Kultureller Genozid an Uiguren – Vortrag über Menschenrechtsverletzungen in China am JEG
In China erfährt momentan eine Gruppe von Menschen unglaubliches Leid. Die Volksgruppe der Uiguren wird in sogenannten „Umerziehungslagern“ gefoltert und zum Teil wohl auch ermordet, um den Uiguren ihre muslimische Religion und andere Merkmale ihrer kulturellen Identität auszutreiben. Doch viele Menschen bei uns in Deutschland wissen gar nichts davon. Um das zu ändern, hat Esma Memtimin, ehemalige Schülerin am Julius-Echter-Gymnasium Elsenfeld mit uigurischen Wurzeln zusammen Sila Noyan Schülerinnen und schüler des JEG über das Thema informiert.
Bevor Memtimin und Noyan, beides Studentinnen an der TH Darmstadt, näher erläuterten, welche Verbrechen China an den Uiguren verübt, wurde den Schülerinnen und Schülern zunächst die Kultur der Uiguren nähergebracht. Sie lernten, dass Uiguren eine turksprachige muslimische Bevölkerungsgruppe sind, deren Großteil in China lebt, wo sie eine ethnische Minderheit darstellen. Danach klärten die beiden Referentinnen die Zuhörerinnen und Zuhörerüber die schweren Anschuldigungen gegenüber China auf: Seit 2014 werden jährlich eine Millionen Uiguren in ,,Umerziehungslagern“ inhaftiert, in welchen es häufig zu Folter, sexuellem Missbrauch, Zwangssterilisation und Totschlag kommt. Das Ziel ist zum einen durch Zwangsarbeit wirtschaftlichen Profit zu generieren und zum anderen die Uiguren in China ihrer Identität zu berauben, um die Kontrolle über sie zu gewinnen.
In Deutschland haben viele noch nie etwas von diesen Menschenrechtsverletzungen an den Uiguren gehört. Um über diese Tatsachen aufzuklären, entwickelten die beiden Studentinnen aus Darmstadt das Projekt ,,What if it happened to you“, welches sie am Ende ihres Vortrags vorstellten. Sie platzieren in deutschen Städten Spiegel, auf denen unter anderem Zitate von gefolterten Uigurinnen und Uiguren, wie ,,I begged them to kill me“, standen. Außerdem befindet sich auf jedem Spiegel ein QR-Code, der Interessierten weiterführende Informationen zugänglich macht. Ein tolles Projekt, das aufklärt und sensibilisiert. Die Schülerinnen und Schüler des JEG jedenfalls waren sehr beeindruckt.
Alissa Zankl (9+C)