Hei fra Norge! Das JEG in Oslo

Am 07.02.2025 machten sich 17 Schülerinnen und Schüler des Julius-Echter-Gymnasiums in Elsenfeld mit ihren Lehrkräften Jan Wagner und Anke Zimmermann im Rahmen eines einwöchigen Schüleraustauschs auf den Weg in Norwegens Hauptstadt Oslo. Das Ziel war die norwegische Sportschule „Dønski videregående skole“, die mit der Bahn circa eine Dreiviertelstunde von Oslo entfernt liegt. Finanziell unterstützt wurde dieser Austausch vom Programm „Erasmus+“, welches der Förderung der allgemeinen und beruflichen Bildung dient und von der Europäischen Union initiiert wird.
Von Museum zu Museum
Wenn man ein anderes Land besucht, gehört es dazu, sich über dessen Geschichte und Kultur zu informieren. Deswegen besuchten die Schülerinnen und Schüler verschiedene interessante Museen: So ging es nicht nur in das Nationalmuseum von Oslo, sondern auch in mehrere Schifffahrts- und Expeditionsmuseen.
Neues Wissen konnten sie sich auch im norwegischen Volksmuseum und im Friedensnobelpreiszentrum aneignen. Ein Highlight für alle Kunstliebhaber war wohl der Besuch im Munch-Museum, in dem das berühmte Bild „Der Schrei“ von Edvard Munch aus dem Jahr 1893 im Original zu bewundern ist.
Im sogenannten „Rosenschloss“ wurde man mit einem dunklen Kapitel in der Geschichte der deutsch-norwegischen Beziehungen konfrontiert; denn in diesem Museum sind Werke über die Besetzung durch die deutsche Wehrmacht und die Verfolgung norwegischer Juden während des Zweiten Weltkriegs ausgestellt.
Zu Fuß durch Oslo
Ein weiterer Teil des abwechslungsreichen Programms war eine zweistündige Stadttour durch Oslo. Dabei konnte die Schüler- und Lehrerschaft unter anderem lernen, dass die Osloer Oper aussieht wie ein Eisberg oder dass die mehrstöckige „Bibliothek Deichmann“ als „Weltbibliothek des Jahres 2021“ ausgezeichnet wurde. An bestimmten Stellen innerhalb der Stadt wurde auf die Zeit des Zweiten Weltkriegs oder die einstmaligen Spannungen zwischen Norwegen und Schweden – zu dem Norwegen bis Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte – verwiesen. Eine willkommene Erweiterung des historischen Wissens der Gruppe vom JEG!
Spa, Spaß und Sport
Kulturelle und landschaftliche Highlights aus deutscher Sicht waren der gemeinsame Besuch einer Sauna – selbstverständlich in Bikini und Badehose – und die darauffolgende Abkühlung im Fjord von Oslo, aber auch Wanderungen im Schnee, sowohl im Hellen als auch im Dunkeln. Bei den Schneewanderungen konnten die Schülerinnen und Schüler die atemberaubende, weiß glitzernde Natur bestaunen und beim anschließenden Schlittenfahren und Stockbrotbacken Spaß haben. Für viele von ihnen bedeutete der Aufenthalt in Norwegen aber auch, zum ersten Mal auf Skiern zu stehen und einen Teil der olympischen Skisprungschanze in Holmenkollen zu besteigen.
Ein Schulalltag auf der „Dønski videregående skole“
Im Vergleich zum deutschen Schulsystem, das auf unterschiedlichen Leistungsstufen basiert, und in dem schon am Ende der vierten Klasse entschieden wird, auf welcher weiterführenden Schulart ein Kind seine schulische Karriere fortsetzt, beginnt der wahre Ernst des Schullebens in Norwegen erst nach der siebten Klasse.
Beim deutsch-norwegischen Schüleraustausch besuchten die Schülerinnen und Schüler die Schulart, die einem Gymnasium in Deutschland ähnelt. Folglich hielten sich die Jugendlichen hauptsächlich in den Klassenstufen 11 und 12 auf und hatten die Möglichkeit, den deutschen und norwegischen Unterricht miteinander zu vergleichen.
Täglich um 8:10 Uhr begann der Schultag mit zwei Stunden Sport, was für diese Sportschule üblich ist, um die norwegischen Schülerinnen und Schüler und deren Talente im Bereich des Sports zu fördern. Nach einer Pause ging es weiter mit Unterrichtsfächern wie Biologie oder Geographie, wobei die Themen den Unterrichtsinhalten des bayerischen Lehrplans der Oberstufe ähnelten. Nach circa sechs Stunden mit mehreren Pausen wurde der Unterricht im Gegensatz zu Deutschland nicht mit einem Erklingen der Schulglocke beendet, sondern die Schüler packten selbstständig fünf Minuten zuvor ihre Unterrichtsmaterialien zusammen – und das war‘s.
Neben dem Deutschunterricht, in dem die Austauschschülerinnen und -schüler aus Deutschland integriert wurden, um norwegischen Lernenden die deutsche Sprache näherzubringen, arbeiteten sie gemeinsam mit ihren Austauschpartnern in kleinen Gruppen an Projekten, die sie im Rahmen von „Erasmus+“ einreichen sollten. Dabei wurde der Fokus besonders auf kulturelle Unterschiede der beiden Nationen in den Bereichen Sport, Natur oder Kulinarik gelegt.
Um auch außerhalb der Schule das Gemeinschaftsgefühl zwischen den norwegischen und deutschen Schülerinnen und Schülern zu stärken, ging es zusammen auch mal auf die Bowlingbahn.
Der deutsch-norwegische Schüleraustausch war für alle Beteiligten ein unbeschreibliches Ereignis, das wegen der entstandenen Freundschaften und unvergesslichen Momente niemals in Vergessenheit geraten wird. Die Jugendlichen des JEG freuen sich schon darauf, ihre norwegischen Austauschpartner in etwa einem Monat in Deutschland willkommen heißen zu dürfen.
Leonie Krebser


