„Von wegen nix mehr los!“
Methoden- und Intensivierungstage am Julius-Echter-Gymnasium
Endlich mal Zeit, sich für Themen Zeit zu nehmen, die mehr Zeit als die Unterrichtszeit brauchen! Statt sturem 45-Minuten-Takt und einer Aneinanderreihung von Fächern, denen auf den letzten Metern mit zunehmender Unlust begegnet wird, bieten die letzten Unterrichtstage die Möglichkeit, sich intensiv mit Themen des Alltags, der Umwelt, der Selbstreflexion, des Konsums und der Politik auseinanderzusetzen. Statt Absitzen der Stunden, statt sechs Stunden Netflix und Tischfußball ergeben sich Möglichkeiten zur Begegnung mit Experten, Kennern und Könnern. Die Schulzeit wird vielfältig und vielseitig, lebensnah und (schul-)alltagstauglich genutzt:
- Zeit zum Üben: Ob zur Vorbereitung der Jahrgangsstufentests, zum Wiederholen von grundlegendem Wissen oder zum Einüben wichtiger Fertigkeiten, werden ohne Notendruck Inhalte des Schuljahres gefestigt.
- Zeit zum gemeinsamen Lernen: Sei es in der gemeinsamen Lesezeit oder bei der Bewältigung der Challenge, ein rohes Ei aus dem Fenster zu werfen, ohne dass es zerbricht – Teamarbeit ist gefragt!
- Zeit für sich, sein Bauch- und Körpergefühl und sein Selbstmanagement: Während das P-Seminar von Frau Dr. Strubel mit den 7. Klassen Stress bewältigt und Frau Hellwig und Frau Racek mit ihnen das eigene Körper- und Selbstwertgefühl erforschen, legen die Fünftklässler ihr Schwimmabzeichen ab oder befassen sich mit ausgewogener Ernährung. Unterstützung im Selbstmanagement gibt es auch für die angehenden Abiturienten der Q11 durch Crashkurse in Selbstorganisation und Word für Anfänger.
- Weniger Zeit, sich von anderen beeinflussen zu lassen: Im Rahmen des Medienführerscheins befassen sich die 6. Klassen mit den Inszenierungsstrategien von Influencern, während die 7. Jahrgangsstufe testet, ob sie „online am Limit“ läuft.
- Zeit über das eigene Konsumverhalten nachzudenken: In einem umfassenden Projekt der Fachschaft Geografie recherchieren, präsentieren und reflektieren die Achtklässler über die Herstellung, den Transport und die Arbeitsbedingungen bei der Produktion von Smartphones und Kleidung und deren Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.
- Zeit um zu lernen, anderen in Notsituationen zu helfen und sie nicht in Not zu bringen: Während die Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe zwei Tage einen vertieften Erste-Hilfe-Kurs absolvieren, frischen die Q11er ihre Kenntnisse zur Herz-Lungen-Wiederbelebung auf und lernen mit der Unterstützung von Polizeioberkommissar Fischer die Gefahren und Konsequenzen von Drogenkonsum im Straßenverkehr kennen.
- Zeit aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen: Mit dem Film „Gundermann“ erfahren die Zehner und Elfer, dass Geschichte nicht schwarz-weiß ist, dass autoritäre Regime nicht nur Täter und Opfer, sondern vor allem gebrochene Biographien hervorbringen.
- Zeit für die Welt und die eigenen Erlebnisse: Während die 7. Klassen zum einen in der kreativen Erstellung eines Reisetagebuches die Fahrt nach Borkum noch einmal aufleben lassen, erfahren sie zum anderen spielerisch, wie unfair und ungleich die Verteilung der Ressourcen und des Besitzes auf der Welt ist und entwickeln Lösungsstrategien für einen eigenen verantwortungsbewussten Umgang mit Konsum und Klima.
- Zeit, Profil zu zeigen und Werte zu vertreten: Auf der Suche nach Hidden Codes im Netz unterstützen die Referenten der Bayerischen Informationsstelle gegen Extremismus die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe, indem sie mit ihnen Ursachen, Formen und Ausprägungen von Rechtsextremismus besprechen. Die Sozialkundekurse der Q11 lernen parallel dazu Profil zu zeigen und sich für die Demokratie stark zu machen.
- Zeit, die eigene Zukunft zu planen und Alltagskompetenzen zu entwickeln: Ob nun beim Ausfüllen einer Steuererklärung, bei der ersten Wohnungssuche oder im Umgang mit dem ersten Verdienst, der Zukunftstag steht dem Vorwurf entgegen, in der Schule lerne man nichts fürs Leben. Expertinnen und Experten erläutern, beraten und unterstützen die 11. Klassen bei wichtigen Alltagsthemen, die nach dem Abitur auf sie warten. Die Q11 rechnet inzwischen ihre Abiturnoten aus und setzt Ziele für das nächste Schuljahr, unter anderem auch die Gestaltung und Finanzierung ihres Abiballs.
Ein Absitzen der letzten Stunden bis zur Zeugnisvergabe gibt es am JEG nicht, die Stunden bis zum letzten Gong des Schuljahres sind keine vergeudete Zeit, sondern helfen, die Zeit eines jeden Schülers und jeder Schülerin sinnvoll und gewinnbringend zu gestalten. Selbst schuld, wenn man das verpasst!
Ingenbleek, Pfefferer