Europa-AG des Julius-Echter-Gymnasiums hilft beim „Pop Up Café Europa“
Gerade wird sie wieder mal viel beschworen – die europäische Solidarität. Dass die EU nicht nur eine Wirtschafts-, sondern längst auch eine Werte- und Solidargemeinschaft ist, bezweifeln angesichts der zahlreichen aktuellen Krisen nur noch wenige. Wie die EU aber funktioniert und an welchen Stellen die Bürgerinnen und Bürger zum Mitgestalten aufgerufen sind, weiß kaum jemand. Für profunde Aufklärung im Rahmen der bayernweiten Aktion „Lange Nacht der Demokratie“ sorgte deshalb der Kreisjugendring Miltenberg, unterstützt von der Europa-Union Aschaffenburg und der Europa-AG des Julius-Echter-Gymnasiums Elsenfeld. Der Kreisjugendring hatte nämlich am 1.10. zum „Pop Up Café Europa“ ins Bürgerhaus Obernburg geladen. Wer wollte, konnte hier von überzeugten Europäerinnen und Europäern in ihrer Expertenrolle als „lebende Bücher“ erfahren, weshalb die EU für uns alle unverzichtbar geworden ist.
Bei Café denkt jeder natürlich auch gleich an Kaffee und Kuchen, und für selbigen war die Europa-AG verantwortlich. Eingeteilt in mehrere Schichten sorgten Josefine Verfürth, Angelina Treptau, Maya und Melina Kroth, Max Schöttner, Isabelle Schulten, Ayse Rana Circi und Victoria Noß dafür, dass Gäste wie Teilnehmer zuvorkommend bewirtet wurden. Denn während die Expertinnen und Experten an separaten Tischen als „lebende Bücher“ einzeln zu EU-Themen befragt werden konnten, huschten die Schülerinnen und Schüler unauffällig durch den Saal, schenkten nach, räumten ab und bemühten sich um eine gastliche Atmosphäre.
Besonders angetan vom Tun der Europa-Botschafterinnen des JEG zeigte sich Dr. Renate Heinisch, die neben anderen Experten, darunter auch Dieter Schornick von der Europa-Union, als „lebendes Buch“ fungierte. Die ehemalige Abgeordnete im Europäischen Parlament (CDU / EVP), ist bis heute vielfältig für die EU engagiert, zum Beispiel als Stellvertreterin im Europäischen Wirtschafts- und Sozialausschuss (EWSA). Ihr ist es wichtig, dass der europäische Gedanke bereits in Kindergärten und Schulen in allen europäischen Ländern gelebt wird. So begrüßte sie auch das Engagement des JEG als „Botschafterschule des Europäischen Parlaments“ ausdrücklich.
Dass alle Generationen gemeinsam am Haus Europa bauen müssen, unterstrich Renate Heinisch im anschließenden Gespräch mit Stefan Carolan und Marcel Giloj, den betreuenden Lehrkräften der Europa-AG. Aus der Erfahrung eines langen Lebens wisse sie, welch hoher Stellenwert der Schule bei der Schaffung einer positiven Wahrnehmung Europas zukomme. Erstaunt zeigte sie sich darüber, dass die EU im aktuellen bayerischen Gymnasiallehrplan für das Fach Politik und Gesellschaft schwerpunktmäßig erst in der Oberstufe behandelt wird.
Zum Glück gibt es Veranstaltungen wie das „Pop Up Café Europa“, engagierte Ehrenamtliche wie vom Kreisjugendring Miltenberg und die Europa AG am JEG, die immer bemüht sind, die EU ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken.
Thum