Die EU als Entwicklungsmotor: Vortrag von Matthias Reusing beim 2. Obernburger Pop-up-Café der Europa-Union
Auch beim zweiten Obernburger Pop-up-Café der Europa-Union Aschaffenburg durfte die Europa-AG des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld natürlich nicht fehlen; so bekamen sie die Möglichkeit, am Freitag, dem 24. März, den spannenden Ausführungen von Matthias Reusing über seine Tätigkeit beim Auswärtigen Dienst der Europäischen Kommission zu lauschen.
Matthias Reusing klärte die Anwesenden auch über vielen Errungenschaften und positiven Entwicklungen der EU auf, die heute von dem meisten Menschen als selbstverständlich angesehen werden, wie visumfreies Reisen in Europa. Er veranschaulichte, welche Vorteile der Euro als Währung hat und ging dann ausführlicher auf seinen beruflichen Werdegang und seine früheren Dienstposten rund um den Globus ein, bevor er in der Gegenwart und somit in Sambia landete. Matthias Reusing berichtete über seine Arbeit in Sambia mit seinem achtköpfigen Team aus fünf EU-Mitgliedsstaaten. Im Büro und v. a. draußen vor Ort ist man darum bemüht, Sambias Nahrungsanbau zukunftsorientierter und ökologisch angepasster zu gestalten. Denn in Sambia sind Nahrungsmittel Mangelware und zudem für viele unerschwinglich: Mehr als die Hälfte der Bevölkerung muss täglich mit weniger als zwei Dollar auskommen. Positiv sieht Matthias Reusing hingegen die weitgehend ordnungsgemäß verlaufende Wahl des amtierenden Präsidenten Hakainde Hichilema, der sich seit seiner Einsetzung im Jahr 2020 für bessere Bildung an Schulen einsetzt und daran arbeitet, die Korruption zu bezwingen.
Bei einer anschließenden Fragerunde offenbarte Matthias Reusing, dass er anfangs Bedenken hatte, seine Familie wegen seiner Arbeit ständig umziehen lassen zu müssen, doch im Nachhinein kann er darüber nur lächeln. Seine Kinder seien so zu weltoffenen Menschen erzogen worden. Obwohl er schon viele Länder gesehen habe, könne er nicht entscheiden, welches davon „das Beste“ gewesen sei.
Kenntnis- und abwechslungsreich informierte Matthias Reusing die rund 60 Zuhörerinnen und Zuhörer über seine Person und Position, die EU und das Handeln der EU. Sein anschaulicher Vortrag bewies, wie viel Freude und Spaß er daran hat, für die Europäische Kommission zu arbeiten, auch wenn es manchmal stressig werden kann. Fazit: Die EU garantiert durch ihr Tun trotz mancher Schwächen eine positive Zukunft. Aber das geht natürlich nicht ohne die jungen Leute. Matthias Reusing ermutigte das Publikum, sich früh einzubringen und Projekte wie DiscoverEU oder Erasmus+ zu nutzen (wie das JEG seit diesem März). Denn wer daran teilnimmt, dem wird schnell klar: Europa ohne EU geht gar nicht!
Maya Kroth