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Auf den Spuren der Römer – Exkursion ins Römermuseum Obernburg (Lateinklasse 8A/D)

28. Jul. 2022

Was liegt (im wahrsten Sinne des Wortes) näher als ein Besuch des Römermuseums Obernburg?

Römische Geschichte fand direkt vor unserer (Schul-)Tür statt und das Römermuseum bietet tolle Möglichkeiten, Geschichte und Latein hautnah zu erleben. Und daher begab sich die Lateinklasse 8A/D am Freitag, dem 22.07.22 auf eben diese Spuren der Römer.

Bereits im Vorfeld überlegten sich die SchülerInnen zahlreiche Fragen rund um das Themenfeld Limes/Obernburg/Römermuseum, die Museumsführer Manfred Huther, der sich sehr über das große Interesse freute, gerne aufgriff. Eine kleine Auswahl:

  • Was ist das spannendste Ausstellungsstück im Museum?
  • Was passiert, wenn ich etwas vom alten Rom in meinem Garten finde?
  • Warum wurde gerade das Gebiet des heutigen Obernburg für den Bau eines Römerkastells ausgesucht?
  • Was hätten die Römer ´besser´ machen müssen, damit es nicht zu einer Reichsteilung gekommen wäre?
  • Kann man noch heute sehen, welchen Einfluss die Römer auf uns hatten?

Vor Ort hatten die SchülerInnen dann nicht nur Gelegenheit, die Lage und den Aufbau des in Obernburg befindlichen Römerkastells nachzuvollziehen, sondern erfuhren von Herrn Huther auch in spannend dargebotenen Schilderungen viele Details über die römische Zeit am Untermain, die im „herkömmlichen“ Unterricht sonst leider nur wenig Platz finden. So bezeugt ein Weihestein in Obernburg die „damnatio memoriae“ (die Verfluchung und demonstrative Tilgung des Andenkens an eine Person durch die Nachwelt) des Kaisers Commodus, dessen Größenwahn sich beispielsweise im Umändern der Monatsnamen in seine Ehrentitel widerspiegelt. Ein herausragender Fund in Obernburg ist zudem die Benefiziarierstation, in der römische Beamte jeweils ein halbes Jahr Dienst taten und eine Art Kontrollfunktion ausübten. In den Ausgrabungen von 2000 bis 2007 gelang es erstmals, den Grundriss einer solchen Station mit allen Amts- und Wohnräumen sowie Weihebezirk zu erforschen und dokumentieren. Wie tief man in Obernburg in die Römerwelt eintauchen kann, lehrt nicht nur das Beispiel der nachlässigen Haushälterin der Benefiziarierstation, die vor knapp 1900 Jahren die Essensreste einfach unter die Kellertreppe kippte, sodass man noch heute Spanferkel als eine der Lieblingsspeisen identifizieren kann, sondern auch die Grabbeigaben-Funde auf dem ehemaligen römischen Friedhof – unter anderem Getreide, das sich aktuell noch zur Analyse im Labor befindet.

Zum Abschluss der Exkursion erprobten die SchülerInnen dann mit viel Spaß beim Rundmühlenspiel, beim Anprobieren römischer Gewänder, beim Getreidemahlen oder an den Hörspielstationen im Museum noch einmal selbst das römische Leben.

                                                                                                                                                                   Freudenberg