Indienaustausch
Voller Vorfreude startete eine 14-köpfige Schülerinnengruppe des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld und ihre Begleitlehrkräfte, Bernd Gehring und Lone Wulff, am Anfang der Herbstferien ihren Besuch in Bangalore, Indien. Nach einer 13stündiger Reise kam die Gruppe um 4 Uhr nachts in Indien an: Müde, aber gespannt auf die kommenden zwei Wochen.
Nach einem freudigen Wiedersehen mit den Austauschpartnern ging es in die Delhi Public School Bangalore East, an der die Gruppe von der Direktorin mit Blumenketten auf traditionelle Weise willkommen geheißen wurde. Im Anschluss gab es direkt eine Führung über den riesigen Schul-Campus, der für mehr als 10.000 Schülerinnen und Schüler ausgelegt ist.
Die folgenden Tage bestanden aus Unterricht, gemeinsamen Abendessen, Ausflügen in die Umgebung und die Innenstadt, Teambuildingaktivitäten und Arbeit am gemeinsamen Austausch-Projekt zum Thema Nachhaltigkeit. Das erste Wochenende stand zur freien Verfügung und wurde von den Gastfamilien dazu genutzt, ihre Gäste noch tiefer in die indische Kultur eintauchen zu lassen.
Das große Highlight begann dann am Montagmorgen. Mitten in der Nacht ging es um 5 Uhr mit einem bis oben vollgepackten Reisebus los, sieben Stunden in Richtung Osten bis nach Pondicherry am indischen Ozean, einst eine französische Kolonie, in der neben dem Meer auch die Altstadt und eine Papierfabrik besichtigt wurden. Die Umgebung konnte mit interessanten Zielen, wie dem Unesco-Weltkulturerbe Panchas Rathas, einer beeindruckenden Felsentempelanlage, und der experimentellen Aussteigerkommune Auroville sowie atemberaubender Natur locken, die einen angenehmen Kontrast zu Enge und Lärm der Millionenstadt Bangalore boten. Auch die Zeit am Strand kam zum Glück nicht zu kurz und so hatte die Gruppe die einmalig Gelegenheit, in Indiens Indischem Ozean zu baden.
Zurück in Bangalore standen dann alle Zeichen auf „Diwali“: Das traditionelle Lichterfest ist in Indien wichtigster Feiertag und großes Familienfest. All das konnte auch die Schülergruppe des JEG aus erster Hand miterleben. Alle wurden, den Bräuchen entsprechend, mit traditioneller Kleidung ausgestattet, zu gemeinsamen Abendessen eingeladen, mit unzähligen Süßigkeiten beschenkt und in das Schmücken und Dekorieren der Wohnungen eingebunden.
Die offizielle Verabschiedung in der Schule am Freitagabend, sogar mit Besuch aus der deutschen Botschaft, war ein weiteres Highlight. Projektergebnisse wurden präsentiert, aber auch die Kulturen der beiden Länder in Form von musikalischen Beiträgen und Tänzen. Auch ein großes Festessen durfte, wie so oft in Indien, natürlich nicht fehlen.
Nun war spürbar, dass der Aufenthalt langsam zu Ende ging und die zwei letzten Tage wurden entsprechend intensiv für letzte Einkäufe, Zeit in der Gastfamilie und dem Feiern von Diwali genutzt.
Am frühen Montagmorgen kamen dann schließlich alle etwas übermüdet am Flughafen in Bangalore an und unter vielen Tränen hieß es Abschied nehmen. Abschied von einer intensiven, abwechslungsreichen Zeit, einer Stadt und einem Land voller Kultur, Erfahrungen und Kontrasten, und vor allem von neu gewonnen Freunden und Familien.
Diese Tränen sind aber wohl der beste Beweis dafür, dass der Austausch für alle Beteiligten eine einmalige Chance war, miteinander und voneinander zu lernen und wertvolle Erinnerungen und Erfahrungen zu sammeln. Die ersten Pläne, wann man sich wieder sieht, wurden auf jeden Fall schon direkt am Flughafen geschmiedet.
Jakob/ Wulff