Begegnung mit dem jüdischen Glauben – Exkursion der Jahrgangsstufen 9/9+ nach Frankfurt a.M.
Neues über andere Religionen und Kulturen zu lernen ist spannend und erweitert den Horizont. Das gilt besonders, wenn es um etwas geht, das so eng mit der Geschichte unseres Landes verknüpft ist wie das Judentum. Deshalb fanden in den Jahrgangsstufen 9 und 9+ Exkursionen nach Frankfurt statt, in welchen die Schülerinnen und Schüler mehr über Juden in Deutschland, deren rituelle Vorschriften, ihr Brauchtum und ihre Geschichte erfuhren.
Unter anderem besichtigten sie das Neue Jüdische Museum, wo den Jugendlichen durch Fotografien, Gemälden, Skulpturen und Objekten anschaulich gezeigt wurde, wie Juden früher gelebt haben und wie sie ihren Alltag heute z.B. in der jüdischen Gemeinde in Frankfurt leben. Sie erfuhren, dass nicht alle Juden ihre Religion gleich stark ausleben und dass ihre Religion von vielen Regeln geprägt ist, die sie relativ streng befolgen müssen.
Außerdem besuchten die Jugendlichen die Westend-Synagoge, wo ihnen durch kompetente Führerinnen noch mehr über das Judentum und jüdische Gotteshäuser beigebracht wurde. Sie lernten beispielsweise, dass es in einer Synagoge bestimmte Kleidungsvorschriften gibt, wonach alle Männer, unabhängig von ihrer Religion, eine Kippa tragen sollen, um Respekt zu zeigen. Deshalb durfte sich jeder Junge am Eingang eine solche Kopfbedeckung aussuchen, die er während des ganzen Aufenthalts dort tragen sollte.
Während der Führung erkundigten sich die Schülerinnen und Schüler sowohl über große moralische Fragen, als auch kleine Details im jüdischen Alltagsleben, z.B. die praktische Umsetzung der Kaschrut, der jüdischen Speisegesetze. Während manches sehr klar geregelt ist, gibt es bei anderen Fragen größeren Interpretationsbedarf und auf viele Fragen keine einheitliche Antwort, da jüdische Menschen ihre Religion ganz unterschiedlich ausleben. Tamara Ikhaev von der jüdischen Gemeinde fasst es in einem Sprichwort zusammen: ,,Zwei Juden haben drei Meinungen. Bei drei Juden gibt es fünfzehn Meinungen und bei vier Juden verliert man den Überblick“.
Nachdem der Wissensdurst der Schülerinnen und Schüler gestillt wurde, fuhren sie nach Hause. Sie haben während ihrer Zeit in Frankfurt vieles über das Judentum gelernt und beschreiben den Ausflug als Gewinn und Bereicherung.
Alyssa Zankl 9+C