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Festakt „50 Jahre JEG“

50 Jahre Julius-Echter-Gymnasium – ein echter Meilenstein und Grund zum Feiern

„Denke daran, Meilensteine zu feiern, bevor du dich auf die bevorstehende Strecke vorbereitest.“

Diesen Satz Nelson Mandelas hatte Schulleiterin Petra Hein ihrer Eröffnungsrede anlässlich des Festakts zum 50jährigen Bestehen des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld am 1. Juli vorangestellt. Die Aula des Elsenfelder Schulzentrums bot für diese Feierstunde ein würdiges Ambiente, und die zahlreich erschienen Gäste sorgten dafür, dass der Rückblick auf 50 Jahre Schulgeschichte ebenfalls ein solcher Meilenstein wurde. Mit dabei waren neben Schülervertretern und Lehrerkollegium auch viele ehemalige Unterrichtende und Angestellte sowie Vertreter der regionalen Wirtschaft und der Politik, darunter die Abgeordneten auf Bundes- und Landesebene Alexander Hoffmann, Martina Fehlner und Berthold Rüth. Für die Hochschule Aschaffenburg als Kooperationspartner des JEG war deren Präsidentin, Eva-Maria Beck-Meuth, erschienen.

Zur feierlichen Stimmung trug nicht zuletzt die Bigband des JEG unter Leitung von Sebastian Tausch bei, welche den Festakt musikalisch umrahmte.

Eine „Magerwiese mit Blühpflanzen“

In ihrer Begrüßung erinnerte Petra Hein daran, dass der Schulstandort bis 1972, biologisch betrachtet, eine schöne „Magerwiese voller Blühpflanzen“ gewesen sei. „Was als ökologisches Desaster begann, sollte sich als ein bildungspolitischer Erfolg erweisen“, so die Schulleiterin. Zur Veranschaulichung ihrer These dienten ihr neben dem Verweis auf die Generalsanierung von 2005 bis 2012 auch die ständig wachsende Schülerzahl; aktuell sei das JEG mit ca. 80 Lehrkräften und 840 Schülerinnen und Schülern die größte Schule des Landkreises. Vor allem zeichne das JEG seine große Bandbreite an schulischen Angeboten aus, etwa im Bereich der Digitalisierung, mit den Profilklassen, oder im MINT-Bereich, dem dritten Standbein neben dem sprachlichen und sozialwissenschaftlichen Profil.

Aus der Dammsfelder Naturlandschaft ist so ein Ort der Kultur geworden, der Hege und Pflege, um im Bilde zu bleiben. Und eines ist sich Petra Hein gewiss: „Wir werden auch in Zukunft unseren Garten verantwortungsbewusst und gut bestellen, so dass unsere Schülerinnen und Schüler aufblühen und über sich hinauswachsen können!“

Happy Birthday JEG!

Benjamin Götzinger überbrachte in Stellvertretung die Grußworte der Ministerialbeauftragten für die unterfränkischen Gymnasien. Er betonte, dass am JEG eine „reichhaltige, vielfältige und zukunftsorientierte Bildung“ vermittelt werde. Diese sei das Rüstzeug, die Schülerinnen und Schüler zu verantwortungsvollen Individuen zu erziehen. Im Namen der vorgesetzten Dienststelle bedankte er sich für die geleistete Arbeit.

Entspannt gingen Lorina Tasholli, Jannis Röthel und Aysima Gümüs als Vertreter der SMV ihre Ansprache an. Für Heiterkeit im Publikum sorgte der mehrmalige Hinweis auf die „ewige Zeit“, die man der Schule widmen müsse. Gerade mit der Aula verbände man als Schüler vielfältige Erinnerungen, u. a. auch an die kurzfristige Vorbereitung auf die nächste Unterrichtsstunde. Im Namen aller gratulierten sie dem JEG zum Jubiläum: „Happy Birthday, JEG!“

Das Julius-Echter-Gymnasium als Erfolgsgeschichte

Vor dem Grußwort seitens der Vertreterin des Landkreises verzauberte Denise Mirzoev (10 E) das Publikum mit „musikalischen Momenten“, einem Klavierstück, das sie gemeinsam mit Lehrerin Marie Rabenstein eingeübt hatte.

Monika Wolf-Plessmann verwies darauf, dass das JEG nun ein halbes Jahrhundert Schulgeschichte geschrieben habe, tatkräftig unterstützt vom Landkreis Miltenberg als Sachaufwandsträger. Im Verlauf dieser Zeit habe die Schule so manche Auszeichnung eingeheimst, wovon man sich durch einen Besuch der Schulhomepage überzeugen könne. Das JEG sei somit ein „unverzichtbares Fundament unserer Bildungsregion“.

