JEG goes Rocky Mountains: Schüleraustausch mit Kanada
Nach drei Jahren pandemiebedingter Unterbrechung war es am 12. Februar 2023 endlich wieder soweit: Zwölf Schülerinnen und Schüler der Q 11 des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld und ihre Lehrkräfte Bernd Gehring und Lone Wulff machten sich auf den Weg nach Kanada, und zwar ins neun Flugstunden entfernte Calgary. Von hier aus ging es am nächsten Morgen mit dem typischen gelben Schulbus quer durch die Rocky Mountains. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ausgiebig den Panoramablick auf Kanadas Nationalparks genossen hatten, war es auch schon Zeit für das erste Treffen mit den jeweiligen Gastfamilien.
Am Tag darauf bekamen dann alle Gelegenheit zu sehen, was es heißt, in Kanada zur Schule zu gehen. Die meisten waren wohl etwas geschockt, da das kanadische Schulsystem doch sehr vom uns bekannten Alltag abweicht. Anders als in Deutschland belegt man hier nur vier Fächer pro Halbjahr, in denen man aber täglich unterrichtet wird. Dafür ist die Arbeitsatmosphäre um einiges entspannter und das Lehrer-Schüler Verhältnis deutlich weniger distanziert, fast schon freundschaftlich.
Neben der akademischen kam die sportliche Seite nicht zu kurz: Bereits in der ersten Woche wurde Curling, ein typisch kanadischer Sport, ausprobiert. Nach anfänglichen Balanceschwierigkeiten hatten die deutschen Gastschüler dann aber relativ schnell den Dreh, oder besser gesagt den Stockschwung, raus, sodass ein richtiges Spiel nach geltenden Curling-Regeln ausgetragen werden konnte. Wenn man an Kanada denkt, dann vor allem an eins: Schnee. Natürlich mussten die Schülerinnen und Schüler vom JEG den Pulverschnee Kanadas, der sich deutlich von dem in den Alpen unterscheidet, auch testen. Für viele von uns begann der Tag mit einem Ski- oder Snowboardkurs, sodass jeder am Ende des Tages in der Lage war, einen kleinen Berg herunterzufahren.
Ereignisreich ging der Austausch weiter: Am Dienstag konnten einige JEGler die einmalige Erfahrung machen, ein echtes Basketballturnier zwischen kanadischen High-Schools zu sehen; am Donnerstag ging es etwas ernster nach St. Eugene, eine der ehemaligen „Residential Schools“ in Kanada, in der eine eindrückliche und aufrüttelnde Führung über ein dunkles Kapitel kanadischer Geschichte, nämlich der Umgang mit den First Nations, auf dem Programm stand. Auf dem Rückweg am Samstag gab es einen Zwischenstopp im berühmten Canmore, um dort als weitere Sportart auch noch Langlaufen zu lernen. Somit konnte die deutsche Schülergruppe einen Großteil dessen, was der kanadische Schnee zu bieten hat, hautnah miterleben.
Rückblickend werden die meisten aber wohl die Freundschaften, die geschlossen wurden und die sozialen Kontakte, die neu geknüpft werden konnten, in Erinnerung behalten.
Diese wurden auch während des Gegenbesuchs der Kanadier in Deutschland Ende März vertieft und die deutsche Seite konnten ebenfalls ihre Gastfreundlichkeit unter Beweis stellen. Highlights waren hierbei unter anderem Ausflüge nach Miltenberg, Heidelberg und Würzburg und ein gemeinsamer Abschlussabend aller Gastfamilien mit deutschen Schmankerln: selbstgekochtes Blaukraut, Spätzle und Klößen.
Der Austausch mit Kanada war für alle eine unvergessliche Zeit, die man mit etwas zeitlichem Abstand um so mehr zu schätzen weiß.
Jana Besch/ Lone Wulff