Cannabis – quo vadis? Programm zur Cannabisprävention am 29.01. und 02.02.24
Prävention ist besonders wirksam, wenn sie in dem Zeitraum stattfindet, in dem Schülerinnen und Schüler zum ersten Mal mit einem Suchtmittel in Kontakt kommen. Und Cannabis ist in der Altersgruppe der 16- bis 25-Jährigen die mit Abstand bedeutsamste und am häufigsten konsumierte hochwirksame stimmungs- und wahrnehmungsverändernde noch illegale Droge. Der interaktive Präventionsworkshop „Cannabis – quo vadis?“, entwickelt vom Zentrum für Suchtprävention der Villa Schöpflin (Näheres unter https://www.villa-schoepflin.de/cannabis-quo-vadis.html), richtet sich daher gezielt an Schulklassen der 8. und 9. Jahrgangsstufe und fand in Zusammenarbeit mit der Suchtpräventionsstelle Miltenberg in diesem Schuljahr zum ersten Mal an unserer Schule statt. Dabei geht es vor allem darum die Nichtkonsumenten in ihrer Haltung zu stärken, aber auch bereits mögliche Konsumenten zur Reflexion anzuregen.
Dass die Stärkung der Präventionsarbeit dringend geboten scheint, ergibt sich aus dem Beschluss der Bundesregierung, Cannabisbesitz und -anbau zum Eigenbedarf für Volljährige ab dem 1.April 2024 zu legalisieren, um damit „ein[en] echte[n] Meilenstein für eine moderne Drogenpolitik [zu setzen], mit der der Gesundheits-, Kinder- und Jugendschutz verbessert werden.“ [soll], da man hofft, Konsumentinnen und Konsumenten zu entkriminalisieren sowie den Schwarzmarkt effektiv zu bekämpfen (Quelle: https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/cannabis-gesetz-100.html).
Insofern sollten Eltern folgende Punkte klar sein: Das heutzutage noch illegal erhältliche Cannabis beinhaltet ein Vielfaches der früheren Menge an THC (1970er 1-2%; heute bis zu 22% bei gleichzeitiger Rückzüchtung des CBD Gehaltes, der für die eher beruhigende Wirkung von Cannabis verantwortlich ist). Es handelt sich also nicht mehr um eine scheinbar harmlosere Rauschdroge. Denn gerade bei Jugendlichen, deren Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, kann sie Angstzustände oder Psychosen bis hin zur Schizophrenie auslösen.
Frau Englert von der Suchtpräventionsstelle MIL (https://suchtpraevention.landkreis-miltenberg.de/) nahm sich daher an zwei Vormittagen jeweils drei Schulstunden Zeit, die sechs interaktiven Bausteine von „Cqv?“ mit den Schülerinnen und Schülern auszuprobieren. Dabei wurde z.B. mit gängigen Mythen aufgeräumt, die aktuelle Gesetzeslage beleuchtet oder der Einfluss des Cannabiskonsums in Straßenverkehr und Schule besprochen. Besonders viel Spaß bereitete vor allem der Einsatz der sog. Rauschbrillen, mit deren Filter ein Laufparcours unter Vorspiegelung von Rauschbedingungen bewältigt werden musste.
Aber auch die offene Art von Frau Englert fand viel Anklang, wodurch eine gute Gesprächsatmosphäre entstand, in der alle Fragen offen gestellt werden konnten.
Vielen Dank für das große Engagement und den informativen Vormittag.
Ingenbleek