Ein Ausflug ins Heimatmuseum Elsenfeld
Wir, der Politikkurs der Klasse 8 AD des Julius-Echter-Gymnasiums, machten im Rahmen des PuG-Unterrichtes zum Thema „Heimat(en) erschließen“ eine Exkursion ins Heimatmuseum Elsenfeld.
Das Heimatmuseum ist in einem sehr schönen, alten Fachwerkhaus mitten in Elsenfeld untergebracht. Nachdem wir am Museum angekommen waren und unsere Rucksäcke abgelegt hatten, ging es auch schon los. Zuerst erzählte uns Herr Oberle, der 2. Vorsitzende des Museums, dass in der Jungsteinzeit nachweislich das erste Mal in Elsenfeld gesiedelt wurde. Er zeigte uns Fundstücke, die zum Teil älter sind als Ötzi, zum Beispiel einen Tontopf.
Danach kam er zu den Kelten. Auch für sie siedelten einst in Elsenfeld. Besonders interessant war, dass sich in der Nähe unserer Schule (und zum Teil auch darunter) ein riesiger keltischer Friedhof befindet, von dem man heute allerdings nichts mehr sieht. Nicht zu vergessen die Römer und Germanen, die nach den Kelten in Elsenfeld gesiedelt und uns Teile des Limes sowie des Römerkastells in Obernburg hinterlassen haben.
Ein weiteres Stück Heimat aus dem 19. und 20. Jahrhundert gibt es ein Stockwerk höher im Museum zu entdecken. Hier zeigte Herr Oberle uns eine typische „gute Stube“, wie sie um das 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Auch eine original nachgestellte Küche ziert das Museum.
Wirklich beeindruckend war, dass es gegen Ende des 19. Jahrhunderts schon eisbetriebene Kühlschränke gab! Eisüberreste vom Winter wurden in tiefen Kellern eingelagert und konnten so im Sommer für Kühlschränke herhalten. Ein alter Herd war auch zu begutachten. Die Nähstube durfte natürlich nicht fehlen. Dort musste früher die ganze Familie mithelfen, um sich ein paar Mark mit dem Verkauf von Kleidung dazuzuverdienen.
Zum Schluss ging es noch um ein sehr ernstes Thema, den Zweiten Weltkrieg, zu dem es auch eine kleine Ausstellung gibt. Herr Oberle erzählte ein paar berührende Geschichten, wie es den Menschen in Elsenfeld nach 1945 erging, die er wiederum von Zeitzeugen erzählt bekommen hat. Wie zum Beispiel, dass ein Familienvater durch einen Brief einer befreundeten Jüdin vor der Exekution durch die US-Amerikaner gerettet wurde. Sie bescheinigte ihm, dass er immer gute Beziehungen mit jüdischen Familien gepflegt habe. Nur zu gerne hätten wir noch mehr Erzählungen und Zeitzeugenberichte von Herrn Oberle gehört.
Elsenfeld als ein Ort der Heimat und das Museum mit seinen spannenden Exponaten hat jedenfalls eine ganze Menge zu bieten!
Tim Rebbe