Kai Hohmann, Bürgermeister von Elsenfeld, überbrachte sodann die Glückwünsche der Marktgemeinde. Er hob die zahlreichen Verbindungen zwischen JEG und Standortgemeinde hervor sowie die Tatsache, dass die Schule nach dem Elternhaus die wichtigste Station im Kindes- und Jugendalter ist.

Die JEG-Theatergruppe hat die Lacher auf ihrer Seite

Einen kurzweiligen Abriss der Geschichte des Dammsfelder Flurstücks während der letzten 2500 Jahre bot Joachim Oberle als Vertreter des Freundeskreises dem Publikum. Dabei wurde deutlich, dass sich die Gegenwart seit der Errichtung des Schulgebäudes wohltuend von der oft blutigen Vergangenheit abhebt: „Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist,“ so augenzwinkernd Oberle.

Für einen humoristischen Akzent sorgte dann der Auftritt der Theatergruppe, die unter dem Motto „50 Jahre JEG – Alle(s) wie immer?“ einen „normalen“ Schultag im Zeitraffer nachstellte. Ähnlichkeiten mit lebenden Personen oder realen Sachverhalten seien dabei natürlich rein zufällig, versicherte die Leiterin der Truppe, Lehrerin Lone Wulff, verschmitzt. Und so erfreute man sich an Schülerinnen und Schülern, die unvorbereitet oder zu spät in den Unterricht trudelten, nur um gleich danach wieder auf der Toilette zu verschwinden, den Müll rauszubringen oder einfach mal schnell die Wasserflasche aufzufüllen.

Nachdenkliche Festrede von Michael Bartsch vom ZDF

Höhepunkt der Veranstaltung war die Festrede von Michael Bartsch, Chef vom Dienst in der Hauptredaktion „Wirtschaft, Umwelt, Soziales“ beim ZDF, der 1985 das Abitur am JEG abgelegt hat.

Als Ausgangspunkt seiner Überlegungen bot sich für ihn das Jahr der Schulgründung an. Denn hier finde man bereits im Keim angelegt, was die Gegenwart ausmache. Dies verdeutlichte Bartsch an drei Ereignissen von 1972. Zum einen die Olympiade in München: Aus einem Friedensfest der Völker wurde durch den Anschlag auf die israelische Mannschaft ein Fanal des Terrorismus und eine Herausforderung für die bundesdeutsche Demokratie. Dass Demokratie damals wie heute wehrhaft sein muss, um Angriffen ihrer Feinde erfolgreich begegnen zu können, ist Bartsch wichtig. Eine zweite Herausforderung wird in den Empfehlungen des „Club of Rome“ deutlich, der bereits damals vor irreversiblen Umweltschäden als Folge ungehemmten industriellen Wachstums warnte. Als Drittes deutete die Gründung des Software-Unternehmens SAP auf unser heutiges digitales Zeitalter voraus.

In diesen drei großen Themenfeldern – Demokratie, Umweltschutz, Digitalisierung – sieht der Festredner auch die drei Hauptaufgaben der Schule: Sie soll „Schmiede der Demokratie“ sein und dabei helfen, gegen Politikverdrossenheit vorzugehen. Sie soll Schülerinnen und Schüler für die Belange des Umweltschutzes sensibilisieren und die Einsicht in die Komplexität des Klimawandels, als Voraussetzung zu dessen Verständnis, fördern. Und sie soll mit Hilfe neuer Lehr- und Lernmethoden Onlinekompetenz vermitteln.

Gerade in den neuen Kommunikationsformen sieht Bartsch dabei sowohl eine Chance wie auch eine Herausforderung für die Institution Schule. Denn Wissen organisiere sich im Netz nicht mehr hierarchisch, sondern egalitär, jeder kann jederzeit auf nahezu alle Informationen zurückgreifen; die Zeit der großen Welterklärer sei folglich vorbei. Wissen und Befähigung sind folglich der Kern schulischer Bildung. Michael Bartsch wünscht deshalb dem JEG, dass es „es Mut, Kraft und Kreativität besitzt, manchen neuen Weg einzuschlagen, der nötig ist, weil die Zeiten eben andere sind, Schülergenerationen sich verändern, ebenso wie die Aufgaben einer Schule.“

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JEG – ein Ort, an dem Lernen Spaß macht

Dass sich nicht nur die Schülerschaft, sondern auch die Lehrkräfte über die Jahre verändert haben, nahm Marion Lebold, Vorsitzende des Elternbeirats, als Aufhänger ihrer Grußbotschaft. Lehrer trügen nicht mehr Anzug und Krawatte, hätten mitunter Tattoos und griffen im Unterricht auf digitale Medien zurück. Das JEG ist also „in Bewegung“ so Lebold. Schule lebe von den Menschen, die sie aktiv gestalten. Sie zu einem Ort zu machen, an dem Lernen Spaß bereite, sei dem JEG geglückt.

