Den Kindern ganz nah – Martine Letterie stellt ihr Buch „Kinder von fern“ am JEG vor
„Warum schreibst du vom Krieg, wenn du noch keinen erlebt hast, wir aber schon?“ – Mit dieser Frage wurde Martine Letterie im Rahmen einer Lesung während der Corona-Pandemie von einer Schülerin konfrontiert. So entstand der Wunsch, Flüchtlingskindern eine Stimme zu verleihen und ihre Erlebnisse in dem Buch „Kinde von fern“ aufzuschreiben.
Martine Letterie besuchte am 15.07.2025 im Rahmen des White Ravens Festivals, welches von der internationalen Jugendbibliothek in München veranstaltet wird, das Julius-Echter-Gymnasium und stellte ihr soeben neu erschienenes Buch „Kinder von fern“ knapp 100 Schülerinnen und Schülern der fünften Jahrgangsstufe vor.
Zunächst durften der Schriftstellerin allerlei Fragen gestellt werden. Diese reichten von der Anzahl von ihr verfassten Bücher über die Ideensammlung für ihre Geschichten bis zu den Verdienstmöglichkeiten als Autorin. Die fünfte Jahrgangsstufe zeigte sich sehr interessiert und lauschte dann gebannt den Worten der ehemaligen Lehrerin, als sie die Entstehungsumstände zu ihrem aktuellen Buch darlegte.
Interaktiv ging es weiter, denn nun sollten als besondere Aufgabe alle einen Brief aus Samuels Sicht an seinen Opa schreiben. Hier wollten die kreativen Köpfe gar nicht mehr mit dem Schreiben aufhören, aber schließlich waren alle Werke eingesammelt und Martine Letterie präsentierte einige von ihnen. Als besondere Überraschung wurden drei Kinder ausgelost, welche ein Buch von ihr geschenkt bekamen. Abschließend erhielten alle noch eine signierte Autogrammkarte. Die fünften Klassen waren sehr beeindruckt und begeistert von der Lesung am Julius-Echter-Gymnasium.
Die Lesung hat wieder eindrucksvoll gezeigt, dass in einer Welt voller Krisen und Probleme der persönliche Austausch, das einander Zuhören und das von einander Lernen sehr wichtig sind. Literatur kann Erlebtes verarbeiten und aufarbeiten, Literatur kann neue Verständniswege eröffnen. Literatur kann zu einem Perspektivwechsel beitragen. Auch bei schwierigen Themen wie Flucht und Vertreibung. Gerade, wenn sie so lebendig und warmherzig präsentiert wird wie von Martine Letterie.
Kneisel


