theodor Fontanes für die Ballade „Die Brück´ am Tay“. Im Mittelpunk seines Werkes steht das verheerende Zugunglück mit 75 Todesopfern, das sich am 28 September 1879 in Schottland ereignete und als „Tay Bridge Disaster“ bekannt ist.
Tobias Krejtschi, renommierter und vielfach ausgezeichneter Kinder- und Jugendbuchillustrator, entwarf die Zeichnungen zu Fontanes Ballade. In einer Online-Vorlesung am Donnerstag, den 28.01.2021, gewährte er den Schülerinnen und Schülern der 7. Jahrgangsstufe des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld einen spannenden Blick hinter die Kulissen. Während seines Vortrags beantwortete er Fragen rund um seinen Beruf als Illustrator und sein Privatleben. 
Im Nachfolgenden sind einige Antworten von Tobias Krejtschi auf die Fragen der Schülerinnen und Schüler: 

Schüler: Herr Krejtschi, haben Sie als Kind viel gelesen?
Tobias Krejtschi: Ja, das habe ich. Der Hang und das große Interesse am Buch kamen hauptsächlich daher, dass meine Tante von Beruf Bibliothekarin war und mir meine Oma als kleines Kind immer sehr viel vorgelesen hat.

S.: Und wie sah es in der Schule aus: Waren Sie gut in Deutsch? 
TK: Geht so. Ich war ein typischer Dreier-Schüler (lacht).

S.: Um auf das Thema der Vorlesung zurück zu kommen – Was mögen Sie besonders an Balladen?
TK: Eine Ballade ist für mich immer eine spannungsgeladene Geschichte. Meist spielt sie in der Vergangenheit und dementsprechend beschäftige ich mich auch häufig mit historischen Ereignissen. Diese Recherche ist ein wichtiger Teil meines Berufes und es macht mir sehr viel Spaß.

S.: Wie und wo finden Sie am Besten Anreize für neue Ideen?
TK: Viele meiner Bücher sind durch das Reisen inspiriert; ich binde Erlebnisse, die ich währenddessen gemacht habe, in die Geschichten ein. Ein Beispiel ist „Wie der Kiwi seine Flügel verlor“, was einer alten Sage aus Neuseeland entstammt.

S.: Wie lange dauert es dann im Schnitt, bis ein Buch komplett fertig illustriert und bereit zum Verkauf ist?
TK: Meistens zwei bis drei Monate (…); das ist die Zeit, die mir der Verlag gibt.

S.: Was ist Ihr momentanes Lieblingsbuch und gibt es Autoren, die Sie häufiger lesen?
TK: Ich lese vieles, da kann ich mich nur schwer auf ein Lieblingsbuch festlegen (lacht). Allerdings mag ich (…) die Harry-Potter-Bücher sehr gerne.

S.: Sind Ihre Eltern auch Illustratoren, wie Sie?
TK: Nein, ganz und gar nicht (lacht). Mein Vater ist Ingenieur und meine Mutter war Chefsekretärin (…).

S.: Letzte Frage: Was wollten Sie als kleiner Junge später mal werden?
TK: Immer Detektiv! Und später auch Paläontologe, denn ich war ein großer Fan von Dinos (lacht).

Im Namen aller Siebtklässler sowie von Deutschlehrer Benjamin Götzinger, der die Vorlesung organisierte und souverän moderierte, ein herzliches Dankeschön an Tobias Krejtschi für den farbigen und anschaulichen Vortrag.
Alle Beteiligten freuen sich darauf, den sympathischen Autor auch mal leibhaftig nach der hoffentlich nicht allzu fernen Wiederaufnahme des Schulbetriebs am Julius-Echter-Gymnasium begrüßen zu dürfen.

9. Klasse: Weimarfahrt

In jedem Schuljahr organisiert die Fachschaft Geschichte für die gesamte 9. Jahrgangsstufe des JEG eine Studienfahrt nach Weimar. Die Schülerinnen und Schüler erhalten Einblick in diverse Epochen der deutschen Geschichte und Kultur und begegnen dabei Höhenpunkten und Tiefen unserer Vergangenheit. Auf dem Programm stehen: die Wartburg in Eisenach, Weimar mit Museumsbesuchen, die KZ-Gedenkstätte Buchenwald sowie das deutsch-deutsche Museum Mödlareuth.

Die Wartburg

Über viele Jahrhunderte hinweg war die Wartburg in Eisenach immer wieder Schauplatz bedeutender Ereignisse der deutschen Geschichte. Erbaut 1067 und erstmals 1080 urkundlich erwähnt, soll hier im Jahr 1206 der sagenhafte Sängerkrieg stattgefunden haben. 1521 bot sie Martin Luther als „Junker Jörg“ Unterschlupf, der hier innerhalb von nur zehn Wochen die Bibel vom Griechischen ins Deutsche übersetzte. Anlässlich des 300-jährigen Reformationsjubiläums und zum vierten Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig gegen Napoleon versammelten sich am 18. Oktober 1817 fünfhundert Studenten auf der Wartburg, um für einen deutschen Nationalstaat mit eigener Verfassung zu demonstrieren. Das so genannte Wartburgfest war bis dato die größte Veranstaltung, auf der liberale und demokratische Forderungen artikuliert wurden. Seit 1999 ist die Wartburg Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Weimar und KZ-Gedenkstätte Buchenwald

Es gibt wohl kaum einen anderen Ort, der die Ambivalenz deutscher Geschichte so bemerkenswert zum Ausdruck bringt wie Weimar. Auf der einen Seite verbindet man die Stadt an der Ilm mit dem Wirken der Dichter Goethe und Schiller, die die Weimarer Klassik maßgeblich geprägt haben. Darüber hinaus beherbergte das Weimarer Nationaltheater 1919 die verfassungsgebende deutsche Nationalversammlung. Weimar wurde daraufhin Namensgeber für die erste deutsche Demokratie. Andererseits wurde 1937 auf dem nur wenige Kilometer vom Weimarer Stadtzentrum entfernten Ettersberg das KZ Buchenwald errichtet. Es handelte sich dabei um eines der größten Konzentrationslager auf deutschem Boden, in dem etwa 50.000 Menschen den Tod fanden. Weitere 7.000 Gefangene starben während der Nutzung als Internierungslager durch die Sowjetunion 1945-1950.

Deutsch-deutsches Museum Mödlareuth

Das kleine Dorf Mödlareuth zählt keine 50 Einwohner. Doch seit dem 16. Jahrhundert fungiert der Tannbach, der das Dorf durchfließt, als Grenze. Seither gehörte Mödlareuth politisch zu verschiedenen Landesherren – auf die Dorfgemeinschaft hatte diese Grenzziehung jedoch kaum Auswirkungen. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Westteil des Dorfes an den Freistaat Bayern, der Ostteil ging an Thüringen. Zum Problem wurde die Grenze jedoch nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, da der Tannbach nun zunächst die Demarkationslinie zwischen der amerikanischen (Mödlareuth-West) und der sowjetischen (Mödlareuth-Ost) Besatzungszone bildete. Schließlich verlief der „Eiserne Vorhang“, die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR, mitten durch das 50-Einwohner-Dorf. Aufgrund dieser kuriosen Situation bezeichneten die Amerikaner Mödlareuth als „Little Berlin“. Heute erinnert ein Museum an die deutsche Teilung.

Aufgrund der Pandemiesituation war es leider nicht möglich, die Fahrt in diesem sowie in den vergangenen beiden Schuljahren durchzuführen. Mit dem Besuch in der KZ-Gedenkstätte Osthofen kann und konnte aber eine gute Alternative geboten werden.