Geradezu übersinnliche Fähigkeiten scheint Kilian Kneisel, Vorsitzender des Lehrer-Personalrats, zu besitzen. Denn zu ihm habe das JEG leibhaftig gesprochen, wie er dem Publikum lächelnd versichert. Dabei ging es nicht nur um die bauliche Entwicklung; auch die zunehmende Belastung aufgrund zahlreicher Bildungsreformen wurde reflektiert und mit einigen Seitenhieben Richtung Schulbürokratie garniert. Eine Aufforderung des JEG zum nächsten Jubiläum in 25 Jahren galt es noch auszurichten: “Kommt zahlreich! Lasst uns dann auf weitere erfolgreiche Jahre zurückblicken.“

Der anschließende Empfang mit einem liebevoll arrangierten Buffett der Firma Priska war genau die ideale Gelegenheit, ebendies zu tun, nämlich gemeinsam schöne Erinnerungen zu teilen und zugleich neue zu schaffen, an die man sich dann beim nächsten Schuljubiläum gern wird zurückerinnern können.

Thum

Bundessieg für das JEG!

Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries, die den 1. Platz beim Bundeswettbewerb „Jugend forscht“ errungen haben, präsentieren in der Aula ihren Siegerbeitrag

Feierstunde am JEG! Grund dafür waren nicht die anstehenden Pfingstferien, sondern der grandiose Erfolg der Schülerinnen Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries (10 C), die am vergangenen Sonntag beim Bundesfinale des Wettbewerbs „Jugend forscht“ mit ihrem Beitrag aus dem Fachbereich Chemie „Best Practice in der Abwassertechnologie: Phosphor-RecycIing durch Elektroflotation” den ersten Platz errungen hatten. Am 3. Juni stellten sie in der Aula ihre Siegerpräsentation vor.

Davor begrüßte die sichtlich stolze Schulleiterin Petra Hein die anwesenden Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Eltern sowie die geladenen Gäste, darunter Simon Schusser vom Freundeskreis des JEGs, Marion Lebold und Eva-Maria Kulka vom Elternbeirat, Berthold Rüth, Mitglied des bayerischen Landtags, Kai Hohmann, Bürgermeister von Elsenfeld und Bürgermeisterin Waltraud Amrhein aus Dammbach, der Heimatgemeinde der drei Siegerinnen. Ebenfalls waren der Betriebsleiter des Klärwerks Elsenfeld, Herr Specht, und Herr Ulmer als Vertreter der Landwirtschaft sowie Marc Gasper und Thorsten Stürmer von der Initiative „Bayerischer Untermain“ unter den Zuhörern.

In ihrer kurzen Begrüßungsansprache freute sich die Schulleiterin über die famose Leistung der drei Schülerinnen, deren Ruhm auch auf das JEG zurückstrahle, umso mehr als die drei begabten, fleißigen und wissbegierigen Schülerinnen einem nicht-naturwissenschaftlichen Gymnasium entstammen, ohne Uni oder Forschungsinstitut im Hintergrund. Ihr besonderer Dank galt den beiden Betreuern des „Jugend forscht“-Projekts, Jörg Giegerich und Dr. Roland Full.

Dr. Maria Bausback, Stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der IHK Aschaffenburg, unterstrich sodann in ihrem Grußwort die große Bedeutung einer zielgerichteten Begabtenförderung, wie am JEG geschehen. Talente wie Hannah, Lena und Hanna seien eine Bereicherung für den Wirtschaftsstandort Untermain.

„Im Jahresbericht dieser Schule bin ich unter ,Lehrkörper mit geringfügigem Umfang‘ verbucht.“ Mit dieser augenzwinkernden Feststellung leitete Dr. Roland Full seine Rede ein. Seine Aufgabe am JEG sei es, ein- bis zweimal in der Woche besonders Motivierte in das chemische Experimentieren einzuweihen.

Full, der zuvor fast 40 Jahre Lehrer für Chemie und Sport am Gymnasium in Hösbach, war, ist trotz Pensionierung immer noch Lehrer und Forscher aus Leidenschaft. Dies merkt man auch seinen weiteren Ausführungen zum Projektverlauf deutlich an: Mit viel Empathie, gewürzt mit einer Prise Humor, schildert er dem Publikum, wie aus drei freundlichen, aber schüchternen NeuntkIässlerinnen innerhalb von drei Jahren erst Regionalsiegerinnen, dann Landessiegerinnen und schließlich Bundessiegerinnen wurden. Weder zwei Jahre Pandemie noch ein kleiner Rückschlag beim Wettbewerb in Unterfranken, bei dem die drei Nachwuchswissenschaftlerinnen „lediglich“ den zweiten Platz belegten, konnte sie von der Zielgeraden abbringen.

Richtig spannend wurde es für die Zuhörerinnen und Zuhörer in der Aula, als Full seine Eindrücke vom Bundesfinale von „Jugend forscht“ in Lübeck beschrieb. Die Sonderpreise sowie die hinteren Plätze waren bereits vergeben, ohne dass das JEG Erwähnung fand, und Jörg Giegerich sauer, dass noch nicht mal ein Sonderpreis abfiel. Doch dann die Überraschung, die keiner von beiden für möglich gehalten hatte: Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries wurden im Saal als Siegerinnen ausgerufen, ihr Wettbewerbsbeitrag aus der Chemie wurde von der Jury mit dem ersten Platz belohnt.

Für Dr. Roland Full, der bisher schon weit über 150 Projekte betreut hat, ist dieser Sieg deswegen einzigartig, weil „wir ganz Deutschland gezeigt haben, dass drei clevere Mädchen von einem Provinzgymnasium fast ohne Chemieunterricht Bundessieger im Fachgebiet Chemie werden können.“

Einige kritische Betrachtungen im Hinblick auf die Institution Schule mag sich der ehemalige Chemielehrer Full nicht verkneifen. Viele Schülerqualitäten blieben seiner Meinung nach im normalen Unterricht verborgen, Noten bildeten einen großen Teil des Schülerpotenzials nicht wirklich ab. Deshalb muss die Schule ihren Schülerinnen und Schülern Gelegenheit geben, ihre verborgenen Talente zu entdecken. Erst wenn sie das tut, wird sie ihrem Bildungsauftrag wirklich gerecht.

„Was unsere drei Jungforscherinnen geleistet haben, kann nahezu jeder von euch, ihr müsst es nur wollen“, so sein Appell an das Publikum. Am Ende seiner Rede bedankte sich Full sichtlich gerührt bei seinem Kompagnon Jörg Giegerich für die harmonische Zusammenarbeit.

Höhepunkt der Veranstaltung war dann die Präsentation von Hannah, Lena und Hanna. Die komplexe Thematik ihres Vortrags „Best Practice in der Abwassertechnologie: Phosphor-RecycIing durch Elektroflotation” illustrierten sie anschaulich und mit auf den Punkt gestalteten Präsentationsfolien. Mehr noch trug ihre lockere, sympathische Art dazu bei, dass sich auch dem Laien erschloss, welch geniales Projekt die drei ausgetüftelt hatten.

Abschließend erzählten sie von der Stimmung und dem kameradschaftlichen Miteinander unter den jungen Forscherinnen und Forschern, der den Wettbewerb in ihren Augen zu etwas ganz Besonderem gemacht habe.

Doch nach dem Sieg ist vor dem Sieg! Im September werden die drei Schülerinnen des JEGs die Bundesrepublik als deutsche Jugendmeisterinnen im Forschen bei der Europameisterschaft der Jungforscher (EUCYS) in Leiden in den Niederlanden vertreten.

Davor ist aber erst mal Ausruhen angesagt, denn auf die Frage einer Reporterin, wie sich die drei Mädchen fühlten, kam prompt die einstimmige Antwort „Müde!“

Thum

Bundessieg Jugend forscht

Wahnsinn! Bundessieg im Fachbereich Chemie bei Jugend forscht. Hannah Amrhein, Lena und Hanna Fries haben mit Dr. Roland Full das Unmögliche möglich gemacht. Und damit nicht genug… sie haben außerdem noch den Europapreis und den Sonderpreis „Einladung zum European Union Contest for Young Scientists“ gewonnen. Herzlichen Glückwunsch. Die komplette JEG Schulfamilie ist meeeeeega stolz💪🎉😍#jugendforscht #bundessieger #bundessieg